„Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende" entwarf 10-Punkte-Plan
Neue Mobilität

Fiete Sass, Angela Bankert, Utz Ingo Küpper und Roland Schüler (v. l.) von der Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende fordern von der Politik und der Stadtverwaltung neue Wege für eine mobile und umweltfreundliche Metropole. | Foto: ha
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  • Fiete Sass, Angela Bankert, Utz Ingo Küpper und Roland Schüler (v. l.) von der Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende fordern von der Politik und der Stadtverwaltung neue Wege für eine mobile und umweltfreundliche Metropole.
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Köln - (ha). Mit einem 10-Punkte-Plan fordert die neu gegründete
„Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende“ die Umsetzung von
nachhaltigen Konzepten für eine mobilere und klimaverträgliche
Stadtgesellschaft. Der Zusammenschluss von Ehrenamtlern aus
verschiedensten Fachgebieten präsentierte ein sechsseitiges Papier.

Das Dokument sieht unter anderem eine Promenade zwischen Heumarkt und
Aachener Weiher anstelle des geplanten unterirdischen Ausbaus der
U-Bahn, autofreie Bereiche in der Innenstadt sowie in den Vierteln,
eine fußgänger- und fahrradfreundlichere Metropole, einen Ausbau des
Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und eine Senkung der
Fahrtpreise nach Beispiel des „Wiener Modells“ (365
Euro-Jahresticket) vor. Zudem soll der Rhein intensiver als bisher
genutzt werden. Hier nennen die Initiatoren sogenannte
„Umweltbrücken“ für Straßenbahnen, Fahrradfahrer und
Fußgänger, etwa in Niehl, am Ubierring, in Poll oder Sürth.

Darüber hinaus gelte es, mit einem neuen Güterverkehrskonzept durch
vermehrte Ladezonen und privilegierte emissionsfreie Fahrzeuge sowie
eine Ausweitung von E-Lastenrädern die Umwelt zu entlasten. Die
Pflanzung von 1.000 „Klimabäumen“, ein
Boden-Entsiegelungsprogramm plus städtische Anreize für den
Autoverzicht, beispielsweise durch Gebühren-Rabatte, gehören zu den
Vorschlägen der Aktionsgemeinschaft. Als langfristiges Ziel benennen
die Initiatoren bis 2030 eine Homogenisierung zwischen Autoverkehr (20
Prozent), ÖPNV (25 Prozent), Fußgängern (25 Prozent) und Radfahrern
(30 Prozent).  

„Uns hat der geplante Bau eines Tunnels im Zuge der Ost-West-Achse
zusammengebracht. Dies würde hunderte Millionen Euro verschlingen.
Wenn das durchkommt, wird es keine Verkehrswende geben. Das Geld wird
dann für die nächsten 20 Jahre gebunden sein. Dagegen wollen wir
etwas unternehmen“, erklärte Mitinitiatorin und Geschäftsführerin
der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Köln, Angela
Bankert. Utz Ingo Küpper, ehemaliger Leiter des Amtes für
Stadtentwicklung, sagte: „Wir bringen den Unmut der Bürger in die
Politik und wollen von den Parteien bis zur Kommunalwahl hören, was
sie zu tun gedenken. Wir wollen moderne Mobilität mit dem Klimaschutz
vereinen.“

Die mobile Stagnation bezeichnete Fiete Sass vom Bündnis
Verkehrswende in vielen Bereichen als hausgemacht: „Wir haben in der
Verkehrspolitik unerledigte Aufgaben ohne Ende, beispielsweise die
vielen defekten Rolltreppen oder Aufzüge. Der Bahnhof Deutz ist bis
heute nicht barrierefrei, und Untersuchungen haben ergeben, dass rund
150.000 Bürger in dieser Stadt ohne Schienenanschluss leben. Die
Menschen dort haben keine Alternative, als mit dem Auto zu fahren,
dabei sind die Ressourcen vorhanden“, so Sass. Anstelle einer
linearen Problembewältigung durch einzelne Großprojekte wie den
Ausbau der Ost-West-Bahnachse plädierte Lindenthals stellvertretender
Bezirksbürgermeister Roland Schüler für den Blick über den
Tellerrand: „Die Verkehrswende muss in ganz Köln und sogar darüber
hinaus in der Region stattfinden. Man schaut oft nur auf die
Innenstadt, aber in Lövenich oder Widdersdorf ist es nicht besser.
Vergesst die Viertel und Stadtbezirke nicht!“

www.verkehrswende.koeln  

Fiete Sass, Angela Bankert, Utz Ingo Küpper und Roland Schüler (v. l.) von der Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende fordern von der Politik und der Stadtverwaltung neue Wege für eine mobile und umweltfreundliche Metropole. | Foto: ha
Das Aktionsbündnis setzt sich für eine oberirdische Lösung der geplanten  Ost-West-Achse ein. | Foto: Kepler 32
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