Einfach mal wieder miteinander plaudern
Eine Nummer, die verbindet

Tina Damm ist eine der Initiatorinnen der Plaudernummer. | Foto: plaudernummer/ Andi Falkenberg
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Köln - (tau). Einsamkeit, das Gefühl empfinden viele Menschen,
unabhängig von Alter, Bildungsstand oder Wohnsituation. „Durch
Corona fällt der typische Plausch im Supermarkt oder an der
Straßenecke weg“, weiß Tina Damm (49). Natürlich ist das
gesellige Miteinander, welches man früher oft auf der Straße, beim
Einkaufen oder gar auf einem Wochenmarkt und bei Events erlebt hat,
nur ein Aspekt von vielen. Dennoch fehlt da etwas, seitdem die
Pandemie den Alltag beherrscht.

Diesen Eindruck haben Damm und Mia Hiestand (27). Die beiden
engagieren sich gemeinsam mit weiteren Kölnern im „Wandelwerk
Köln“. Der Zusammenschluss entwickelt unter anderem Visionen für
eine menschengerechte Zukunft der Stadt. „Veranstaltungen finden
momentan vor allem digital statt, wir haben schon im Herbst 2020
darüber nachgedacht, wie man ein Angebot schaffen kann, wo es einfach
darum geht, miteinander zu sprechen“, berichtet Damm.

Gerade Senioren seien weniger gut mit digitalen Formaten zu erreichen,
überlegten die beiden, und so wurde die „Kölner Plaudernummer“
geboren. „Es ist ein telefonisches Freizeitangebot für Menschen ab
60 Jahren, jüngere dürfen natürlich auch anrufen“, berichtet die
Pressesprecherin Damm. An zwei Tagen in der Woche, jeweils donnerstags
und sonntags von 16 bis 19 Uhr, ist die Rufnummer 0221/ 95491263 mit
ehrenamtlichen Helfern verbunden. Diese wiederum sind im Alter
zwischen 27 bis 81 Jahren und plaudern aus Spaß an der Sache mit
jedem, der anrufen möchte. Sollte die Leitung belegt sein, leitet das
System den Anrufer an den nächsten Ehrenamtler. Telefoniert wird von
zu Hause aus, jeder sitzt im eigenen Wohnzimmer.

„Wir sind allerdings keine Telefonseelsorge, wir haben keine
entsprechende Ausbildung, sondern bieten an, über den Alltag und
alles, was so anliegt, zu sprechen“, betont Damm. Sollte es im
Rahmen eines Telefonats doch einmal vorkommen, dass das Gespräch auf
Probleme hinweist, die nach Hilfe rufen, vermitteln die
„Plauderprofis“ an die Telefonseelsorge.

Schon jetzt wird das Angebot sehr gut angenommen. Ursprünglich
wollten die Initiatoren die Plaudernummer nur bis Ende des Jahres 2020
aufrechterhalten. Inzwischen steht fest, dass es weitergeht. „Wir
sind eine bunte Truppe von Menschen die empathisch sind und gerne
plaudern - wir alle können unsere Anrufer schnell in ein angeregtes
Gespräch einbinden“, schmunzelt die Ideengeberin. Bestimmte Themen
sind nicht vorgegeben, mal geht es um die Familie, mal um Corona und
mal Erlebnisse, die man einfach mal miteinander teilen möchte.

Vorläufig soll das Angebot in der jetzigen Form aufrecht erhalten
bleiben. Sollte sich die Corona-Lage ändern, wollen die Mitglieder
der Gruppe eventuell einen Plauder-Stammtisch gründen. „Bisher
konnten wir unsere Treffen nur als Zoom-Meetings organisieren. Mal
sehen, was die Zukunft bringt“, so Damm.  Infos auf
www.plaudernummer.de

Tina Damm ist eine der Initiatorinnen der Plaudernummer. | Foto: plaudernummer/ Andi Falkenberg
Mia Hiestand telefoniert - ehrenamtlich und um zu plaudern. | Foto: plaudernummer/ Andi Falkenberg
Redakteur/in:

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