Vorsicht und schnelle Hilfe bei Brandverletzungen
Kinder sind besonders betroffen

Brandverletzungen und Verbrühungen treten besonders häufig bei Kindern auf. Das Klinikum-Team ist auf solche Fälle spezialisiert mit Prof. Dr. Leonard Bastian, Direktor der Unfallchirurgie (ganz links), Prof. Dr. Hans-Oliver Rennekampff, Leiter der Verbrennungschirurgie (2.v.l.), und Priv.-Doz. Dr. Joachim G. Eichhorn (rechts). | Foto: Britta Meyer
  • Brandverletzungen und Verbrühungen treten besonders häufig bei Kindern auf. Das Klinikum-Team ist auf solche Fälle spezialisiert mit Prof. Dr. Leonard Bastian, Direktor der Unfallchirurgie (ganz links), Prof. Dr. Hans-Oliver Rennekampff, Leiter der Verbrennungschirurgie (2.v.l.), und Priv.-Doz. Dr. Joachim G. Eichhorn (rechts).
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Leverkusen - „Paulinchen war allein zu Haus, die Eltern waren beide aus.“ So
beginnt der berühmte Vers aus dem Struwwelpeter, bei dem Paulinchen
mit den Streichhölzern hantiert. Treffender könnte daher auch der
Name der Initative für brandverletzte Kinder „Paulinchen e. V.“
nicht sein. Bei bei dem vor zehn Jahren gegründeten Verein geht es
darum, über Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern sowie die
Prävention zur Vermeidung von Brandverletzungen zu informieren.

Bundesweiter Aktionstag der Initiative ist der 17. November und
bereits zum zweiten Mal beteiligte sich das Klinikum. Am
Informationsstand im Foyer erhielten Interessierte und Besucher alle
wichtigen Hinweise, was im Falle einer Brandverletzung und Verbrühung
zu beachten ist. Schwerpunkt war dieses Mal das Thema
Kontaktverbrennung.

Wohl kaum ein Mensch ist davon bisher verschont geblieben. Der
unachtsame Griff an das heiße Bügeleisen oder auf die Herdplatte ist
schnell geschehen und kann schön böse Verbrennungen verursachen.
„Diese sind bei Kindern doppelt schlimm“, weiß Prof. Dr.
Hans-Oliver Rennekampff, Leiter der Verbrennungschirurgie im Klinikum.
„Die dünne Hautschicht wird um ein vielfaches mehr beschädigt als
bei einem Erwachsenen. Schmerzhafte Blasen und kritische Narbenbildung
sind die Folge, werden diese Verbrennungen nicht fachgerecht
behandelt.“ Daher rät er Eltern, wenn kleine Kinder Verbrennungen
erleiden, lieber einmal zu oft zum Arzt zu gehen anstatt lebenslange
Folgen zu riskieren.

„Vor allem die Erstversorung in diesen Fällen ist erfolgreich“,
ergänzt Denise Jacobs, Fachärztin der Unfallchriurgie. „Sie
erspart den Kindern nicht nur unnötige Schmerzen, auch die
Heilungschancen sind am besten.“ Oberste Priorität des Aktionstages
hat jedoch nicht die medizinische Behandlung, sondern die Vermeidung
möglicher Brand- und Verbrühungensverletzungen.

Mit einigen wenigen Maßnahmen lässt sich das Risiko für Kinder sich
zu verbrennen oder zu verbrühen minimieren. „Experten schätzen,
dass durch Prävention 60 Prozent aller Unfälle vermeidbar wären,“
heißt es auf Seite 3 der Broschüre des „Paulinchen“-Vereins. Auf
den hinteren Herdplatten kochen, heiße Getränke außer Reichweiter
kleiner Kinder abstellen, Herdschutzgitter, kontrollierter Einlauf des
Badewassers, keine Heizdecken im Kinderbett und offene Feuerstellen
mit Abstand und nie unbeaufsichtigt genießen, sind nur einige Tipps,
um Kinder zu schützen.

Dass die Gefahr für Kinder verhältnismäßig groß ist, zeigen die
Zahlen: Mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren müssen demnach jedes
Jahr medizinisch nach einer Verbrennung und Verbrühung versorgt
werden. 6.000 Fälle davon sogar stationär in einer Klinik. Die
Mehrzahl der jungen Patienten ist dabei jünger als fünf Jahre,
erfährt man in der Paulinchen-Broschüre. „Ein Grund für uns als
spezialisierte Klinik im Klinikum auf das Thema aufmerksam zu
machen“, wirbt Prof. Dr. Hans-Oliver Rennekampff. „Schnell
gehandelt, können wir mittels modernster Therapiemaßnahmen effektiv
die Verletzung behandeln und die mögliche gefährliche Narbenbildung
positiv beeinflussen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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