Rheinauensee
Mikroorganismen sollen dabei helfen den Boden des Sees aufzubereiten

Gewässerreiniger Markus Beiten beim Besetzen des Rheinauensees mit Mikroben. | Foto: we
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Bonn - (we) Markus Beiten gibt Gas: Mit seinem Spezialboot setzt er einen
Cocktail aus verschiedenen nach Milliarden zählenden Mikroorganismen
in das Sediment des Rheinauensees. Dazu benutzt er eigens für diesen
Zweck konstruierte Lanzen, mit deren Hilfe die Bakterien in den Sumpf
eingebracht werden.

„Wir hatten schon in der Vergangenheit erhebliche Probleme mit toten
Tieren, die durch giftige Fäulnisgase verendet waren“, erklärt
Stadtgrün-Bereichsleiter Dieter Fuchs. Eben das wird verhindert, wenn
zunächst die Mikroorganismen den Boden aufbereiten, bevor er im
kommenden Jahr ausgebaggert wird, um anschließend – so hofft man
zuversichtlich – für die kommenden Jahrzehnte klar und rein zu
sein.

„Die Bakterien setzen den Schlamm, der hier bis zu 35 Zentimeter
dick ist, in Stoffwechselprodukte und Sauerstoff um“, sagt Annette
Mannschott von der mit der Reinigung beauftragten Firma „Emiko“.
Die Bakterientechnik habe sich seit Langem bewährt. Als erstes wird
man in Kürze merken, dass der See nicht mehr stinkt. Dann werden die
Ablagerungen abgetragen, soweit es sich dabei um organisches Material
handelt. Tote Dinge wie in den See eingebrachten Müll können auch
die Bakterien nicht verarbeiten. Die müssen ausgebaggert werden.

Warum der See verunreinigt und so unter Umständen tödlich für seine
tierischen Bewohner werden kann, ist augenscheinlich: Neben dem –
verbotenen – Füttern der Vögel tragen Vogelkot und herbstliches
Blätterwerk zur „Vergiftung“ des Wassers mit Phosphor bei. Es ist
deshalb auch beabsichtigt, eine technische Anlage zur Verringerung des
Phosphoranteils einzubauen.

Die gesamte Maßnahme wird die Stadt Bonn rund vier Millionen Euro
kosten. Der Reinigungsvorgang wird wissenschaftlich von der
biologischen Fakultät der Hochschule Bonn Rhein-Sieg begleitet und
ausgewertet. Die Uni war mit einigen Kräften zu Beginn des
Mikrobenbesatzes vor Ort und hat Null-Wasserproben entnommen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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