Wupsi fährt bald grün
Einstieg in die Elektromobilität ab dem Jahr 2022 geplant

Busfahrer Zoran Maslovaic (l.) zeigt Oberbürgermeister Uwe Richrath (vorne von rechts), Landrat Stephan Santelmann und Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski den Antrieb im Heck des Elektrobusses.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Busfahrer Zoran Maslovaic (l.) zeigt Oberbürgermeister Uwe Richrath (vorne von rechts), Landrat Stephan Santelmann und Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski den Antrieb im Heck des Elektrobusses. 
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Leverkusen/Bergisch Gladbach - Im Inneren ähneln die Fahrgeräusche denen von herkömmlichen
Bussen. Im Außenbereich ist dagegen kaum zu hören, dass sich ein
Fahrzeug nähert. Für eine Woche testet die Wupsi den 650.000 Euro
teuren Mercedes-Benz eCitaro, der bereits auf der Einkaufsliste des
Unternehmens steht.

Nicht nur Waldemar Schütz und Zoran Maslovaic, die beiden Testfahrer,
die im Vorfeld eigens eine Schulung besucht haben, sind begeistert und
würden den batteriebetriebenen Bus am liebsten gleich behalten.
Mit Beginn des Jahres 2022 plant die Wupsi im Rahmen eines
interkommunalen Projektes zwischen Rheinisch Bergischem Kreis und
Stadt Leverkusen zunächst die Anschaffung zehn solcher
emissionsfreier Fahrzeuge. Die „grüne Linie“ 222 soll dann beide
Kommunen miteinander verbinden.

Im dritten Schritt ist angedacht, weitere 30 Busse bis zum Jahr 2024
anzuschaffen. Anschließend ist geplant, den gesamten, 160 Fahrzeuge
umfassenden Fuhrpark nach und nach von Diesel- auf Batteriebetrieb
umzustellen. Damit alleine sei es allerdings nicht getan, denn für
Busse mit alternativem Antrieb reiche die Fläche des Betriebshofes
ebenso wenig wie die Ladekapazität aus, verdeutlichte
Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski, der die Neuerung gemeinsam
mit Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, und
Uwe Richrath, Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, vorstellte.

Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Wupsi haben
bereits zugestimmt. Im August müssen noch Kreistag und Stadtrat
darüber entscheiden. Das Investitionsvolumen einschließlich der
notwendigen Ladeinfrastruktur beträgt 7,8 Millionen Euro, dazu kommen
Zuschüsse und Förderungen von Land und Bundesministerium in Höhe
von 3,7 bis 4,4 Millionen Euro. Insgesamt führt die Umsetzung zur
jährlichen Mehrbelastung von rund 260.000 Euro. „Wenn innerhalb der
nächsten zwölf bis 13 Jahre der ganze Fuhrpark ausgetauscht ist“,
beschrieb Kretkowski die neue Strategie, „liegen die Mehrkosten
durch die Elektromobilität voraussichtlich bei 4,7 Millionen Euro pro
Jahr“.

Diese Investition sei ein grandioser Schritt in die Zukunft und für
Leverkusen absolut notwendig, betonte Richrath, schließlich wolle man
die stark belastete Stadt umwelttechnisch weiter nach vorne bringen.
Mobilität sei in stetigem Wandel und passe sich den Bedürfnissen
sowie dem technischen Fortschritt an, alternative Antriebe spielten
sowohl im Individualverkehr als auch im ÖPNV eine Rolle, um
Emissionen in den Kommunen zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz
zu leisten, erläuterte Kretkowski.

Parallel dazu verfolge das Unternehmen die Entwicklungen des
Wasserstoffantriebs. Man sei in Gesprächen mit mehreren Partnern,
unter anderem mit den Schwesterunternehmen AVEA und EVL sowie
Unternehmen aus der Chemie, um ökologischen Wasserstoff eventuell
über gemeinsame Kooperationen beziehen zu können. Das Thema sei
jedoch vorerst noch nicht spruchreif.

„Die Diskussion um alternative Antriebe sollte auch nicht
ideologisch geführt werden“, unterstrich Kretkowski. „Ein
richtiger Mix verschiedener Energien für verschiedene Einsatzorte und
abhängig von der lokalen Beschaffenheit ist erforderlich.“ Sollten
sich die Rahmenbedingungen ändern, sei es kein Problem von einer
Technologie auf die andere umzuwechseln.
Stefan Santelmann nickte zustimmend und sagte: „Unterschiedliche
Topographien, Anforderungen an höhere Reichweiten und auch der Zugang
zu Wasserstoff haben erheblichen Einfluss auf die Entscheidung für
eine Antriebsformen. Daher wollen wir im Kreis beide Techniken
einsetzen und zwar dort, wo sie optimal passen.“

  

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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