Bilanz der Polizei
Vorfälle bei der Eröffnung der Karnevalssession

Die Polizei hat unzähligen Jecken anlässlich der diesjährigen Sessionseröffnung beim friedlichen Feiern zur Seite gestanden.  | Foto: Martin Gerten/dpa/Archiv
  • Die Polizei hat unzähligen Jecken anlässlich der diesjährigen Sessionseröffnung beim friedlichen Feiern zur Seite gestanden. 
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Köln - Lange haben die Kölner Jecken und viele Köln-Besucher den
gestrigen Start in die Karnevalssession herbeigesehnt. Für die
Polizei ist der 11.11. ein Großkampftag. Auch in diesem Jahr gab es
einige Vorfälle, so wurde einem Feiernden aus Trier ein Kabelbinder
um den Hals gelegt und zugezogen. 

Mit zahlreichen Einsatzkräften hat die Polizei Köln am Montag, 11.
November, unzähligen Jecken anlässlich der diesjährigen
Sessionseröffnung beim friedlichen Feiern zur Seite gestanden.
Bereits in den frühen Morgenstunden waren aufgrund des hohen
Besucheraufkommens die Veranstaltungsflächen in der Kölner Altstadt
und dem Kwartier Latäng voll ausgelastet. Bis zum späten Montagabend
(21 Uhr) sprachen Einsatzkräfte 82 Platzverweise aus. 30 überwiegend
alkoholisierte Personen verbrachten den Rest der Nacht im
Polizeigewahrsam. Die Uniformierten nahmen sieben Tatverdächtige
vorläufig fest.

In den späten Nachmittags- und Abendstunden und mit erhöhtem
Alkoholkonsum forderte das daraus resultierende Aggressionspotential
immer wieder deutlich erkennbare Polizeipräsenz. Einsatzkräfte
griffen frühzeitig und konsequent ein, um aufkeimende
Auseinandersetzungen zu unterbinden und jede Form von Eskalation zu
verhindern.

Bis 21 Uhr fertigten die Beamten nach vorläufigen Erkenntnissen
bislang insgesamt 48 Strafanzeigen, davon 29 Körperverletzungsdelikte
sowie sechs Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzungen. In vier
Fällen nahmen die Einsatzkräfte Strafanzeigen wegen sexueller
Belästigung und in einem Fall wegen Beleidigung auf sexueller
Grundlage auf.

Sexualdelikt war erste Festnahme des Tages

Die erste Ingewahrsamnahme des Tages erfolgte gegen 10.45 Uhr, als in
einem der genannten Sexualdelikte ein 28-Jähriger mit seinem
entblößten Geschlechtsteil mehrere Frauen berührte. Ein Polizist
erkannte die Tat in seiner Freizeit, griff sofort ein und übergab den
stark Alkoholisierten (1,7 Promille) an Bereitschaftspolizisten. Die
Beamten nahmen den Tatverdächtigen in Gewahrsam.

Frau von Stadtbahn erfasst

Eine Passantin ist im Karnevalschaos in der Südstadt von einer
Stadtbahn erfasst und schwer verletzt worden. Bei einem Verkehrsunfall
ist gegen 21.30 Uhr eine Frau (34) am Sachsenring in Höhe der
Brunostraße von einer Stadtbahn der Linie 15 (Richtung Chlodwigplatz)
erfasst und schwer verletzt worden. Rettungskräfte brachten die
Schwerverletzte in eine Klinik. Der Bahnfahrer (53) sowie der Fahrer
(34) der in Richtung Barbarossplatz fahrenden Bahn erlitten jeweils
einen Schock. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.

Steine von Hochhaus herabgeworfen: Karnevalist verletzt

Zwei junge Männer stehen im Verdacht, in Köln Steine und andere
Baustoffreste von einem Hochhaus geworfen und damit einen Passanten
verletzt zu haben. Einer der «Klumpen» traf einen 18-jährigen
Karnevalisten am Fuß, der dabei leicht verletzt wurde, wie die
Polizei am Montag mitteilte. Polizisten nahmen zwei 17 und 19 Jahre
alte Männer fest, die sich in dem Haus befanden. Sie sollen gegen 16
Uhr in Neustadt-Süd die Baustoffreste vom Dach des neunstöckigen
Gebäudes geworfen haben.

Verkehrspolizisten fertigten darüber hinaus vier Straf- sowie zwei
Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen alkoholisierte Nutzer von
E-Scootern. Des Weiteren brachten sie mehr als 20 Ordnungswidrigkeiten
wegen Verstößen gegen das Lkw-Fahrverbot zur Anzeige. In der Nacht
blieb es in der Karnevalshochburg Köln nach Polizeiangaben
verhältnismäßig ruhig. Es habe keine größeren Vorfälle gegeben,
erklärten die Behörden am Dienstagmorgen.

Die Polizei stellte klar, dass das eine vorläufige Bilanz sei, die
sich aufgrund von weiteren Anzeigen und Ermittlungen noch verändern
könne.

Kabelbinder um den Hals gelegt und zugezogen - Polizei sucht nach
Zeugen

Ein derzeit noch Unbekannter hat am Nachmittag des 11. Novembers einem
Trierer (22) einen Kabelbinder um den Hals gelegt und zugezogen. Ein
Arzt befreite den Geschädigten von dem Plastikband, bevor die
Strangulation gesundheitliche Folgen hatte. Ermittelnde Kripo-Beamte
vor Ort haben Hinweise, dass es wohl mehrere ähnlicher Fälle gegeben
hat.  

Der behandelnde Arzt, der den 22-Jährigen gegen 17 Uhr im
Sanitätszelt auf dem Marsplatz behandelt hat, erklärte später
hinzugerufenen Polizisten, dass der entfernte Kabelbinder so fest um
den Hals gezogen war, dass dadurch nach seiner Einschätzung die
Durchblutung des Kopfes eingeschränkt war. Bei seiner Vernehmung
schilderte der Geschädigte, dass sich ein Unbekannter von hinten
angenähert und ihm dann die Plastikschlaufe um den Hals gelegt habe.
Anschließend sei der Kabelbinder zugezogen worden.

Ein Sanitäter schilderte den Kriminalbeamten, dass es bereits am
frühen Vormittag einen ähnlichen Fall gegeben habe. Allerdings sei
der Kabelbinder dabei locker gewesen und habe den Hilfesuchenden nicht
eingeschränkt. Bei Ermittlungen im Umfeld erlangten Polizisten vage
Hinweise auf zwei weitere Fälle, die jedoch von Zeugen nicht so
gravierend dargestellt wurden.

Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesem
Vorgehen um eine erstzunehmende Straftat handelt, die von
gefährlicher Körperverletzung bis hin zu einem versuchten
Tötungsdelikt gewertet werden kann.

Die Polizei Köln hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft aktuell,
ob Kameras den Vorfall aufgezeichnet haben, sagte ein Polizeisprecher
am Dienstagmorgen. Die Polizei bittet weitere Geschädigte und Zeugen
sich umgehend zu melden. Ansprechpartner ist das Kriminalkommissariat
51, Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an
poststelle.koeln@polizei.nrw.de

 

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