Drücken, drücken, drücken
Opladener Marienschüler trainieren Wiederbelebung

Voller Einsatz der Klasse sieben beim Wiederbelebungstraining zu Gloria Gaynors Hit„I will survive“. | Foto: Britta Meyer
  • Voller Einsatz der Klasse sieben beim Wiederbelebungstraining zu Gloria Gaynors Hit„I will survive“.
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Opladen - „Leben retten kann jeder“, ein Credo, das Prof. Dr. Peter
Schwimmbeck, Chef-Kardiologe des Klinikums, auf jeder Veranstaltung
mantraartig wiederholt.

Was zu tun ist, wenn eine Person plötzlich nicht mehr atmet, das
lernten kürzlich die Schüler der siebten Klasse der Opladener
Marienschule. „Prüfen, rufen, drücken!“, lautete der Titel des
Wiederbelebungstrainings, das bereits zum dritten Mal von Lehrer Dr.
Matthias Nolte (Erste-Hilfe-Ausbilder der Malteser Leverkusen) betreut
wurde.

„Es ist wichtig, dass Erste Hilfe schon früh gelernt wird“,
betonte der Biologie- und Chemielehrer. „Besonders Kinder haben
weniger Berührungsängste Wiederbelebungshandgriffe an Menschen
vorzunehmen als Erwachsene.“ Eine Aussage, die Prof. Dr. Schwimmbeck
nur bekräftigen kann. „Drücken, drücken, drücken“, erklärte
der Herzspezialist. „An einer geknacksten Rippe stirbt man nicht. An
einem Atemstillstand schon.“ Ein Training zur schnellen Reanimation
sei in vielen Ländern gang und gäbe, Deutschland hinge hier ein
wenig zurück, erläuterte Schwimmbeck, der sich die Betreuung des
Schülertrainings mit seinem Kollegen Priv.-Doz. Dr. Joachim Eichhorn,
Leiter der Kinder- und Jugendmedizin, teilte.

„Mehr als 100.000 Menschen sterben jährlich am plötzlichen
Herztod. Mit einer raschen Wiederbelebung könnten viele von ihnen
noch leben oder trügen heute keine schwerwiegenden Folgeschäden
durch eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff.“ „Mit den
Wiederbelebungstrainings, die derzeit an der Marienschule und am
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium durchgeführt werden, machen wir einen
Anfang“, ergänzte Matthias Nolte, gleichzeitig auch Schulsanitäter
der Stadt. „Ziel ist es, an möglichst vielen weiterführenden
Schulen das Training anzubieten.“ Erste Gespräche mit der
Katholischen Hauptschule Im Hederichsfeld gibt es. Wenn diese wieder
in ihr, aktuell in der Sanierung befindliches Gebäude zurückkehrt,
würden konkrete Pläne gemacht.

Den Schülerinnen und Schülern machte die Abwechslung vom Unterricht
so kurz vor den Sommerferien jedenfalls Spaß. Herzdruckmassage an
Übungspuppen und der Einsatz eines Laien-Defibrillators gehören halt
– und zum Glück – nicht zum Schulalltag.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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