Handwerkskammer zu Köln
Vollversammlung wählt Garrelt Duin

Garrelt Duin (rechts) ist am Montag zum neuen Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln gewählt worden. Erster Gratulant war HWK-Präsident Hans Peter Wollseifer, der dem 51-Jährigen symbolisch mit einem Steuerrad gartulierte. | Foto: Zygmann / HWK
  • Garrelt Duin (rechts) ist am Montag zum neuen Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln gewählt worden. Erster Gratulant war HWK-Präsident Hans Peter Wollseifer, der dem 51-Jährigen symbolisch mit einem Steuerrad gartulierte.
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Das Geschenk, mit dem HWK-Präsident Hans Peter Wollseifer den neuen
Hauptgeschäftsführer Garrelt Duin nach dessen Wahl im Amt
begrüßte, hat durchaus Symbolcharakter. Die Handwerkskammer zu Köln
hat nach der überraschend plötzlichen Trennung von
Hauptgeschäftsführer Dr. Ortwin Weltrich bewegte Zeiten hinter sich;
die juristische Aufarbeitung der „Unregelmäßigkeiten“ ist noch
nicht abgeschlossen. Und: Es liegen große Aufgaben vor dem neuen Mann
auf der Kommandobrücke der Handwerkskammer zu Köln.

100 Prozent Vertrauensvorschuss

Die Vollversammlung der Handwerkskammer zu Köln hat auf ihrer
Sondersitzung am Montagmittag den früheren NRW-Wirtschaftsminister
Gar-relt Duin in geheimer Wahl einstimmig zum Hauptgeschäftsführer
der Handwerkskammer gewählt. Dieses Amt, das Duin im September
übernehmen wird, ist seit Ende März vakant. Auf die ausgeschriebene
Stelle gingen „knapp 100 Bewerbungen aus dem gesamten Bundes- gebiet
ein“, gab Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer, zu
Beginn der Tagung bekannt. Am Ende des Bewerbungsverfahrens standen
„drei hochqualifizierte Kandidaten in der engeren Wahl: Es war ein
Kopf-an-Kopf-Rennen“, bei dem Garrelt Duin nach Überzeugung des
Vorstandes am besten abschnitt. Daher hat der Vorstand der Kammer ihn
der Vollversammlung vorgeschla-gen. Dem höchsten Organ der
Handwerkskammer gehören 36 Arbeitgeber- und 18 Arbeitnehmervertreter
an.

Duin versprach den Delegierten noch vor seiner Wahl, seinen Wohnsitz
von Essen nach Köln zu verlagern. Er sei „bereits gestern auf
Wohnungssuche“ gewesen, sagte er. In seiner Vorstellungsrede betonte
er, dass er Mitglied der SPD bleiben werde, aber vor zwei Jahren, als
er sich 2017 zum Ausstieg aus der Politik entschieden hatte, alle
Ämter niedergelegt hat. Seit eineinhalb Jahren ist er der
Personalverantwortliche für Thyssen-Krupp Anlagenbau. „Vom
Großkonzern zur Interessenvertretung von 33.000 Handwerksbetrieben,
von der SPD zum deutschen Handwerk: das ist ein doppelter Aufstieg“,
mit diesen launigen Worten gratulierte Holger Schwannecke,
Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH),
dem 51-jährigen Ostfriesen Duin zur erfolgreichen Wahl.

Die Bedeutung der Position des Hauptgeschäftsführers bei der
Handwerkskammer zu Köln hatte HWK-Präsident Wollseifer noch vor
demWahlgang so beschrieben: „Es geht um nicht weniger als die
Zukunft der viertgrößten deutschen Handwerkskammer.“

Schwannecke warnt vor bürokratischen Belastungen

Schwannecke forderte bei der Tagung der Kölner Handwerkskammer, dass
die Blockade beim seit langem angekündigten
Bürokratieentlastungsgesetz III aufgelöst wird. Neue bürokratische
Belastungen, „wie sie jetzt bei der Grundsteuer drohen“, seien
Gift für die Handwerksbetriebe. Immerhin gebe es einen „kleinen
Lichtblick“: Der Bundestag hat vor kurzem den Schwellenwert für die
Bestellung eines Daten-schutzbeauftragten auf 20 Mitarbeiter
angehoben.

Schwannecke teilte mit, dass ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer und
er vor einer Woche ein Gespräch mit dem auch für Wohnungsbau
zuständigen Bundesinnenminister Seehofer geführt haben. Dabei ging
es vor allem um das Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Das vom Bundestag
beschlossene Gesetz „bietet einen guten Rahmen, um dieZuwanderung
beruflich qualifizierter Fachkräfte für unsere Betriebe zu
erleichtern“, lobte der ZDH-Generalsekretär. Auch bei der
steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung, die vom
Handwerk seit Jahren gefordert wird, könnte sich etwas bewegen: Der
Bundesinnenminister „hat uns zugesichert, dass er das Thema ins
Klimakabinett der Bundesregierung einspeisen wird.“

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