Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer
Jürgen Bandsom ist neuer Museumsleiter

Jürgen Bandsom (links) ist neuer Leiter des Industriemuseums Freudenthaler Sensenhammer. Ulrich Bornewasser ist als Beisitzer neu in den Vorstand gekommen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Jürgen Bandsom (links) ist neuer Leiter des Industriemuseums Freudenthaler Sensenhammer. Ulrich Bornewasser ist als Beisitzer neu in den Vorstand gekommen.
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Schlebusch - Für sein Hobby, das Paddeln, wird Jürgen Bandsom wohl künftig
kaum noch Zeit haben. Denn der 54-jährige Schlebuscher ist seit dem
1. Juli offiziell im Amt als neuer Leiter des Industriemuseums
Freudenthaler Sensenhammer.

Die Suche nach einem Nachfolger von Wilhelm Matthies habe deshalb so
lang gedauert, informierte Gisela Schäperclaus, Vorsitzende des
Fördervereins, weil man die Stelle bundesweit in Fachzeitschriften
ausgeschrieben habe. Nachdem 20 Kandidaten, darunter einige
hochkarätige Bewerber mit Promotion, ihr Interesse bekundeten, wurden
drei von ihnen zur persönlichen Vorstellung eingeladen. Der
Leverkusener machte schließlich das Rennen.

Die Besetzung ist im Grunde ideal, denn er ist bereits seit 20 Jahren
im Verein aktiv. Schon von Berufs wegen sei der Diplom-Restaurator
„wahnsinnig interessiert“ am Museum, sagte er bei der Vorstellung.
Halbtags ist er beim Restaurierungszentrum der Landeshauptstadt
Düsseldorf unter Vertrag und widmet sich dort der Erhaltung und
Pflege von Kunst- und Kulturgut. Außerdem ist er als Freiberufler im
sakralen Bereich tätig.

Die neue hinzugekommene Aufgabe mit Honorarvertrag bezeichnete der
Vater zweier erwachsener Töchter als „tolle Möglichkeit, Museum zu
gestalten. Es ist eine Gelegenheit, die man nicht oft bekommt.“ Als
wichtige Aufgaben nannte er unter anderem den Erhalt des
„lebendigen“ Industriemuseums mit Schmiedevorführungen,
Konzerten, Wechselausstellungen und Theaterabenden.

Die letzte rheinische Sensenfabrik, deren Anfänge bis in das 18.
Jahrhunderts zurückreichen, gilt seit Frühjahr 2005 eben wegen
seines vielfältigen Angebots als „lebendiges“ Industriemuseum.
Dabei ist das Industriemuseum selbst das größte Exponat. Die
Dauerausstellung erzählt von der Herstellung der Sensen und Sicheln,
wie und wo diese früher so wichtigen landwirtschaftlichen Werkzeuge
verwendet wurden, aber auch von den Menschen, die in der Sensenfabrik
H. P. Kuhlmann Söhne in Schlebusch einst gearbeitet haben.

Vorrangig für Bandsom, sagte er, sei „die Historie einzufangen und
das Wissen um die Schmiedekunst weiterzugeben.“ Überdies plane er
einen Ausbau der Museumspädagogik mit Vermittlung von Mechanik und
Technik. In diesem Zusammenhang stehe auch die vorgesehene Vernetzung
mit dem „Probierwerk“, dem jungen Projekt der
Wirtschaftsförderung Leverkusen.

In nächster Zeit beschäftige er sich außerdem mit der Frage „Was
passt zu uns besonders gut?“ Weitere Ideen seien aktuell noch nicht
spruchreif. Gemeinsam mit dem Team von rund 30 Ehrenamtlern würde er
aber gerne weitere Projekte entwickeln, um das Museum stärker in der
Heimat zu etablieren und über die Grenzen von Leverkusen hinaus noch
bekannter zu machen.

Über die Neubesetzung der Stelle ist Renate Steudel besonders froh.
Obwohl sie eigentlich als Schatzmeisterin im Amt ist, fungierte sie
ein Jahr als kommissarische Leiterin und

Ansprechpartnerin für die Buchungen von Führungen, Vermietungen und
Veranstaltungen – eben all den Dingen, die normalerweise ein
Museumsleiter übernimmt. Neu als Beisitzer in den Vorstand
hinzugekommen ist außerdem Dr. Ulrich Bornewasser, Leiter des
Leverkusener Nachbarschaftsbüros „Chempunkt“. Damit übernimmt er
die Nachfolge von Christian Zöller. Mit dem stellvertretenden
Vorsitzenden Bernd Bornewasser ist er allerdings nicht verwandt.

Nächster Termin im Freudenthaler Sensenhammer ist die „Nacht der
Schmiedefeuer“ am Freitag, 2. August, von 19 bis 22 Uhr. Erstmals
entfällt die Bustour durch drei Schmieden mit unterschiedlichen
Techniken. Stattdessen ist ein feuerspuckender Saurier von Odo Rumpf
zu sehen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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