Wohnen für Hilfe
Senioren bieten Studenten Wohnraum an

Sabine Willich (von links), Stadt Leverkusen, Barbara Gorel, Projektverantwortliche der AWO für „Wohnen für Hilfe“, und Petra Jennen, Leiterin der AWO-Begegnungsstätte, sind überzeugt vom neuen Mitwohnprojekt. | Foto: Britta Meyer
  • Sabine Willich (von links), Stadt Leverkusen, Barbara Gorel, Projektverantwortliche der AWO für „Wohnen für Hilfe“, und Petra Jennen, Leiterin der AWO-Begegnungsstätte, sind überzeugt vom neuen Mitwohnprojekt.
  • Foto: Britta Meyer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Rheindorf - Die einen haben Platz im Haus und brauchen Hilfe im Alltag, die
anderen suchen preiswerten Wohnraum und sind fit. Die Idee „Wohnen
für Hilfe“ ist so logisch wie einfach.

Junge Menschen, als Studenten oder Azubis notorisch knapp bei Kasse,
bieten Senioren gegen Wohnraum ihre Hilfe an. Was in 33 Gemeinden
bundesweit klappt, soll nun in Leverkusen erprobt werden. Koordiniert
von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) werden ab sofort Interessenten beider
Gruppen gesucht, die an dem Mitwohnprojekt mitmachen möchten.

Petra Jennen, Leiterin der AWO- Begegnungsstätte am Königsberger
Platz, ist optimistisch, dass das Konzept funktioniert. „In Köln
gibt es pro Jahr 80 bis 120 Vermittlungen“, so Jennen, „Leverkusen
liegt so zentral und der Wohnungsmarkt ist so eng, dass ‚Wohnen für
Arbeit‘ auch hier auf Bedarf stößt.“

Dieser Ansicht ist auch die Stadtverwaltung, die ein Jahr lang die
finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, die für die Stelle der
Projektverantwortlichen nötig sind. Bekleidet wird diese seit Anfang
2018 von Barbara Gorel. Ihre Aufgabe war es bisher, die für
Leverkusen konkrete Ausgestaltung des „Wohnen für
Hilfe“-Projektes auf die lokalen Belange zuzuschneiden.

„Im ersten Schritt habe ich wochenlang recherchiert und eine kleine
Präsentation erstellt, mit der ich durch verschiedenen Einrichtungen
ziehe, um für das Projekt zu werben“, so Barbara
Gorel.„Erfreulicherweise stoße ich meist auf eine sehr positive
Resonanz.“

Die größten Erfolge hat sie dabei im persönlichen Gespräch mit den
Senioren. Viele scheuen zuerst den Gedanken, dass Hilfe ihr Leben
erleichtern könnte. Immerhin haben es die meist rüstigen älteren
Mitbürger bisher immer alleine geschafft. Ist jedoch diese Barriere
durchbrochen, ist meist ein reges Interesse daran geweckt, einem
jungen Menschen Wohnraum in den eigenen vier Wänden zu stellen.

Käme es dann zu einem „Vertrag“, würde die Miete gegen
regelmäßige Hilfen im und rund ums Haus aufgewogen. So kostet ein
Quadratmeter Wohnraum im Monat eine Stunde Hilfeleistung plus einer
Beteiligung an den Nebenkosten.

„Es muss aber niemand Angst haben, dass bei einem 45 Quadratmeter
Zimmer die gleiche Anzahl Hilfeleistungsstunden hinzukommt“, fügt
Petra Jennen hinzu. „In einem solchen Fall werden wir eine
individuelle Lösung finden, die für alle passt.“ Wichtiger als die
quadratmetergenaue Abrechnung sei demnach auch eine gute gegenseitige
Vertrauensbasis. Diese soll durch die Moderation von Barbara Gorel
auch nach „Vertragsabschluss“ gewährleistet sein.

Gorel würde helfend zur Seite stehen, wenn es Probleme gibt und
Lösungen gefunden werden müssen. Zudem ist sie beim
Kennenlern-Gespräch mit dabei. Immerhin muss die Chemie stimmen, wenn
man zusammenzieht, wissen die Verantwortlichen des Projektes. „Jetzt
fehlen nur noch genügend junge und alte Menschen, die an unserem
generationenübergreifenden Mitwohnprojekt teilnehmen möchten.“

Interessenten können sich melden bei

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.