Neuerungen im "kleinsten Museum der Stadt"
Verein wappnet sich für Zeit nach Corona

Neues entdecken – Erlebtes bewahren. Unter diesem Motto präsentieren der Hitdorfer Heimatverein und sein Vorsitzender Bernd Bilitzki mehr als 20.000 Exponate. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Neues entdecken – Erlebtes bewahren. Unter diesem Motto präsentieren der Hitdorfer Heimatverein und sein Vorsitzender Bernd Bilitzki mehr als 20.000 Exponate.
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Hitdorf - Die Zeit des Stillstands haben Bernd Bilitzki und seine
Vereinskollegen vom Hitdorfer Heimatverein bisher gut genutzt, um
einige Veränderungen im „Türmchen am Werth“, dem örtlichen
Heimatmuseum in der Straße Am Werth 1, zu erledigen. „Nach einer
für unser Museum fast durchgängig geschlossenen Sommersaison 2020
sind wir jetzt in der Winterruhe“, ist derzeit auf der Internetseite
nachzulesen.

„Wir sind aber auch in dieser Zeit nicht untätig, sondern arbeiten
an der Fortführung unserer aktuellen Ausstellung.“ Sobald das
einstige Transformatorenhäuschen, das die Energieversorgung
Leverkusen (EVL) schon vor vielen Jahren dem Verein überlassen hat,
wieder geöffnet sei, werde man zum Auftakt die historischen und
aktuellen Fotos des Streckenabschnitts „Von der Stephanus Straße
bis zur Hitdorfer Straße“ bis zum Jahresende präsentieren, heißt
es weiter.

Darin sind zum Beispiel alte und neue Fotos gegenübergestellt, um zu
dokumentieren, wie sehr sich die ehemalige Stephanusstraße innerhalb
der letzten 80 Jahre verändert hat.

Auch ein Beitrag von Lokalhistoriker Karlheinz Lange ist auf der
Homepage des Heimatvereins Hitdorf nachzulesen. Unter der Überschrift
„Hitdorf wird preußisch – die Zeit von 1815 bis 1857“
beschreibt Lange die Zeit des Kulturkampfes zwischen Katholiken und
Protestanten. Er berichtet unter anderem über Brauereien, Holzhandel,
Tabak- und Streichholzfabriken, für die Hitdorf einst berühmt war.

In einem Abschnitt heißt es etwa: „1853 gab es sogar fünf
Zündholz-Fabriken. In dieser Zeit arbeiteten über hundert Menschen
in diesen Betrieben. Der Anteil von Jugendlichen und Frauen blieb
auffallend hoch, ihre Löhne lagen erheblich unter denen, die
erwachsenen Männern gezahlt wurden.“ Ergänzt werden die
Schilderungen nicht zuletzt durch die Jahre bis zur Revolution von
1848 und dem Jahr 1847, als die kleine Rheingemeinde sogar eigene
Stadtrechte erhielt.

„Im Museum gibt es immer was zu tun“, erklärt Bernd Bilitzki,
Vorsitzender und Kenner der Heimatgeschichte. Aktuell befasst er sich
hauptsächlich mit der Sichtung und Archivierung etlicher Unterlagen,
darunter alleine drei Aktenordner mit mehreren hundert Bildern und

Berichten über Hitdorfer Geschichte, die der Rheindorfer Wilfried
Longerich zur Verfügung stellte. „So schön es auch ist, so komme
ich mit der Archivierung kaum noch hinterher“, beschreibt Bernd
Bilitzki.

Aber nicht nur an der Ausstellung selber wird gerade gearbeitet,
sondern ebenso an weiteren Dingen. Zum Beispiel können Besucher, die
mit dem Fahrrad kommen, ihre Drahtesel neuerdings auf einer kleinen
Fläche unmittelbar vor den Ausstellungsräumen in Nähe des Rheins
und Fähre abstellen, ohne dass diese stören würden oder Fußgänger
auf die Straße ausweichen müssten. Weil der Eingang bislang zu eng
und eine kleine Stolperfalle für ältere Herrschaften war, wurden
zuletzt auch die Treppenstufen verbreitert. Ein ebenfalls befestigtes
Treppengeländer sorgt nun für festen Halt. Darüber hinaus wurde im
Erdgeschoss ein Fernsehmonitor angebracht, so dass dort Filme und
Fotos von der Ausstellung zu sehen sind, ohne dass Gäste ins zweite
Obergeschoss kommen müssen.

Um den Platz besser nutzen und Vitrinen für Ausstellungen oder
Vorträge leichter verschieben zu können, wurden diese außerdem auf
Rollen gesetzt. Sämtliche Kosten – laut Bernd Bilitizki im
vierstelligen Bereich – wurden aus Spenden finanziert. Weitere
Infos:Das Heimatmuseum ist bei freiem Eintritt normalerweise von April
bis Oktober jeden Sonntag zwischen 14.30 und 17 Uhr oder nach
Terminabsprache mit Bernd Bilitzki (Tel.02173/42606) geöffnet.
Weitere Informationen im Internet:
www.heimatvereinhitdorf.wordpress.com

- Gabi Knops-Feiler

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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