Pogrom in Köln
NS-Dokumentationszentrum zeigt Gedenkinstallation

Kuratorin Birte Klarzyk und NS-Dokumentationszentrum-Direktor Werner Jung stellten den Besuchern die Gedenkinstallation zu den Geschehnissen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 vor. | Foto: ha
  • Kuratorin Birte Klarzyk und NS-Dokumentationszentrum-Direktor Werner Jung stellten den Besuchern die Gedenkinstallation zu den Geschehnissen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 vor.
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Köln - (ha). Das NS-Dokumentationszentrum (Appellhofplatz 23-25) erinnert
mit einer Gedenkinstallation, zu sehen bis zum 6. Januar, an den
Kölner Pogrom in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, bei dem
jüdische Mitbürger getötet wurden, Synagogen brannten und Wohnungen
sowie Geschäfte Opfer der Zerstörungswut wurden. Die Ausstellung im
Kellergewölbe informiert mittels digitaler Medien und analogen
Dokumenten über die politisch-gesellschaftliche Entwicklung im
damaligen Deutschen Reich und schlägt einen Bogen von der Entrechtung
der jüdischen Bevölkerung bis hin zum Holocaust. So stehen für die
Besucher des Hauses Interviews mit Zeitzeugen zur Verfügung, Monitore
gewähren Einsicht in Originaldokumente der NS-Führung und
Fotografien sowie biographische Daten von direkt als auch indirekt
betroffenen Bürgern beleuchten die menschenverachtenden Geschehnisse
im Herbst vor 80 Jahren. 

„Für viele Menschen war der Pogrom von 1938 der Anlass, das Land
endgültig zu verlassen. Doch die Ausgrenzungen fingen schon 1933 mit
Berufsverboten an“, erklärte Kuratorin Birte Klarzyk. „Wir haben
uns gefragt, wie die Gesellschaft auf die Vorgänge der Pogromnacht
reagiert hat. Dabei stellte sich heraus, dass es zu vereinzelten
Hilfsaktionen, etwa von Nachbarn, gekommen ist, die den Verfolgten
Unterschlupf gewährten. Der Versuch, andere Menschen zu beschützen,
war aber eher die Ausnahme. Viele Bürger haben die Zerstörung der
Synagogen und der Geschäfte beklatscht und sich auch an Plünderungen
beteiligt“, sagte die Historikerin. 
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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