Bonner Wirtschaftstalk
Bonner Wirtschaftstalk zeigt das politische Spektrum im Sup ...

Lieferten sich einen lebendigen verbalen Schlagabtausch: Vlnr. Prof. Volker Kronenberg, Jessica Rosenthal, Elisabeth Winkelmeier-Becker, Helge Matthiesen, Friederike Schier. | Foto: Screenshot: Weller
  • Lieferten sich einen lebendigen verbalen Schlagabtausch: Vlnr. Prof. Volker Kronenberg, Jessica Rosenthal, Elisabeth Winkelmeier-Becker, Helge Matthiesen, Friederike Schier.
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Bonn - (we) Die Grünen als aktuelle Siegerpartei aus etlichen Wahlen in der
Republik waren nicht vertreten. Dafür hatte Moderator Helge
Matthiesen die meisten anderen Vertreter des politischen Umfelds
dabei, als er zum 46. Wirtschaftstalk - diesmal ohne Publikum - ins
Kunstmuseum einlud. Die Frauenrunde bestand aus Jessica Rosenthal von
der SPD, Elisabeth Winkelmeier-Becker, CDU, und Friederike Schier von
Volt. Dazu gesellte sich als Analyst Prof. Volker Kronenberg von der
Uni Bonn.

Es ging um das Superwahljahr 2021 mit diversen Landtags- und der
Bundestagswahl sowie die Auswirkungen dieser Wahlen auf die
Wirtschaft.

Die Frauenrunde nutzte das Internet-Forum naturgemäß dazu, das
gesamte Portfolio ihrer Parteien vorzustellen. Die gesamte Runde
hätte mehr Zuschauer verdient, das Internet-Zählwerk verzeichnete
über die gesamte Dauer der Diskussion knapp 60 Menschen, die das
Ereignis verfolgten.

Die Runde diskutierte ausgesprochen lebendig. Klar, dass vor der
Diskussion der Austausch von Statements zum Zuge kam.

Elisabeth-Winkelmann-Becker vertrat dabei die rational gesteuerte
Richtung. Sie meinte, all die Ideen der anderen müssten finanzierbar
bleiben. Die fixierte Schuldenbremse ist für sie unantastbar. Eine
wirtschaftsfreundliche, konservative Argumentation. Bevor Ideen zur
Verwirklichung kämen, sollte man auf Bonn bezogen erst mal den
Tausendfüßler konkret auf die Reihe bringen. Auch die CDU hat
ansonsten die Themen wie Klimawandel, Verkehrswende und Mobilität auf
der Agenda. Nur eben nicht so euphorisch wie die anderen beiden Damen.

Die schöpften aus dem Vollen. Jessica Rosenthal sprach sich für eine
durchgängige Investitionspolitik aus. Wenn nicht jetzt, wann dann,
könnte ihr Motto lauten. Die Schulen beispielsweise bräuchten
dringend Investitionen, das Klima müsse vorangebracht werden. Und so
weiter. Daneben sollten die sozialen Ziele nicht vernachlässigt
werden, die die SPD seit Jahr und Tag favorisiert. Wer das alles
finanzieren soll? Olaf Scholz, der bewiesen habe, dass er alle ihm
gestellten Aufgaben meistere. Auf die zuletzt eher mediokren
Wahlerfolge ihrer Partei angesprochen, sah sie die SPD weiterhin als
große Volkspartei auf Augenhöhe mit der CDU.Elisabeth
Winkelmeier-Becker und Jessica Rosenthal waren sich einig darin, dass
die große Koalition gut funktioniert habe und wichtige positive
Effekte fürs Land gebracht habe.

Friederike Schier von Volt sieht ihre Gruppierung weniger als Partei
als vielmehr als Bewegung. Die sei paneuropäisch und progressiv. Die
Lösung aller politischer Probleme sei in Europa zu finden. Das
Parteiprogramm, das die Ziele der Gruppierung festschriebt, ist soeben
in Arbeit.

Prof. Volker Kronenberg dämpfte die lebendige Stimmung voller gut
gemeinter politischer Ideen mit seiner Auffassung, in der Demokratie
entschieden Mehrheiten, keine Parteiprogramme. Keine demokratische
Partei komme ohne die andere aus.

Zusammenfassend knüpft also die SPD an ihr sozialkonzeptionelles Erbe
an, die CDU an ihre eher konservativ geprägter Realpolitik und Volt
will ein Europa ohne Denkbarrieren.

Insgesamt bot die Runde ihrer Internet-Klientel eine muntere
Auftakt-Veranstaltung zu einem sicher besonders spannenden Wahlkampf.
Zum Schluss wurde noch die Rolle Bonns beleuchtet. Prof. Volker
Kronenberg warnte davor, Gestriges nach Heute zu transformieren und
permanent zu jammern.

Jessica Rosenthal freut sich auf die künftige Rolle Bonns als

UN-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort, an dem es sich darüber
hinaus zu leben lohne. Elisabeth Winkelmeier-Becker sieht in dieser
Legislatur und wohl auch darüber hinaus keine Chance für Bonn, sich
gegenüber Berlin wesentliche politische Vorteile zu verschaffen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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