Rainbow Refugees Cologne
Support Group gegründet
KÖLN - (nk). Die Kölner Initiative zur Unterstützung von lesbischen,
schwulen, bisexuellen, transintergeschlechtlichen und queeren
(LSBTIQ)-Geflüchteten hat sich als gemeinnützigen Verein eintragen
lassen. „Wir befinden uns noch im Schiffbau auf laufender Fahrt“,
so schilderte Katja Schröder den Status des Vereins, der nicht
länger warten konnte und bereits aktiv geworden ist. Gemeinsam mit
Peter Stamm und Sina Vogt hat sie vor zwei Monaten mit weiteren
Ehrenamtlern den Verein „Rainbow Refugees Cologne - Support Group“
gegründet.
Die Idee zu dem Verein entstand bereits im November 2015, aus der
Initiative des politischen Stammtisches „Pride Salon“ heraus, wo
bei regelmäßigen Treffen unterschiedliche Themen, rund um das Thema
LSBTIQ diskutiert werden. Katja Schröder schilderte, dass der Zulauf
bei diesen Treffen stetig wuchs. Durch Berichte von Menschen, die mit
Geflüchteten arbeiteten und von Geflüchteten selbst, war der Bedarf
einer Hilfestellung für LSBTIQ- Geflüchtete schnell sehr deutlich.
„Viele von ihnen kommen aus Staaten, in denen Gewalt, soziale
Ausgrenzung, Zwangsverheiratung, Gefängnisstrafen, Folter oder gar
die Todesstrafe drohen“, so die Vereinsgründerinnen. Gerade die
Chance, offen zu leben, war aber für viele der entscheidende
Fluchtgrund.“
Im Rubicon, das bereits LSBTIQ-Menschen Unterstützung anbietet,
angstfrei zu leben und zu lieben, erklärten die Gründerinnen die
Aufgabe des neu gegründeten Vereins: „Die Ehrenamtler der Rainbow
Refugees Cologne – Support Group haben es sich zur Aufgabe gemacht,
diesen Menschen ganz konkrete Hilfe anzubieten.“ Dazu gehört zum
Beispiel, die Begleitung zu Ämtern, Ärzten und
Wohnungsbesichtigungen, die Suche und Vermittlung von Wohnraum – von
Notschlafstellen in akuten Krisenfällen bis hin zu dauerhaften
Wohnungen, die Organisation von kulturellen Veranstaltungen oder
Workshops und Schulungen sowie die Sensibilisierung und Information
von beruflichen oder ehrenamtlichen Helfern in ihrer Arbeit mit
LSBTIQ-Geflüchteten, im Hinblick auf deren besondere
Schutzbedürftigkeit.
Zudem engagiert sich der Verein mit politischen Forderungen. „In
Köln erreicht man auch nur etwas, wenn man zusammenarbeitet, gegen
die träge Politik“, berichtete Ina Wolf löblich von der
Zusammenarbeit zum Beispiel zwischen Rubicon, Anyway und Baraka.
„Wir hatten auch schon Anfragen aus dem Ausland“, schilderten
Katja Schröder und Ina Wolf. Zum Beispiel jemand der in seiner Heimat
zwangsverheiratet werden sollte und seine sexuelle Orientierung,
aufgrund von drohender Strafe, nicht preisgeben konnte. „Wir haben
eine kleine Kartei, von Beratungsstellen im Ausland“, so Ina Wolf,
„aber die ist klein und in diesem Fall konnten wir nicht
weiterhelfen.“ So stößt auch der Verein an die Grenzen eines
Themas, das selbst in Köln noch nicht zur Normalität geworden ist.
Zum festen Bestandteil des Vereins gehört mittlerweile das vom
politischen Aktivisten Ibrahim Mokdad gegründete Sofra im Anyway,
jeden ersten Samstag im Monat. Sofra ist das arabische Wort für
Esstisch. Während der Veranstaltung kochen die Teilnehmer zusammen,
treten miteinander in Kontakt, tanzen, hören Musik und chillen
gemeinsam. Informationen gibt es unter sofracologne@gmail.com
Die Rainbow Refugees Cologne – Support Group sucht weitere
Ehrenamtler mit und ohne eigene Fluchterfahrung. Wer eine Wohnung oder
ein WG-Zimmer zur Verfügung stellen möchte, kann sich per E-Mail an
vermittlung@rainbow-refugees.cologne wenden. Wer LSBTIQ-Geflüchtete
im Alltag unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an
begleitung@rainbow-refugees.cologne wenden. Informationen unter
www.rainbow-refugees.cologne
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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