Nicht ausbaufähig
Rodenkirchener Brücke kann den Ausbau der A4 nicht tragen

Keine acht Spuren verträgt die Rodenkirchener Brücke. Sie müsste abgerissen werden. | Foto: Offizier/ Archiv
  • Keine acht Spuren verträgt die Rodenkirchener Brücke. Sie müsste abgerissen werden.
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Köln - (off). Aus statischen Gründen kann die Rodenkirchener Brücke
nicht erweitert werden. Das belegen Erkenntnisse der Landesregierung.
Bei einem Ausbau der Autobahn 4 von sechs auf acht Spuren müsste die
denkmalgeschützte Brücke abgerissen und neu gebaut werden. Die
Autobahn GmbH prüft nun unterschiedliche Konzepte für den Ausbau.
Die Brücke sei zurzeit für den Verkehr vollkommen nutzbar. Die
Kölner Industrie- und Handelskammer warnt vor einem Verkehrskollaps,
wenn die nächste Rheinquerung beeinträchtigt würde.

Sechs Fahrspuren reichen für künftige Verkehrsaufkommen nicht mehr
aus. Es kommt bereits heute im ganzen Kölner Süden regelmäßig zu
längeren Staus. Daher wurde der erneute Ausbau der A4 zwischen den
Autobahnkreuzen Köln-Süd und Köln-Gremberg im
Bundesverkehrswegeplan 2030 in den „Vordringlichen Bedarf“
eingestuft. Die Autobahn GmbH des Bundes hat zum 1. Januar 2021 den
Auftrag für die Ausbauplanung von Straßen.NRW übernommen. Dieser
sieht vor, die A4 hier auf vier Fahrspuren je Richtung, also insgesamt
acht Fahrspuren auszubauen.

Mit Blick auf den notwendigen Ausbau auf acht Fahrspuren ist
untersucht worden, ob die Brücke die höheren Belastungen der
steigenden Verkehrsaufkommen tragen kann. Die Rodenkirchener Brücke
ist für den aktuellen Zustand mit sechs Fahrspuren sicher und voll
nutzbar, ein Ausbau mit entsprechend höheren Belastungen ist aber auf
der Bestandsbrücke nicht möglich. Die Autobahn GmbH übernimmt nun
die umfangreichen Variantenuntersuchungen, in denen unterschiedliche
Konzepte für den Ausbau der A4 geprüft werden. Dreh- und Angelpunkt
ist dabei die Lage einer neuen Brücke, die den Verlauf der A4
vorgeben wird. Auch die Rheinbrücke selbst kann auf verschiedene
Arten neu gebaut werden. Neben einer Hängebrücke mit ähnlichem
Erscheinungsbild wie die bisherige Rodenkirchener Brücke wird
beispielsweise auch eine Schrägseilbrücke geprüft.

„Für den Wirtschaftsverkehr ist das eine verheerende Nachricht“,
sagt Dr. Ulrich Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik der
Industrie- und Handelskammer zu Köln. „Eine jahrelange
Beeinträchtigung dieser wichtigen Rheinquerung ist kaum vorstellbar
– das würde einen regionalen Verkehrskollaps provozieren.“ Zwar
sei die Spurerweiterung grundsätzlich zu begrüßen, Abriss und
Neubau in Rodenkirchen kämen aber nur in Frage, wenn die neue
Leverkusener Brücke und die geplante neue Rheinquerung im Kölner
Süden, die A553 von Godorf nach Porz, fertiggestellt seien.
„Ansonsten müssen die Lkw von einem Kölner Stadtteil in den
anderen über Düsseldorf und Bonn fahren, da die städtischen
Brücken den Mehrverkehr auch nicht aufnehmen könnten.“

Im Jahr 1941 wurde die Rodenkirchener Brücke als erste echte
Hängebrücke Deutschlands eröffnet. Im zweiten Weltkrieg wurde die
Brücke durch Luftangriffe schwer beschädigt. Nach Ende des Krieges
wurde die Brücke repariert und 1954 für den Verkehr wieder
freigegeben. In den folgenden Jahrzehnten nahm das Verkehrsaufkommen
stark zu, sodass die Brücke 1994 erweitert wurde. Seitdem stehen dem
Verkehr in beiden Fahrtrichtungen je drei Fahrspuren zur Verfügung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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