Kölner Opferhilfe e.V. für Opfer, Angehörige und Zeugen
Schnelle, unkomplizierte Hilfe

Auf dem Kölner Ehrenamtstag ist die Kölner Opferhilfe – hier der geschäftsführende Vorsitzender mit (v.l.) Jochen Dürselen, Ulla und Fritz Schramma – regelmäßig vertreten. | Foto: Schramma/Privat 
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Köln - (sb). „Menschen, die Opfer von Gewalt wurden, sei es durch einen
Überfall, häusliche Gewalt und oder einen Unfall, sind oft stark
traumatisiert. Eine Therapie kann sehr helfen und je früher die
Behandlung beginnt, desto höher die Erfolgschancen“, schilderte der
ehemalige Oberbürgermeister Fritz Schramma. Er ist erster
Vorsitzender der Kölner Opferhilfe e.V. Ziel des Vereins: Opfern,
Angehörigen und Zeugen eines Gewaltaktes zu helfen.

Die Kölner Opferhilfe arbeitet eng mit dem Deutschen Institut für
Psychotraumatologie in Köln zusammen. „Wir können sehr schnell und
unkompliziert zu einem Therapieplatz verhelfen im Institut, aber auch
außerhalb“, erklärte Schramma. Die Opfer können sich telefonisch
oder per Mail an den Verein wenden. Schnell entscheide man im
Vorstand, wie dem Betroffenen zu helfen sei. „Wir machen zum
Beispiel keine juristische Beratung, aber wir haben ein breites
Netzwerk und können an die richtigen Stellen vermitteln“, beschrieb
der Ex-OB. Der Verein zahlt die Therapie in den Fällen, wo die
üblichen Leistungsträger nicht einspringen, sei es, weil das Opfer
nicht versichert ist oder nicht als solches anerkannt wird.

Schramma und seine Frau Ulla gründeten den Verein 2002 aus
persönlicher Betroffenheit. Im März 2001 war ihr Sohn bei einem
Unfall in der Kölner Innenstadt getötet worden. Zwei Raser hatten
sich ein Autorennen geliefert und den 31-Jährigen überfahren. Zwei
Wochen zuvor hatte der junge Jurist seiner Mutter gegenüber
geäußert, dass den Opfern von Gewalt im Gegensatz zu den Tätern
kaum Aufmerksamkeit geschenkt würde, erzählte Schramma. „Wenn du
dich einmal ehrenamtlich engagieren willst, mach es für die Opfer“,
habe der Sohn seiner Mutter ans Herz gelegt. Diesem Wunsch ist Ulla
Schramma mit der Unterstützung ihres Mannes nachgekommen. Bis 2012
war sie erste Vorsitzende des Vereins.

„In Einzelfällen gewähren wir eine finanzielle Soforthilfe, aber
das ist die Ausnahme. In der Regel arbeiten wir im Hintergrund, haben
auch keinen persönlichen Kontakt zu den Opfern“, beschrieb
Schramma. Um die notwendigen Spendengelder zusammenzubringen, ist der
71-Jährige viel unterwegs. 2012 wurde die Stiftung Kölner Opferhilfe
e.V. gegründet, um den Fortbestand des Vereins zu sichern. Zwei
langfristige Projekte unterstützt die Opferhilfe. In Kooperation mit
dem Sozialdienst Katholischer Frauen und der Diakonie Michaelshoven
hilft er Stalking-Opfern und unterstützt sieben Kinder, deren Mutter
2013 in Dünnwald von ihrem Lebensgefährten erstochen wurde, vor den
Augen der Kinder. „Wir haben Ausbildungspatenschaften
übernommen“, erläuterte Schramma. Erfreulich findet er, dass das
Opferentschädigungsgesetz verbessert wurde.

Kölner Opferhilfe e.V., Telefon: 01805/ 988 961 (zu erreichen zu den
üblichen Bürozeiten, falls nicht besetzt, bitte auf Anrufbeantworter
sprechen), per E-Mail an info@koelneropferhilfe.de
Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn, IBAN: DE56 3705 0198 1027 4326
22, BIC: COLSDE 33XXX.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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