Der Ring ist der Schlüssel
Herr des Rings gesucht

Zwei Vertiefungen im Boden wiesen Carsten Konze auf die Fundstelle hin. Der Hobbyarchäologe und Schatzsucher entdeckte prompt vier Schaufelblätter, die vom Zahn der Zeit angenagt waren. | Foto: Slomian
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  • Zwei Vertiefungen im Boden wiesen Carsten Konze auf die Fundstelle hin. Der Hobbyarchäologe und Schatzsucher entdeckte prompt vier Schaufelblätter, die vom Zahn der Zeit angenagt waren.
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Carsten Konze ist mit seinem Metalldetektor mal wieder einer
spannenden Sache auf die Spur gekommen: Vor wenigen Tagen erst hat er
die Reste eines Schatzes am Feldrand zwischen Brauweiler, Dansweiler
und Königsdorf entdeckt: vier alte Schaufelblätter - die Stiele
längst verrottet - und alte Vertiefungen in der Bodenstruktur.

Pulheim (hs). Die Neugier von Carsten Konze war geweckt. Mit dem
Detektor fand er genau an dieser Stelle einen Messergriff aus Silber.
„Vermutlich von einem kompletten Silberbesteck“, so Konze. Und
dann kam sogar noch ein silberner Siegelring aus der Erde. Den Ring
ziert ein Edelstein, in den die Initialen „E W“ eingraviert sind.

„Bei meiner Nachsuche am zweiten Tag kam dann auch noch eine
Silbermünze aus dem 19. Jahrhundert zutage und ich entdeckte in der
direkten Umgebung an einem großen Baum eine Markierung. All dies
bringt mich zu der Annahme, dass hier zum Ende des zweiten Weltkriegs
jemand sein Hab und Gut vergraben hat, um es vor Plünderung zu
schützen, was übrigens sehr häufig vorkam“, erzählt Konze.

Kurios war auch der Fund von fünf Gewehrpatronen: Beim Reinigen der
Bodenstempel der Patronenhülsen zeigte sich, dass vier von den fünf
Patronen amerikanischen Ursprungs sind. Sie wurden alle im Jahr 1943
hergestellt. Drei tragen den Stempel SL 43 = ST Louis Ordnance Plant,
ST Louis, MO, und einer den Stempel DM 43 = Des Moines Ordnance Plant,
Des Moines, Iowa. Abgefeuert wurden die Patronen von einem
amerikanischen M1 Garand, das Standard-Gewehr der US Army im zweiten
Weltkrieg. Patrone Nummer 5 ist Deutsch! Das „P“ auf der Patrone
steht für = Polte Armaturen- und Maschinenfabrik Magdeburg. Diese
Patrone wurde mit einer deutschen Mauser abgefeuert - 7,92 Millimeter.

Carsten Konze stellt fest: „Diese Zusammensetzung könnte also
durchaus noch mehr Spannung in die Sache bringen.“ Auch die
abgebrochene Klinge des Silberbesteckmessers eröffnet Raum für
vielerlei Vermutungen. Mit diesem Messer könnte der Versuch
unternommen worden sein, eine von zwei Schatzkiste aufzuhebeln.

Mit neuem Equipment will Schatzsucher Konze die Suche fortsetzen.
Hierfür hat er eine Tiefensuchspule bestellt, die bis eineinhalb
Metern Tiefe reicht. Bislang geben die Funde reichlich Rätsel auf:
Die Markierung im Baum. Zwei Vertiefungen, die wohl von Schatzkisten
herrühren können, die vergraben und wieder ausgegraben wurden. Das
abgebrochene Messer. Die Silbermünze. Vier Schaufelblätter. Fünf
Patronenhülsen. Und vor allem der Siegelring mit den Initialen
„EW“.

„Der Ring ist der Schlüssel zu dieser Geschichte“, sagt Carsten
Konze. Er hofft, dass sich irgendwer an diesen Ring erinnert. „Der
Einzugsbereich ist wahrscheinlich eher klein. Es ist zu vermuten, dass
derjenige, der den Schatz vergraben hat, aus Brauweiler, Dansweiler
oder Königsdorf stammt. Ich würde mich freuen, wenn sich der
rechtmäßige Eigentümer, also ein Nachfahre von „E.W.“, bei mir
melden würde. So könnte vielleicht Licht ins Dunkel um diesen Fund
gebracht werden!“. Jetzt geht Carsten Konze mit seinen Funden erst
einmal zu der für ihn zuständigen Archäologin beim Rheinischen Amt
für Denkmalpflege, die jedes Jahr seine Funde genauer unter die Lupe
nimmt.

Wer weiß, woher der Ring stammt, kann sich direkt an Carsten Konze
wenden: info@germantreasurehunter.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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