Mit Liebe gebacken
Sechsmal Gold bei der Stollenprüfung

Insgesamt 49 Stollen musste Tester Karl-Ernst Schmalz (vorne) im Beisein von Brotkönigin Caroline Puppe (Mitte) bewerten. Unter anderen hatten (von links) Herbert Pieper (Bergisch Gladbach), Stefan Willeke (Leverkusen), Norbert Müller (Overath) und Peter Lob (Bergisch Gladbach) die Proben eingereicht. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Insgesamt 49 Stollen musste Tester Karl-Ernst Schmalz (vorne) im Beisein von Brotkönigin Caroline Puppe (Mitte) bewerten. Unter anderen hatten (von links) Herbert Pieper (Bergisch Gladbach), Stefan Willeke (Leverkusen), Norbert Müller (Overath) und Peter Lob (Bergisch Gladbach) die Proben eingereicht.
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Leverkusen/Rhein-Berg - Was bei der weihnachtlichen Kaffeetafel auf keinen Fall fehlen
darf, ist Stollen. Doch Stollen ist nicht gleich Stollen. Das zeigte
sich erneut bei der jüngsten Stollenprüfung der Bäckerinnung
Bergisches Land.

Karl-Ernst Schmalz, Qualitätsprüfer des Deutschen Brotinstituts, war
zwei Tage mit der Prüfung in der Bäckerei Willecke in Leverkusen
beschäftigt. Neben Klassikern wie Christ- und Butterstollen gab es
auch experimentelle Kreationen, wie zum Beispiel Dinkelstollen mit
Quark, Butterstollen mit Kirschen oder Champagnerstollen mit Marzipan.
„Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“, verdeutlichte
Bäckermeister Herbert Pieper aus Bergisch Gladbach. Zwar werde immer
noch traditioneller Stollen, wie zu Großmutters Zeiten, gebacken.
Bevorzugt würden heutzutage jedoch andere, saftigere Sorten.

Testesserin Regina Granzin bevorzugte eindeutig den Stollen mit
Sauerkirschen und dunkler Kuvertüre aus dem Hause des Bäckermeisters
Norbert Müller aus Overath. „Köstlich“, urteilte die Besucherin,
die sich bei Willeke einmal pro Woche mit einigen anderen Frauen
trifft. „In den letzten Jahren hat dieser Stollen immer mit sehr gut
abgeschnitten“, erläuterte Erzeuger Norbert Müller und ergänzte:
„Das sind Spezialitäten, die nur das Handwerk produzieren kann. So
etwas ist beim Discounter nicht zu bekommen.“

Der größte Unterschied zwischen Stollen vom Bäcker und Stollen vom
Discounter sei die Zeit und die Liebe, die im jeweiligen Produkt
stecke. Der Preisunterschied begründe sich dadurch, dass bei
örtlichen Betrieben noch mit der Hand gearbeitet werde. Letztlich
entscheide der Verbraucher, ob er handwerklich hergestellte oder
industriell vorgefertigte Artikel haben wolle. Auf die Frage, was zu
einem guten Stollen gehöre, antwortete Obermeister Peter Lob aus
Bergisch Gladbach: „Er muss mit Liebe gemacht sein. Außerdem
braucht er ausreichend Zeit zur Herstellung. Für den optischen Genuss
sollte er außerdem schön verpackt sein. Schließlich verkaufen wir
Leidenschaft und Essen mit Geschmack,“ begründete der
Bäckermeister im Beisein seiner Kollegen.

Stefan Willeke, Hausherr und stellvertretender Obermeister der
Bäckerinnung Bergisches Land, pflichtete bei. Er hatte unter anderem
zum ersten Mal einen marmorierten Stollen mit dunklem Kakao
eingereicht. „Das Gebäck ist noch nicht im Verkauf, Kunden haben
ihn aber schon probiert. Heute interessiert mich, was noch zu
verbessern ist.“

Insgesamt 49 Stollen – fast doppelt so viele, wie im Vorjahr – und
erstmals auch diverses Weihnachtsgebäck hatten Bäckermeister aus
Leverkusen, Rhein-Berg und Oberberg zur freiwilligen
Qualitätsprüfung eingereicht.

Ist die Puderzuckerschicht dünn genug? Sind die Füllung und die
Früchte schön gleichmäßig verteilt? Neben diesen Kriterien wurden
die Erzeugnisse insgesamt nach Form und Aussehen,
Oberflächeneigenschaften, Lockerung und Krummbild, Struktur und
Elastizität sowie Geruch und Geschmack beurteilt. Am Ende konnten die
Bäcker mit sechsmal „Gold“ und 32 Mal „sehr gut“ tolle
Ergebnisse erzielen – „Gold“ gibt es immer dann, wenn ein
Stollen drei Jahre in Folge die Auszeichnung „sehr gut“ erhalten
hat.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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