So hilft man Vögeln beim Überwintern
Einsatz für Artenschutz

Auch das Eichelhäherweibchen ist im Winter auf Futtersuche. | Foto: Europäischer Tier- und 
Naturschutz
  • Auch das Eichelhäherweibchen ist im Winter auf Futtersuche.
  • Foto: Europäischer Tier- und
    Naturschutz

Much (den). Das Artensterben macht auch vor den heimischen Vögeln keinen Halt: Innerhalb von nur zwölf Jahren sind 12,7 Millionen Vogelbrutpaare weniger gezählt worden, umschreibt der Mucher Verein Europäischer Tier- und Naturschutz (ETN). Besonders betroffen sind beispielsweise Feldlerchen, Kiebitze und Rebhühner.

Allein in Deutschland hat etwa der Bestand der Kiebitze zwischen 1990 und 2013 um 80 Prozent abgenommen. Dieser Rückgang von über 15 Prozent hängt zu großen Teilen mit den von der Agrarwirtschaft genutzten Flächen. Der damit einhergehende Rückgang der Wiesen- und Weideflächen bedeutet für zahlreiche Vogelarten den Verlust ihres Habitats und ihrer Nahrungsquelle.

Umso wichtiger ist es, den Tieren insbesondere im Winter zu helfen, um diesem dramatischen Rückgang entgegenzuwirken. Darüber freuen sich nicht nur die Vögel, sondern auch interessierte Tierfreunde. Schließlich lassen sich die Tiere an Futterstellen aus nächster Nähe beobachten. Besonders für Kinder und Jugendliche, die im Alltag immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben, bietet das Beobachten des Futterhäuschens eine gute Gelegenheit zur Artenkunde.

Doch wie kann man den kleinen und großen Vögeln in den Gärten helfen, wenn die Bäume draußen kahl und die Futterquellen rar sind? „Es ist wichtig, dass die Tiere mit dem gefüttert werden, was sie sonst in der Wildnis finden würden. Um ihre Körpertemperatur in kalten Nächten auf dem erforderlichen Niveau zu halten, benötigen sie fettreiches Futter, sodass sie sich genügend Energie zuführen können. Meisenknödel mit Saaten und Beeren bieten sich hier am besten an“, erklärt der ETN.

Wenn der Winter sich dem Ende naht, ist es am besten, Vogelfutter mit ausreichend Protein anzubieten, wie etwa Vogelfutter, das Würmer und andere Insekten enthält. Dieses brauchen erwachsene Vögel, um gute Eier zu legen, während junge Vögel es verwenden, um starke Muskeln aufzubauen. Zur Jungfütterungszeit von April bis Juni ist das proteinreiche Futter besonders wichtig. In den ersten Monaten ihres Lebens können Vögel fettreiches Futter nur schwer verdauen. Eine Gefahr stellen dann auch große Körner da, an denen sie ersticken könnten. Daher gilt für diese Zeit: Kein Fettfutter, keine Erdnüsse.

Die perfekte Zeit zur Fütterung ist vor dem Sonnenuntergang und morgens direkt nach dem Aufstehen, denn dann sind die meisten Vögel aktiv auf der Futtersuche. Generell sollte darauf geachtet werden, dass die Futterquelle an einer übersichtlichen Stelle platziert wird, so dass sich keine Katzen anschleichen und Sie gleichzeitig die Vögel gut beobachten können. Gleichzeitig sollten Bäume und Büsche nicht zu weit entfernt sein, um schnelle Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Am besten eignen sich Futtersilos, da die Tiere so nicht im Futter rumlaufen und es möglicherweise mit Kot verschmutzen.

Auch Nistkästen helfen Vögeln in den kalten Wintermonaten. Vor allem Blau- und Kohlmeisen sind bei schlechtem Wetter oft auf der Suche nach einem Unterschlupf. Der Kasten sollte wasser- und winddicht sein und an der Rückseite ein paar kleine Löchern haben, die bei der Belüftung helfen, sodass es nicht feucht wird. Auch der Nistplatz sollte sicher vor Katzen sein und an einem ruhigen Ort ohne Hindernisse in der Anflugschneise platziert werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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