Runder Tisch zum Straßenkarneval
Henriette Reker will negative Einflüsse bekämpfen

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker will die negativen Begleiterscheinungen beim Straßenkarneval bekämpfen. | Foto: Henning Kaiser/dpa
  • Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker will die negativen Begleiterscheinungen beim Straßenkarneval bekämpfen.
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Köln - Oberbürgermeisterin Henriette Reker möchte in einem „Runden
Tisch“ die unerwünschten Erscheinungsformen des Straßenkarnevals
mit den Hauptakteuren des Kölner Karnevals und Vertretern der
Stadtgesellschaft und Behörden thematisieren. Das sagte sie am Rande
einer Pressekonferenz.

Der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln legte außerdem seine
Bilanz zur Eröffnung der neuen Karnevalssession vor. Wie zu erwarten,
machten sich viele Jecke bereits früh morgens auf den Weg und
feierten um 11.11 Uhr die Eröffnung auf dem Heumarkt. Heumarkt und
Altstadt wurden am frühen Vormittag wegen hohen Besucheraufkommens
gesperrt. Bereits gegen 13 Uhr war das Zülpicher Viertel stark
ausgelastet und wurde kurz nach 16 Uhr für den weiteren Zulauf
gesperrt. Erst gegen 19 Uhr konnte die Sperrung des Viertels
schrittweise wieder aufgehoben werden.
Von 8 Uhr am Samstag bis 2 Uhr am Sonntag tagte unter der Leitung des
Amtes für öffentliche Ordnung der Koordinierungsstab, in dem neben
dem Ordnungsamt die Berufsfeuerwehr, die Landespolizei, die
Bundespolizei, die Sanitätsdienste, die KVB und Vertreter der
Willi-Ostermann-Gesellschaft (Veranstalter für die Feier auf dem
Heumarkt) ständig vertreten waren. Das Gremium verfolgte des ganzen
Tag über die Entwicklungen in der Altstadt, dem Zülpicher Viertel
sowie in der gesamten Stadt.

 

Stadt stellte mehr Toilettenanlagen bereit

Insgesamt wurden von der Stadt Köln 75 Toilettenanlagen aufgestellt
(2016: 73). Zusätzlich wurde auf dem Bahnhofsvorplatz und im
Zülpicher Viertel eine Zwischenreinigung der Anlagen durchgeführt,
um die Kapazität zu erhöhen. Die Kapazität wurde damit gegenüber
2016 faktisch um 29 Anlagen erhöht und die Nutzbarkeit durch bessere
Platzierung verbessert. Ebenso wurde umgeschichtet von Dixi zu
Kreuzurinalen (von 63 Dixis/10 Kreuzurinale auf 57/20), um die
Kapazität zu erhöhen. Standorte, die bisher nicht genutzt wurden,
wurden auf stark frequentierte Bereich verlagert. Wo es möglich war,
wurden Kreuzurinale direkt ins Kanalnetz eingeleitet.

Bilanz des Ordnungsdienstes

Das Amt für öffentliche Ordnung war insgesamt mit 152 Mitarbeitern,
davon 141 Außendienst- und elf Innendienstkräfte in zwei Schichten
im Einsatz. Das Konzept „Mehr Spaß ohne Glas“ wurde wieder gut
angenommen. Die Jecken konnten in der Altstadt und im Zülpicher
Viertel einmal mehr auf fast scherbenfreien Straßen, Wegen und
Plätzen feiern. Bei der Kontrolle an den Zugängen zu den betroffenen
Zonen wurde die Stadt Köln von über 466 Einsatzkräften von privaten
Bewachungsunternehmen unterstützt. Die Kräfte wiesen die Feiernden
auf das Glasverbot und die für die Entsorgung von mitgeführtem Glas
zur Verfügung stehenden Glascontainer hin. Die Kräfte der privaten
Bewachungsunternehmen wurden jeweils zum Schichtbeginn, vor Aufnahme
ihrer Tätigkeit, auf ihre Personalien überprüft.  Zur Vorbereitung
des Sessionsbeginns wurden alle Kräfte durch das Ordnungsamt auf
persönliche und sachliche Tauglichkeit geprüft.

 

Hohe Besucherzahlen und viele Kontrollen

Bereits gegen 13 Uhr war das Zülpicher Viertel vollständig
ausgelastet. Da später eine Überlastung drohte und zusätzlich eine
aggressive Grundstimmung einzelner Personengruppen vorlag, wurde gegen
16 Uhr der Zugang zum Viertel nicht mehr zugelassen. Gegen 19 Uhr
wurde die Sperrung des Viertels wieder aufgehoben. Aufgrund dieser
Situation, waren flächendeckende Kontrollen dort nur noch erschwert
möglich.

Im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten führte der Ordnungsdienst
stadtweite Kontrollen durch. Insgesamt wurden 83
Jugendschutzkontrollen durchgeführt, mehrheitlich, weil
Minderjährige Wein, Bier und Spirituosen tranken. Die
sichergestellten Getränke wurden vor Ort ausgeschüttet. Am
diesjährigen 11.11 mussten bisher wie in den beiden Vorjahren
Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen das
Jugendschutzgesetz gegen Gaststätten-, Kiosk-und Trinkhallenbesitzer
eingeleitet werden. Wie in den Vorjahren musste der Ordnungsdienst
auch gegen das Urinieren in der Öffentlichkeit vorgehen. Insgesamt
172 Männer und 12 Frauen wurden als „Wildpinkler“ angetroffen.

Bilanz des Verkehrsdienstes

Bereits vor dem Start in die Session war der Bereich Heumarkt/Altstadt
für den Verkehr gesperrt. An einigen Stellen in der Altstadt und im
Zülpicher Viertel waren vorübergehend Haltverbotszonen eingerichtet.
Diese Flächen wurden benötigt, um dort Unfallhilfestellen für die
Rettungsdienste einzurichten oder Einsatzfahrzeuge der
Ordnungsbehörden abstellen zu können. Der städtische Verkehrsdienst
war ab 6 Uhr unterwegs, um in diesen Bereichen abgestellte
Privatfahrzeuge entfernen zu lassen.
Im Rahmen der Sperrung des Zülpicher Viertels wurde der Betrieb der
Stadtbahnlinien auf den Ringen von 13 Uhr bis nach Mitternacht
unterbrochen. Wie vorher angekündigt, wurde der Betrieb der Linie 9
für den Bereich Zülpicher Platz und Roonstraße bereits ab 10:40 Uhr
eingestellt.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu den negativen
Begleiterscheinungen des 11.11.:
„Wir wollen es nicht hinnehmen,
dass unser Karneval und unsere Stadt kaputtgemacht werden. Die
Stadtgesellschaft muss jetzt entscheiden, wie es mit den öffentlichen
Feiern an den Karnevalstagen weitergehen soll. Ich setze mich deshalb
für die zügige Einberufung eines runden Tisches mit allen
beteiligten Akteuren ein, um gemeinsam zu entscheiden, wie wir
künftig den Straßenkarneval in Köln feiern wollen.“

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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