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Talkrunde fand erstmals im Bonner Kunstmuseum statt

Sprachen über Europa: Vlnr. Nelly Kostadinova, Jörg Haas, Christian David, Jochen Pöttgen, Alexander Graf Lambsdorff. | Foto: we
  • Sprachen über Europa: Vlnr. Nelly Kostadinova, Jörg Haas, Christian David, Jochen Pöttgen, Alexander Graf Lambsdorff.
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Bonn - (we) „Mitten in Europa“ titelte der 42. Bonner Wirtschaftstalk,
der diesmal im Auditorium des Bonner Kunstmuseums vonstatten ging. Mit
dem Politiker Alexander von Lambsdorff, MdB, dem Leiter der Bonner
Regionalvertretung der Europäischen Kommission, Jochen Pöttgen, der
Unternehmerin Nelly Kostadinova sowie dem Bonner Unternehmer Jörg
Haas hatte sich Moderator Christian David kompetente Gäste
eingeladen.

Rund 170 Zuschauer hörten gespannt zu, was die Talkgäste zum Thema
„Europa“ beitrugen. Jörg Haas warb dringend darum, nationale
Grenzen - auch im Kopf - zugunsten des paneuropäischen Gedankens
aufzugeben. Das natürlich vor allem aus wirtschaftlichem Interesse.
„Wir können, wir müssen weiter wachsen“, sagt er. „Und das
können wir im europäischen Binnenmarkt am besten.“

Jochen Pöttgen findet den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs
bedauerlich. Und hält ihn für schädlich in Großbritannien selbst.
Dies vor allem, was die Exporte der Briten anbelangt, die nunmehr
stark verteuert würden. Für Europa selbst sieht Jochen Pöttgen gute
Chancen, im weltweiten Wettbewerb zu bestehen. Auch er plädiert für
europaweit geltende Normen in einem vereinten Wirtschaftsraum mit
aufgeweichten staatlichen National-Grenzen. Er selbst fühlt sich als
Kölner in Europa ausgesprochen wohl.

Nelly Kostadinova ist gebürtige Bulgarin. Sie betreibt europaweit
mehrere Übersetzungsbüros. Sie meint, dass Europa ihr und ihrem
Geschäft gut getan haben. Den Standort Köln für Teile ihres
Unternehmens findet sie gut. Hier fühlt sie sich Zuhause, auch, weil
es im Rheinland den von ihr geschätzten Karneval gibt.

Alexander Graf Lambsdorff nach der Bedeutung Europas zu fragen, ist
obsolet. War Alexander Graf Lambsdorff doch viele Jahre lang in
Brüssel tätig. Heute kämpft er von Berlin aus für einen liberalen
europäischen Markt. Er findet, dass jede Nation innerhalb Europas
anders ticke. Das gelte auch für die Deutschen. Aber innerhalb einer
offenen Gesellschaft sei Platz für Unterschiede in der Einheit. In
Berlin würden nach sie vor wichtige Entscheidungen für Deutschland
getroffen. Aber Brüssel sei für die Rahmenregelungen da.

Jörg Haas sieht in Deutschland und Europa gegenüber China, Asien
oder den USA erheblichen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung. Er
hält den Brexit für katastrophal. Insgesamt müsse man lernen, in
anderen Dimensionen zu denken und das Kleinmütige ebenso wie das
Tragen von Bedenken aufgeben.

Insgesamt sprachen sich die Diskussionsteilnehmer gegen eine
Überregulierung der europäischen Märkte und für eine Beibehaltung
der europäischen Werte aus. Man müsse, so Jörg Haas, nationale
Grenzen überwinden. Und den Weg, so die Runde, den Weg frei machen.
Für eine prosperierende Zukunft Europas.

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RAG - Redaktion

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