„Süße Zitronen e.V." unterstützt und berät
Hilfe für Eltern von Kindern mit Handicap

Alexandra Geißler-Wölfle, Mirjam Kalb, Stefanie Daniel und Martina Maczewski (v.l.) von „Süße Zitronen e.V.“ beraten Familien mit Kindern mit Handicap. | Foto: Miriam Dierks
  • Alexandra Geißler-Wölfle, Mirjam Kalb, Stefanie Daniel und Martina Maczewski (v.l.) von „Süße Zitronen e.V.“ beraten Familien mit Kindern mit Handicap.
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Köln - (sb). Wenn ein Kind mit Behinderung zur Welt kommt, ist das für
die Eltern oft ein Schock. Die Eltern sind verunsichert, haben viele
Fragen und müssen sich in die neue Situation erst einmal
einfinden“, schildert Alexandra Geißler-Wölfle. Die Psychologin
arbeitet bei „Süße Zitronen e.V.“. Der Verein hilft Familien,
die vielfältigen Herausforderungen im Alltag mit einem Kind mit
Behinderung zu bewältigen.

Gegründet haben ihn 2017 drei Frauen, die sich genau in dieser
Situation befanden. „Jede von ihnen hat sich selbst mühsam
Informationen besorgt, ist zu vielen Ämtern und Stellen gelaufen, um
Unterstützung zu bekommen, ohne sich bis dahin auf diesem Gebiet
auszukennen“, erzählt Geißler-Wölfle. Sozialpädagogin Mirjam
Kalb, Psychologin Martina Maczewski und Stefanie Daniel lernten sich
in einer Selbsthilfegruppe kennen, stellten fest, dass es ihnen sehr
ähnlich ergangen war und dachten, dass es toll wäre, wenn man das
nötige Wissen an einer Stelle bekommen könnte. So beschlossen sie,
einen Verein zu gründen, um ihren Wissensschatz weiterzugeben und es
damit anderen Familien leichter zu machen.

2019 zog der Verein in die Geschäftsräume an der Bonner Straße und
benannte sich in „Süße Zitronen“ um. 60 Stunden in Woche beraten
die vier Frauen – in der Regel bei den Familien zu Hause -
informieren, welche Ansprüche diese haben, helfen bei Anträgen bei
Ämtern und Kranken- und Pflegekassen und bei Widersprüchen gegen
abgelehnte Anträge. Sie vermitteln in Therapien und
Selbsthilfegruppen und helfen Betreuung wie Babysitter zu finden. Die
Beratung ist für die Familien kostenlos, finanziert wird die 1,5
Stelle, die sich die Beraterinnen teilen, aus Spenden der
Rheinenergie, der Aktion Mensch, der Kämpgen Stiftung und
Mitgliederbeiträgen. 19 aktive Mitglieder und knapp 80
Fördermitglieder hat der Verein derzeit.

Die Finanzierung durch die großen Sponsoren läuft bis Ende 2022.
„Wir suchen dringend eine Anschlussfinanzierung, denn wir möchten
das Angebot kostenfrei halten, damit es für jeden zugänglich ist“,
sagt Geißler-Wölfle. Seit 2019 haben die Frauen gut 170
Beratungsgespräche geführt und 78 Familien helfen können. „Die
Familien schätzen, dass sie hier auf Menschen stoßen, die selbst
betroffen sind und ihre Situation daher gut verstehen“, so die
Psychologin. Außer der Anschlussversicherung wünscht sich der Verein
mehr Normalität und Akzeptanz für Familien mit Kindern mit Handicap.
„Wir möchten, dass das „inklusiv leben“ richtig in der
Gesellschafft ankommt, dass es selbstverständlich ist, zum Beispiel
in ein Café zu gehen, auch wenn sich das Kind aufgrund seiner
Einschränkung anders verhält“, erklärt Geißler-Wölfle. 

Süße Zitronen e.V., Elternnetzwerk für Familien mit Handicap,
Bonner Straße 484–486 in Raderthal, Telefon 0221/ 4233392, E-Mail
an mail@suessezitronen.de.
www.suessezitronen.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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