Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel"
Vom 8. bis 10. Januar

Im Winter kommen Blaumeisen gerne zur Futtersuche in die Gärten und Parks der Stadt | Foto: Hans-Martin Kochanek
  • Im Winter kommen Blaumeisen gerne zur Futtersuche in die Gärten und Parks der Stadt
  • Foto: Hans-Martin Kochanek
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Leverkusen - Jetzt ist es wieder soweit: Nach dem großen Erfolg der letzten
Jahre rufen die Leverkusener Naturschutzverbände NABU und BUND wieder
alle Leverkusener auf, vom 8. bis 10. Januar an der 11. bundesweiten
Vogelzählung „Stunde der Wintervögel“ teilzunehmen.

Letztes Jahr haben bei dieser bundesweiten Aktion knapp 138.000
Vogelbegeisterte die gefiederten Freunde gemeldet – wieder ein neuer
Rekord! Insgesamt wurden bei mildem Wetter weniger Vögel gesichtet.
Die Daten aus einem Jahrzehnt „Stunde der Wintervögel“ zeigen
deutlich, dass die Zahl der Vögel in der Stadt umso geringer ist, je
milder und schneeärmer der Winter ist. Denn erst wenn es kalt wird
und Schnee liegt, suchen viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der
etwas wärmeren Städte, in denen es obendrein oft reich bestückte
Futterstellen gibt.

Die häufigsten Vögel im Januar 2020 waren Hausperling, Kohlmeise,
Blaumeise, Feldsperling und Amsel. Der Haussperling konnte seine
Spitzenposition der Vorjahre verteidigen.

Große Sorgen macht den NABU-Vogelschutzexperten weiterhin der
Grünfink. Seit 2011 nimmt diese Art von Jahr zu Jahr ab. Als Ursache
vermutet der NABU unter anderem einen einzelligen Parasiten, mit dem
sich diese Finken häufig an sommerlichen Vogelfutterstellen
infizieren. Umso wichtiger ist das regelmäßige Säubern von Futter-
und Wasserstellen für Vögel.

Auffällig war eine große Zahl von Eichelhähern in Deutschlands
Gärten. In vier von zehn Gärten konnte diese Art beobachtet werden.
Mit 0,82 Vögeln pro Garten waren es 40 Prozent mehr als im
langjährigen Mittel, was auch an dem Einflug von Wintergästen aus
dem Norden und Osten liegt.

Ein weiterer Trend den man erkennen kann ist, dass Zugvögel häufiger
in Deutschland bleiben. So sind Star, Ringeltaube und Heckenbraunelle
auch noch im tiefen Winter bei uns. Diese Vogelarten reagieren damit
auf die vermehrten milden Winter, die ihnen eine Überwinterung näher
an ihren Brutgebieten ermöglichen.

Jedoch lässt sich leider seit Jahren ein kontinuierlicher
Abwärtstrend bei vielen Vogelarten feststellen. Seit Beginn der
Wintervogelzählungen im Jahr 2011 sind die Gesamtzahlen gemeldeter
Vögel in Leverkusen rapide zurückgegangen. Es ist daher jetzt an der
Zeit, dass noch mehr Leverkusener für die gefiederten Freunde aktiv
werden. Im eigenen Garten gibt es zahlreiche Möglichkeiten – und
selbst unser Einkaufsverhalten bietet viele Chancen. So werden bei der
Herstellung von Bio-Lebensmitteln weniger Pestizide, Insektizide und
chemische Dünger benutze, deren Auswirkung für die Vögel
problematisch sind.

Auch in diesem Jahr sind zu der Zählung der Wintervögel nicht nur
die Profis, sondern alle Leverkusener herzlich eingeladen: eine Stunde
lang sollen sie in der Stadt an einem der drei Tage zu einem
beliebigen Zeitpunkt Vögel zählen. Und zwar ist jeweils die maximale
Anzahl jeder Vogelart zu einem Zeitpunkt innerhalb dieser Stunde zu
bestimmen – so vermeidet man Doppelzählungen. Die Beobachtungen
können am Futterhäuschen sein, im Garten, auf dem Balkon oder im
Park. Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr über hier
bleiben, gibt es vielleicht sogar Wintergäste aus dem kälteren
Norden oder Osten zu sehen wie Seidenschwanz, Rotdrossel oder
Bergfink!

Im Mittelpunkt der „Stunde der Wintervögel“ stehen die Fragen
„Wo kommen die Vogelarten vor, wo sind sie häufig und wo sind sie
selten geworden“. Je mehr Leverkusener bei diesem Langzeitprojekt
mitmachen, desto wertvoller sind die Ergebnisse! Denn je genauer der
NABU über das Vorkommen der Vögel Bescheid weiß, umso mehr
Erkenntnisse gibt es über Änderungen in unserer Umwelt und auch die
Auswirkungen des Klimawandels auf unsere gefiederten Meistersänger.
Denn durch den Vergleich der Ergebnisse über die Jahre kann man auch
erkennen, inwieweit sich das Zugverhalten mancher bei uns brütenden
Arten ändert. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für den Schutz
der Vögel.

Näheres zur„Stunde der Wintervögel“ und der Teilnahme an der
Verlosung der Gewinne findet man unter
www.stundederwintervoegel.de.
Dort ist auch eine Zählhilfe zu finden und das Online-Formular, mit
dem man bis zum 20. Januar 2021 die Meldung der Vögel vornehmen kann.
Auch per APP ist eine Meldung möglich - oder aber auf dem
postalischen Weg bis zum 20. Januar 2021. Unter der kostenlosen
Rufnummer 0800/1157115 werden die Daten auch am 11. und 12. Januar von
10 bis 18 Uhr direkt entgegen genommen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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