Biologische Station
Bonn erhält seine naturnahen Flächen

Hat eine positive Entwicklung zu vermelden: Christian Chmela (rechts), hier mit Umweltdezernent Helmut Wiesner, Juliane Rau von der unteren Naturschutzbehörde (2. vl.) und Ute Zolondek, der Leiterin des Umweltamtes der Stadt Bonn vor dem Insektenhotel der Bio-Station. | Foto: we
  • Hat eine positive Entwicklung zu vermelden: Christian Chmela (rechts), hier mit Umweltdezernent Helmut Wiesner, Juliane Rau von der unteren Naturschutzbehörde (2. vl.) und Ute Zolondek, der Leiterin des Umweltamtes der Stadt Bonn vor dem Insektenhotel der Bio-Station.
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Bonn - Im Rahmen ihrer Möglichkeiten leistet die Biologische Station Bonn
Rhein/Erft hartnäckig wertvolle Arbeit für die naturnahe Gestaltung
von Flächen in ihrem Gebiet. Das kommt der Artenvielfalt von Flora
und Fauna zugute. Zeitgleich ist festzustellen, dass die Bio-Station
nicht ausgleichen kann, was die Gesellschaft an Natur kaputt macht. So
ist es unmöglich, mittels einer einzigen Station die Monokultur in
der Landwirtschaft auszugleichen. Die zerstört viel an Artenvielfalt,
bietet aber den Vorteil, für günstige Lebensmittelpreise zu sorgen.

„Ich habe den Eindruck, dass hier ein Umdenken stattfindet“, meint
dazu Christian Chmela, der Leiter der Station auf dem Dransdorfer
Berg, dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei. Bis das allerdings
greift und zu Änderungen im Umweltverhalten führt, konzentriert sich
seine Station auf das Machbare. Und hat dabei schöne Erfolge zu
verzeichnen. So sind einige Wildkräuter, die als verloren galten,
wieder da. Und auch die positive Entwicklung der Amphibienpopulation
gibt Anlass zur Hoffnung.

Ein probates Mittel zur Erreichung solcher Ziele ist die vertragliche
Zusammenarbeit der Bio-Station mit einzelnen Landwirten. Der Landwirt
erhält dabei Geld dafür, dass er wirtschaftlich nicht alles aus dem
Boden herausholt, was er könnte. Dafür säen die Biologen
Pflanzensamen und lassen aus Flächen wieder Wiesen werden. Das
funktioniert. Wer einmal eine Wiese mit ihrer Vielfalt an pflanzlichem
und tierischem Leben gesehen hat, wird sich an frühere Zeiten
erinnern, wo sowas gang und gäbe war.

Eine Vielzahl von Projekten verfolgen die inklusive Freiwilligen und
Ehrenamtlern sowie Praktikanten rund 20 Mitarbeiter der Station.
Einige Beispiele für ihre Arbeit sind auf dem Rodderberg, auf den
Kohlkauwiesen, im Wolfsbachtal, auf dem Lyngsberg sowie in Kiesgruben,
Obstwieden und beim Wiederaufbau von Kopfweiden zu beobachten.
Vielfach wird neben der Arbeit für die Pflanzen ein besserer
Lebensraum für Tiere geschaffen. Immer verbunden mit der Hoffnung,
den Verlust von Arten verzögern zu können.

Die Bio-Station ist nicht allein. Der Trägerverein hat 16
institutionelle Mitglieder. Die Finanzierung erfolgt zum weitaus
überwiegenden Teil durch das Land NRW (80 Prozent). 20 Prozent des
Jahresetats steuert die Stadt Bonn bei. Beispielsweise mit durch den
LVR finanzierte Projekte kommen hinzu, sodass die Bio-Station im
abgelaufenen Jahr 10.000 Arbeitsstunden für die Natur leisten konnte.
Mehr Geld ist natürlich wünschenswert, um mehr leisten zu können.
Hier aber muss die Gesellschaft entscheiden, wieviel ihr eine intakte
Umgebung Wert ist.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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