Start in die Saison
Anrudern bei den Bonner Schüler-Ruderclubs

Die jungen Ruderer freuen sich auf den Start in die Saison. | Foto: we
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  • Die jungen Ruderer freuen sich auf den Start in die Saison.
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Bonn - Allein die Tatsache, dass sie nach Jahren der Ruhe wieder ein Anrudern
veranstalten, werten sie als Hoffnungszeichen. Als Hoffnungszeichen
dafür, dass es weitergeht mit dem Schülerrudern in Bonn. Zwei
Schülervereine, der GRC (Gymnasial-Ruderclub von 1906) vom
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und der SRC (Schüler Ruder Club von
1956) vom Friedrich-Ebert-Gymnasium, kämpfen um ihre Zukunft.

von Harald Weller Ramin Fleckner, der Vorsitzende des Fördervereins
beim SRC, erklärt die Zusammenhänge: „Wir haben kein Bootshaus.
Und damit kein Vereinsleben. Das aber ist entscheidend für einen
Verein wie den unseren, wo die Gemeinschaft an erster Stelle steht.
Dazu kommt die Misere, dass wir keine Unterstellmöglichkeit für
unsere Boote haben. Rund 30 Ruder-Boote lagern momentan im
Viktoria-Bad. Da aber müssen wir demnächst raus, weil die Halle für
den Beethoven-Geburtstag gebraucht wird. Das Problem schleppen wir
seit Jahren mit uns herum.“Es geht um zwei Traditionsvereine mit je
rund 60 aktiven Mitgliedern. „Wir machen das Anrudern - und damit
die Saisoneröffnung - trotzdem, um mehr Leute zu animieren, den Sport
wahrzunehmen.“ Das Rudern an sich ist attraktiv. Louisa, eine
Aktive, schwärmt: „Es ist eine Super-Möglichkeit, auf einem Fluss
zu rudern. Die Gemeinschaft, die Selbstbestimmung, der Sport, der alle
Muskelgruppen trainiert, all das ist Spaß pur.“ Es gibt hier
niemanden, der diese Ansicht nicht teilt. Seit Jahren gibt es
Überlegungen, Abhilfe zu schaffen. Immer wieder genannt wird die
vermeintliche Möglichkeit für die Schüler, einem arrivierten
Ruderclub beizutreten: „Das kostet 360 Euro im Jahr. Bei uns bewegt
sich der Mitgliedsbeitrag um 60 Euro“, sagt Arno, der Vorsitzende
vom GRC. Außerdem ist es gerade die Selbstbestimmung, die
Eigenorganisation, die neben dem Sport zur Persönlichkeitsentwicklung
beiträgt“, bemerkt Werner Preuskat, ein Ehemaliger.

„Die Schüler organisieren eigenverantwortlich Fahrten, zur Mosel
oder sonstwohin. Dabei verpflegen sie sich eigenständig. Und schlafen
im Zelt. Eine Schulung fürs Leben. Die auch die beruflichen
Perspektiven verbessert, weil man bereits bewiesen hat, dass man
eigenverantwortlich handeln kann. Die kommunale Politik ist alarmiert.
Jeder will helfen. Fenja Wittneven-Welter von der SPD sieht die
Möglichkeit für den Neubau eines Bootshauses mit sanitären Anlagen
neben dem Bonner Ruderverein. „Weil ja die Paralympics hier ohnehin
bauen.“ Der Bürger Bund Bonn setzt sich für eine Lösung ein. s
wird ein Gespräch mit dem OB geben. Die Ratskoalition hat das Problem
aufgegriffen.

Favorisiert wird momentan die Unterbringung der Boote im Beueler
Brückenpfeiler der Kennedy-Brücke. Da gibt es sogar die Genehmigung
für einen Bootsanleger. Problem: Der Brandschutz übersteigt die
finanziellen Möglichkeiten. 300.000 Euro stehen in Rede. Dazu der
Leiter des Sport- und Bäderamts der Stadt Bonn, Stefan Günther:
„Wir erheben gerade konkrete belastbare Zahlen. Damit kann ich dann
der Politik ein Konzept vorlegen. Das notwendige Geld allerdings muss
der Rat bewilligen.“ Bleibt zu hoffen, dass in absehbarer Zeit eine
praktikable Lösung für die Schülerruderer gefunden wird. Dafür
allerdings wollte niemand die Hände ins Feuer legen beim fröhlichen
Anrudern auf dem Rhein. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, rufen sie
zum Abschied. Na toi toi toi ...

Die jungen Ruderer freuen sich auf den Start in die Saison. | Foto: we
Luisa und Arno. | Foto: we
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