"Orange the world"
Bonn leuchtet orange als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Gewalt gegen Frauen stoppen: Oberbürgermeisterin Katja Dörner setzt sich gemeinsam mit (v.l.) Katja Schülke, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, Ulrike Seeler von Zonta Bonn Rheinaue, Bettina Metz, Geschäftsführerin von UN Women Deutschland, und Stephanie Clemens-Krämer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, für Frauen ein und macht auf den „Orange Day“, den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, aufmerksam. | Foto: Bundesstadt Bonn
  • Gewalt gegen Frauen stoppen: Oberbürgermeisterin Katja Dörner setzt sich gemeinsam mit (v.l.) Katja Schülke, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, Ulrike Seeler von Zonta Bonn Rheinaue, Bettina Metz, Geschäftsführerin von UN Women Deutschland, und Stephanie Clemens-Krämer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, für Frauen ein und macht auf den „Orange Day“, den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, aufmerksam.
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Bonn - (red) Unter dem Motto „Orange the world – Orange Bonn“
kooperiert die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn anlässlich des
Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen mit UN Women Deutschland
und den beiden Zonta Clubs in Bonn. Bei einer Veranstaltung im Haus
der Bildung soll diskutiert werden, was Betroffenen hilft.

Jede dritte Frau in Deutschland erlebt seit ihrem 15. Lebensjahr
körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Statistisch gesehen sind
das mehr als zwölf Millionen Frauen. In Deutschland versucht jeden
Tag ein Mann eine Frau zu töten, oft im familiären oder
Beziehungsumfeld. Jeden dritten Tag wird ein Femizid vollendet, also
die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts. Mit
den „Orange Days“ soll weltweit ein deutliches Zeichen gegen diese
mitunter tödliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen gesetzt werden.
Die Aktionstage haben mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an
Frauen begonnen, der weltweit am 25. November stattfindet. Auch die
Stadt Bonn beteiligte sich wieder an dem Jahrestag, den die
UN-Generalvollversammlung 1999 ins Leben gerufen hat, um das
öffentliche Interesse auf die Gewalt gegen Frauen zu lenken und
Strategien zur Bekämpfung in den Mittelpunkt zu rücken.

Um gemeinsam auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen, arbeitet
die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn in diesem Jahr mit den
Organisationen Zonta Club und UN Women Deutschland zusammen. Beide
Institutionen engagieren sich seit Langem für Frauen.

„Das Thema Gewalt an Frauen muss aus der Tabuzone geholt werden.
Gerade durch die Pandemie haben sich wieder alte Rollenbilder von
Frauen und Männern verfestigt, von denen wir dachten, dass sie
längst überwunden sind“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der
Stadt Bonn, Stephanie Clemens-Krämer. „Die nüchterne Statistik
allein muss eigentlich schon fassungslos machen, dennoch wird die
strukturelle Gewalt gegen Frauen oft noch im Privaten verortet“,
ergänzt Katja Schülke, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte
der Stadt Bonn. Gewalt gegen Frauen kommt in vielen Bereichen vor,
zuhause, in der Öffentlichkeit, aber auch in sozialen Netzwerken.

Gewalt gegen Frauen ist gesellschaftliches Problem

Belastungen insbesondere durch sexuelle und psychische
Gewalterfahrungen haben einen beträchtlichen negativen Einfluss auf
die körperliche und psychische Gesundheit von Frauen. „Daher sagen
wir ganz deutlich: Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern
ein gesellschaftliches Problem“, so Clemens-Krämer. Die Verhütung
und Bekämpfung aller Formen geschlechtsspezifischer Gewalt ist eine
gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen, die das enge
Zusammenwirken aller drei staatlichen Ebenen erfordert.

Die Organisation UN Women setzt sich seit Langem für die
Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen ein.
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine grobe Verletzung der
Menschenrechte und hat als Begleiterscheinung von Covid 19 weltweit
extrem zugenommen. Häusliche Gewalt thematisiert UN Women Deutschland
im Zuge von #OrangeTheWorld nochmal ganz spezifisch“, berichtet
Bettina Metz, Geschäftsführerin von UN Women Deutschland. Zwischen
dem 25. November, dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“
und dem 10. Dezember, dem „Internationalen Tag der Menschenrechte“
leuchten weltweit und in Deutschland Gebäude, Denkmäler,
Institutionen, Straßenbahnen und öffentliche Plätze in Orange.

Der „Orange Day“ im Stadtbild

In diesem Jahr hängen auch wieder an verschiedenen Stellen im Bonner
Stadtgebiet leuchtend orangefarbene Fahnen und Banner mit dem Aufruf
„Stop Gewalt gegen Frauen“, so zum Beispiel auf der
Kennedybrücke. An den Bahnhaltestellen Bonn-Hauptbahnhof und
Bad-Godesberg Rheinallee werden auf den Infoscreens Spots zum Thema
gezeigt. Mit dem ergreifenden Kampagnenvideo macht UN Women
Deutschland auf die aktuellen Missstände aufmerksam. Mehr auch unter
www.gewalt-stoppen.org.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner hat die Schirmherrschaft über die
Aktion „Orange Day“ übernommen.

Orangefarben angeleuchtet und damit solidarisch mit dem Anliegen des
Aktionstages zeigen sich, auf Initiative der Zonta Clubs, in Bonn zum
Beispiel der Post-Tower, die Deutsche Welle, das Logo auf dem UN
Tower, der Turm der Uniklinik, das Universitäts-Hauptgebäude,
Kunstmuseum und Bundeskunsthalle, die Kreuzkirche, Redoute, Schloss
Drachenburg und die Kommende Ramersdorf sowie viele weitere Gebäude.

Podiumsdiskussion

„Seit mehr als 100 Jahren setzt sich Zonta weltweit aktiv für
Frauen ein - auch insbesondere gegen die Gewalt an Frauen. Und seit
2012 ist Zonta weltweit Kooperationspartner von UN Women, um die
Kampagne ‚Orange the World‘ in den jeweiligen Orten rund um den
Globus organisatorisch umzusetzen“, berichtet Ulrike Seeler vom
Zonta Club Bonn-Rheinaue. Beide Bonner Clubs laden gemeinsam mit der
Gleichstellungsstelle und UN Women zur zentralen Bonner Veranstaltung
anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen.

Am Freitag, 26. November, 17 Uhr, heißt es im Haus der Bildung,
Mülheimer Platz 1, „Tatort Zuhause – Gemeinsam gegen Gewalt an
Frauen“. „Im Rahmen der Podiumsdiskussion wollen wir darüber
diskutieren, welche Hilfen es heute schon bei uns in Bonn gibt und wo
es an Unterstützung für Betroffene fehlt. Wir möchten darüber
hinaus auch aufzeigen, wie wir alle durch Nachfragen bei Kolleginnen,
Nachbarinnen und Freundinnen vielleicht Schlimmeres verhindern
können“, so Seeler.

Auf dem Podium sitzen Ba Linh Le, Mitgründerin des datenbasierten und
von Überlebenden von häuslicher Gewalt geführten Start-ups
Frontline100; Irmgard Küsters, Opferschutzbeauftragte der Polizei
Bonn, sowie Ulrike Große-Kreul vom Frauenhaus „Frauen helfen Frauen
e.V.“. Die Moderation übernimmt Adelheid Feilcke, ZONTA Mitglied
und Leiterin der Hauptabteilung Ost-Europa bei der DW Deutsche Welle.
Die Veranstaltung kann online verfolgt werden. Alle Informationen
unter
www.bonn.de/gewalt-gegen-frauen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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