Keine Blutspende mehr in Stommeln
Zuletzt immer weniger Blutspender

Stolz ist Karl Heinz Wendt auf seine Urkunde, die er zur 100. Blutspende bekommen hat.  | Foto: Martina Thiele-Effertz
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Stommeln - Das Deutsche Rote Kreuz bietet in Stommeln keine Blutspendetermine
mehr an. In einer Pressemitteilung informiert der DRK-Stadtverband
Pulheim, das mangels Spenderlokal kein Blutspendetermin in Stommeln
mehr angeboten werden könne.

Alle Stommelner werden daher zum nächsten Blutspendetermin am
Mittwoch, 29. Mai, in der Zeit von 16.30 bis 20 Uhr ins katholische
Pfarrheim in Sinnersdorf, Kölner Straße 74-76, eingeladen. Dass in
Stommeln keine Termine mehr angeboten werden, das findet Karl Heinz
Wendt enttäuschend. Der 72-Jährige war „Stammkunde“ beim
Blutspendetermin in Stommeln. Seit dem 18. Lebensjahr geht der Rentner
zur Blutspende. „Das gehört sich. Man kann nicht nur nehmen, man
muss auch etwas geben“, erläutert er seine Motivation. In Stommeln
habe sich ein Clübchen gebildet, das regelmäßig zur Blutspende
gegangen sei. Ende 2018 war Wendt zum letzten Mal zur Blutspende in
Stommeln. Mittlerweile hat er 112mal Blut gespendet und wurde für die
100. Spende mit einer Urkunde ausgezeichnet.Umso mehr hat er sich
geärgert, dass die regelmäßigen Stommelner Spender nicht darüber
informiert wurden, dass es im Ort keinen Termin mehr gibt. „Es wäre
schön gewesen, wenn man uns das mitgeteilt hätte, wir mussten selbst
herausfinden, was los ist“, bedauert Karl Heinz Wendt. Nicht nur das
Spenderlokal, auch die geringe Resonanz ist ein Grund dafür, dass es
in Stommeln keine Blutspendetermine mehr geben wird, erläutert Petra
Klostermann, zuständige Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim
DRK-Blutspendedienst West. „Wir hatten in Stommeln teilweise unter
30 Spender, es sollten aber mindestens 50 sein“, erklärt Petra
Klostermann, die sich darüber hinaus ein Spenderlokal in der
Ortsmitte gewünscht hätte. Zuletzt hatten die Termine im
evangelischen Gemeindezentrum stattgefunden. Hier sei die Spenderzahl
dann noch geringer worden. „Die Enttäuschung der Blutspender vor
Ort kann ich gut nachvollziehen. Ich hoffe aber, dass sie zu den
Terminen nach Pulheim und Sinnersdorf kommen“, wünscht sich Petra
Klostermann. Vielleicht findet Karl Heinz Wendt den Weg auch in die
Nachbarorte. Denn eigentlich wollte er bis zur 125. Blutspende
weitermachen. 

In einer jetzt veröffentlichten Pressemitteilung beklagt der
DRK-Blutspendedienst West, den jährlich hohen Verlust an aktiven
Blutspendern. In vielen Gebieten fehle es an Nachwuchs, so auch in
NRW! Auch aktuell fehlen wieder Blutspenden, die vor den Feiertagen
und den Sommerferien dringend benötigt werden.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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