Verwaltungsstandortkonzept:
Rathaus raus aus der Galerie, rein in die Musikschule

Das Verwaltungsstandortkonzept sieht vor, dass die Villa Römer und andere historische Gebäude zum neuen „historischen Mittelpunkt“ in Opladen weiterentwickelt werden. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Das Verwaltungsstandortkonzept sieht vor, dass die Villa Römer und andere historische Gebäude zum neuen „historischen Mittelpunkt“ in Opladen weiterentwickelt werden.
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Leverkusen - Die jetzt von Oberbürgermeister Uwe Richrath hat dem Stadtrat ein
Verwaltungsstandortkonzept vorgelegt, dass die Verwaltung
mittelfristig an zwei Standorten in der Stadt zentrieren möchte: in
Wiesdorf und in Opladen.

Wiesdorf: Die Musikschule soll das historische Gebäude an der
Friedrich-Ebert-Straße voraussichtlich innerhalb der nächsten 15
Jahre verlassen und stattdessen zusätzlich zur Volkshochschule im
Forum angesiedelt werden. Die Verwaltungsspitze einschließlich Sitz
des Oberbürgermeisters, des Rates und der Bezirksvertretung I mit den
Stadtteilen Wiesdorf, Manfort, Rheindorf und Hitdorf und den
entsprechenden Verwaltungseinheiten soll anschließend aus den
angemieteten Räumen in der Rathaus-Galerie aus- und in die dann
freigewordene Musikschule einziehen.

Ziel sei „wieder ein repräsentatives Rathausgebäude im Zentrum von
Leverkusen in der Nähe der Standorte der alten Rathäuser in
Wiesdorf“. Dazu biete sich das historische Gebäude der Musikschule
geradezu an. Ihm sei wichtig, sagte der Oberbürgermeister bei Vorlage
des Entwurfes, das Forum als zentrales Kultur- und Bildungszentrum
stärker in den Mittelpunkt der Stadt zu rücken und Häuser mit
historischer Bausubstanz und Strahlkraft auszustatten. Der
Verwaltungsstandort an der unteren Hauptstraße in den stadteigenen
Gebäuden Elberfelder Haus, Barmer Haus und Wiesdorfer Arkaden solle
erhalten bleiben, um das Geschäftsleben in diesem Bereich für die
Zukunft zu stützen.

Opladen: Das Konzept sieht laut Richrath auch ein „klares Bekenntnis
für den Goetheplatz“ vor. Das Verwaltungsgebäude – der über 30
Jahre alte Bau ist im Besitz einer Fondsgesellschaft – mit Sitz der
Bezirksvertretung II für die Stadtteile Opladen, Küppersteg,
Bürrig, Quettingen und Bergisch-Neukirchen solle von der Stadt
„wegen seiner Bedeutung für die Stärkung der Fußgängerzone
Opladen“ sogar

erworben werden. Da die Unterbringung von Verwaltung zur Stärkung des
Einzelhandels und der Gastronomie in Opladen nur dann einen
nennenswerten Beitrag leisten könne, wenn diese auch zentral in der
Nähe des Geschäftszentrums von Opladen untergebracht werde, seien

weitere Verwaltungs- und Bürogebäude auf der Westseite der Neuen
Bahnstadt Opladen vorgesehen. Im Gegenzug sollten sämtliche
Arbeitsplätze Am Frankenberg aufgegeben werden. Erhalten bleiben
hingegen die historischen Gebäude Friedenberger Hof, Villa Römer,
Alte Landwirtschaftsschule und altes Landratsamtsgebäude mit
Stadtarchiv.

Diese „Objekte mit Strahlkraft“ sollen als „historischer
Mittelpunkt“ der Stadt Leverkusen weiterentwickelt werden. Das
„katastrophale Verwaltungsgebäude in der Miselohestraße“, so
Richrath, würde abgerissen, das Grundstück jedoch im städtischen
Besitz bleiben. Dabei gehe es um ein „klares Signal nach Opladen,
dass wir eine Stadt Leverkusen sind, Opladen aber eine andere
Tradition“ mit großer historischer Bedeutung für Leverkusen habe,
sagte Richrath. Der Rat und die Verwaltung würden beauftragt, in
Zusammenarbeit mit den stadtgeschichtlichen Vereinigungen und dem
Stadtarchiv ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln.

Selbst wenn einzelne bauliche Vorhaben fachlich noch nicht geprüft
und auch konkrete Umsetzungsmöglichkeiten noch nicht verbindlich
seien, betrachte er, Richrath, die weitgehende Zentrierung in den
Stadtteilen Wiesdorf und Opladen als sinnvolle Maßnahme, um
bürgerfreundliche Erreichbarkeiten der Ämter und Behörden
sicherzustellen und gleichzeitig effektive Arbeits- und
Kommunikationswege innerhalb der Verwaltung zu erreichen. Bei dieser
Grundsatzentscheidung für zukünftige Verwaltungsstandorte im
Stadtgebiet gehe es nicht um eine bloße fiskalische oder allein
arbeitsplatzbezogene Maßnahme, sondern um eine
strategisch-stadthistorische Entscheidung von grundsätzlicher
Bedeutung, betonte Richrath.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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