Fantastische Papierwesen in der Christuskirche

Peter Stein zeigt Origami-Kunst

Wiesdorf - „Schon als Kind habe ich Papier gefaltet“, berichtet der
Kölner Origami-Künstler und Musiker Peter Stein beim Gang durch
seine Ausstellung in der Wiesdorfer Christuskirche. „Damals
natürlich den Drachen“, lacht er in Erinnerung an das klassischste
aller Origami-Motive.

Die japanische Papierfalttechnik galt und gilt als beliebte kreative
Beschäftigung vom Kindergarten bis ins Seniorenheim. Das Origami auch
eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Papier ist, beweist
Peter Stein in seinen Arbeiten, die unter dem Titel „Aufbruch“ bis
zum 14. April zu sehen sind.

Nicht akkurat, vielmehr organisch, gestaltet Stein papierne Wesen. Mal
mit Rucksack, mal mit Flügel oder als Gewandfigur, sie alle sind
unterschiedlich, basieren aber immer auf demselben Grundmodell.
Arrangiert hat er sie auf einer aufgebrochenen mechanischen Orgel, die
im hinteren Altarraum steht. Dort klettern, wandern, tanzen oder
fallen sie das Wellenbrett, die Traktur oder die Luftschläuche
entlang. Komponiert für die Ausstellung „Luft und Raum“ in der
ehemaligen Zentrifugenhalle im „Haus der Luft und Raumfahrt“ in
Bonn funktioniert das mehrteilige Werk auch in der Kirche.

„Ich habe die Arbeiten in Bonn gesehen und war sofort begeistert“,
erzählt Pfarrer Detlev Prößdorf. „Daher waren Peter Stein und ich
uns schnell einig, dass wir das auch in Leverkusen ausstellen
wollen.“ Doch nicht nur die Orgelelemente samt Figuren sind
angereist. Auch ein großes Pendel, ein Metronom, auf dessen Halterung
eine Papierfigur balanciert, sowie Wandreliefs mit den Symbolen der
Tierkreiszeichen. „Auf die Titel habe ich hier bewusst
verzichtet“, so Stein herausfordernd. „Wer sich auf die Werke
einlässt, wird erkennen worum es geht.“

So schält sich bei genauer Betrachtung das gefaltete Widderhorn aus
dem Papier oder die Jungfrau im breiten Mantel schiebt sich
3D-effektmäßig vor den schwarzen Hintergrund. Inspiriert von der
Musik entwickelt Peter Stein so immer wieder Figuren, selbst bis tief
in die Nacht. „Bis um halb vier habe ich noch gearbeitet“,
erzählt Stein lachend und zeigt auf eine schwarze Tafel mit vier
handgeschöpften Blättern in unterschiedlichen Bearbeitungsphasen der
Origamikunst. „Ich möchte veranschaulichen, wie der Arbeitsprozess
bei Origami ist.“

Dass ihm dies gelungen ist und er damit einen Nerv getroffen hat,
bestätigt Detlev Prößdorf: „Ich freue mich sehr, dass wir eine
ganz neue und andere Kunstrichtung zeigen können“, so der
Gemeindepfarrer mit Verweis auf die zahlreichen Ausstellungen der
vergangenen Jahre.

Infos zur Ausstellung

• bis zum 14. April[/*]
• in der Christuskirche,

Dönhoffstraße 2, Leverkusen-Wiesdorf[/*]

• Öffnungszeiten: Mittwoch

bis Freitag 15 bis 18 Uhr,[/*]

• Samstag 11 bis 15 Uhr.[/*]