Klinikum Leverkusen 2.0
Digitalisierung für mehr Patientensicherheit

Auf der Intensivstation wird mit einer digitalen Krankenakte gearbeitet, die es Medizinern wie Dr. Christian Mey (rechts) und Klinik-Direktor Prof. Dr. Gerd Molter ermöglicht, die Patienten optimal zu behandeln. | Foto: Britta Meyer
  • Auf der Intensivstation wird mit einer digitalen Krankenakte gearbeitet, die es Medizinern wie Dr. Christian Mey (rechts) und Klinik-Direktor Prof. Dr. Gerd Molter ermöglicht, die Patienten optimal zu behandeln.
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Leverkusen - „Früher gab eine große Karte, auf der alle Diagnosedaten
verzeichnet waren, heute hat jeder Patient auf der Intensivstation
eine eigene digitale Akte“, erklärt Dr. Christian Mey. Das dies zu
genaueren Behandlungsmethoden führen muss, zeigt ein Blick auf den
Bildschirm mit Diagrammen.

„Permanent werden die Daten aktualisiert“, so Prof. Dr. Gerd
Molter, Direktor der Klinik für Anästhesie und operativer
Intensivmedizin im Klinikum. „Mittels spezieller Messgeräte werden
Blutwerte, EKG-Kurven und mehr in die Auswertung übertragen. Selbst
die Medikamentenabgabe über die Transfusionsständer kann so
angepasst werden.“

Eine Möglichkeit, die vor Einführung der digitalen Krankenakte
undenkbar gewesen wäre. So können Intensivpatienten individuell und
optimal behandelt werden. Was heute auf der Intensivstation Standard
ist, soll zukünftig auch auf allen anderen Stationen, in angepasster
Form, eingeführt werden, so der Wunsch des Leiters für
Qualitätsmanagement, Dr. Hubertus Bürgstein.

Die Basis wurde mit der digitalen Erfassung jedes neuen Patienten
schon gelegt. So erhält jeder in der Erstaufnahme ein
Patientenarmband mit allen relevanten Daten. Neben persönlichen
Angaben erhält der aufgedruckte Barcode Diagnoseergebnisse,
Laborwerte und Angaben zur Medikation. „Ein ganz wichtiger
Aspekt“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Jürgen Zumbé, Ärtzlicher
Direktor im Klinikum.

„Viele Patienten kommen mit einer Liste an Medikamenten, die sie von
ihren Hausärzten verschrieben bekommen haben. Wir im Krankenhaus
müssen über die Inhaltsstoffe Bescheid wissen, damit es zu keinen
ungewünschten Reaktionen kommt.“ Daher arbeite die
Krankenhaus-Apotheke schon seit längerem mit der digitalen
Medikamentenvergabe, die Verwechslungen unwahrscheinlich machen.

Doch nicht nur die Arbeit der Mediziner und Pfleger wird durch die
digitale Akte sicherer, auch die Patienten selbst genießen Vorteile.
„Bei uns auf der Chest Pain Unit, der Abteilung für Brustschmerzen,
sind nicht alle Patienten bettlägerig“, so Prof. Dr. Peter
Schwimmbeck, Direktor der Kardiologie.

„Damit unsere Patienten sich im Haus bewegen können, ohne Angst zu
haben, dass ihr Herz Probleme macht, haben wir transportable
Überwachungsgeräte angeschafft. Diese können überall mit
hingenommen werden und senden ein Signal auf die Station, falls es zu
Unregelmäßigkeiten kommt.“ Ähnliches gibt es für ein über
Monate dauerndes EKG oder als kleiner Schrittmacher auch für daheim.

Auf die Kosten für den Patienten angesprochen, schmunzelt Prof.
Schwimmbeck mit Blick auf Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter
Zimmermann. „Das ist eine Krankenhausleistung. Wenn es zu viele
Fälle gibt, ich bin Arzt. Das Wohl des Menschen steht immer vor dem
Finanziellen.“ Das Digitalisierung viel koste, darüber sei man sich
bewusst, so Zimmermann. Daher werden die einzelnen Schritte nach und
nach getätigt. Ziel sei es, in Sachen Patientensicherheit eine
führende Rolle in der Region einzunehmen. Dank hoher
Datenschutzrichtlinien und der Sicherung der Daten sei das Klinikum
gut aufgestellt, versichert Jens Schulz, Leiter der Abteilung
IT/Medizintechnik.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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