Beistand für minderjährige Flüchtlinge
Ehrenamtler werden zum Vormund ausgebildet

Monika Fiebich, Jugendamt der Stadt Leverkusen (von links), Jan Albig vom SKM und Irene Froese, SkF stellen dritte Qualifizierungsmaßnahme zum ehrenamtlichen Vormund minderjähriger, unbegleiteter Flüchtlinge vor. | Foto: Britta Meyer
  • Monika Fiebich, Jugendamt der Stadt Leverkusen (von links), Jan Albig vom SKM und Irene Froese, SkF stellen dritte Qualifizierungsmaßnahme zum ehrenamtlichen Vormund minderjähriger, unbegleiteter Flüchtlinge vor.
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Leverkusen - Bereits zum dritten Mal qualifizieren der Sozialdienst katholischer
Frauen Leverkusen (SkF) und der Sozialdienst Katholischer Männer
Leverkusen (SKM) Ehrenamtliche zum Vormund für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge. Dieses Mal ist erstmalig die Stadt
Leverkusen Auftraggeberin.

Für Monika Fiebich, die im Jugendamt gemeinsam mit einem Kollegen
für die jugendlichen Flüchtlinge zuständig ist, ist das ein
wichtiger Schritt. „Derzeit erleben wir in unserer Gesellschaft, wie
wichtig Integration ist. Das Ehrenamt zum Vormund für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge bietet die einzigartige Möglichkeit einer
Eins-zu-eins-Betreuung. Der beste Weg für eine gelebte
Integration.“ Ein Aspekt, den auch Irene Froese vom SkF vertritt.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jan Albig vom SKM ist sie zuständig für
Vormundschaften.

„Jedem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling eine Person zur
Seite zu stellen ist das Ziel unserer Arbeit“, so Froese. „Mit den
hauptamtlichen Vormundschaften ist das nicht zu leisten, dafür bilden
wir Ehrenamtler aus.“ Dabei geht es nicht nur um eine
Aufgabenverteilung, sondern vor allem um die Intensität der
Betreuung. „Übernimmt ein Ehrenamtlicher die Vormundschaft für
einen jungen Flüchtling, gilt auch hier ein Mindestkontakt von einmal
monatlich. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass bei einem
ehrenamtlichen Engagement häufig ein intensiverer Kontakt, bis hin zu
Einladungen in die Familie, zustande kommt.“ Eine Sicherheit, die
für die Jugendlichen, die fern ihrer Heimat in einer vollkommen
fremden Kultur zurechtkommen müssen, wertvoll ist.

94 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben derzeit in
Leverkusen, erzählt Monika Fiebich. Diese bestmöglich betreut zu
wissen, ist Ziel der Stadt. Daher sei man froh, dass die Arbeit des
SkF und SKM, die bisher auch schon in Anspruch genommen wurde, nun
auch seitens der Stadt finanziert werde.

Dafür stünden Fördermittel zur Verfügung. So beinhaltet die aus
sieben Modulen bestehende Maßnahme Fachvorträge und
Hintergrundinformationen aus den Bereichen Jugendhilfeplanung,
Antragsstellung bei Ämtern und Behörden, Asyl- und Aufenthaltsrecht,
die Rolle des Vormunds, Umgang mit Traumata sowie der Einblick in den
Alltag der Jugendlichen und Hintergrundinformationen zu Flucht und
Lebenssituation in den jeweiligen Heimatländern der jungen
Flüchtlinge. Dafür stehen Referenten aus Flüchtlingsrat,
Amtsgericht, katholischer Jugendagentur, dem Jugendamt sowie den
durchführenden Vereinen des SkF und SKM zur Verfügung.

„Wichtig für die jungen Flüchtlinge ist der erste Kontakt nach der
Ankunft in einer für den überwiegenden Teil der jungen Menschen
gänzlich fremden Welt sowie das Gefühl auch in schwierigen
Situationen an die Hand genommen und begleitet zu werden,“
versichert Jan Albig. Monika Fiebich fügt hinzu: „Ich hoffe, wir
können viele Leverkusener Bürger für das Ehrenamt gewinnen“. Ihr
Appell an die Bürger: „Bunt statt braun denken.“

Informationen:

Eine erste Informationsveranstaltung für Interessierte findet am
Mittwoch, 12. September, 2018, um 18 Uhr in der Katholischen
Familienbildungsstätte, Manforter Straße 186, statt. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich.

Kontakt:
Irene Froese,
Tel. 02171/49030,
E-Mail:
ehrenamt@skf-leverkusen.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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