Maria 2.0
Frauen fehlen in der Kirche

Vor dem Kirchenportal in Geyen haben Frauen der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler, Geyen, Sinthern im Rahmen der Aktion „Maria 2.0“ ein Zeichen gegen die Missbrauchsfälle in der Kirche und die Ausgrenzung von Frauen in der Amtskirche gesetzt. | Foto: Thiele-Effertz
  • Vor dem Kirchenportal in Geyen haben Frauen der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler, Geyen, Sinthern im Rahmen der Aktion „Maria 2.0“ ein Zeichen gegen die Missbrauchsfälle in der Kirche und die Ausgrenzung von Frauen in der Amtskirche gesetzt.
  • Foto: Thiele-Effertz
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Geyen - (me) Seit Jahren backen Maria Korte und Jeanette Meller Kuchen für
die Jubelkommunion in Geyen und bewirten die Jubilare. Das mussten
jetzt Männer übernehmen. Die beiden Frauen beteiligen sich gemeinsam
mit anderen Frauen der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler, Geyen,
Sinthern an der Aktion „Maria 2.0“ die von aktiven Katholikinnen
im Münsterland ins Leben gerufen wurde.

Die Aktion wendet sich gegen Missbrauch und die Ausgrenzung von Frauen
in der Kirche und ruft Katholikinnen in ganz Deutschland dazu auf,
eine Woche lang in Kirchenstreik zu treten und ihre Dienste ruhen zu
lassen.

Im konkreten Fall von Maria Korte ist das ganz schön viel: Die
Teamsprecherin der kfd Gemeinschaft Geyen, Sinthern, Mansteden ist
auch im Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler, Geyen,
Sinthern aktiv. Sie singt in zwei Kirchenchören, arbeitet im
Ausschuss „Feste feiern“, organisiert kirchliche Veranstaltungen,
ist Lektorin und Wortgottesdienstleiterin.

Bei den Heiligen Messen am Wochenende haben Maria Korte und ihre
Mitstreiterinnen vor, während und nach Gottesdiensten in Geyen,
Sinthern und Brauweiler Flyer verteilt, in denen sie ihre Beweggründe
erklären. „Bis heute erdulden Frauen eine Starrheit in der Kirche,
die Frauen zum Ehrenamt gerne einlädt, sie aber bei der Übernahme
von Verantwortung und Ämtern, wie Diakonin oder Priesterin außen vor
lässt. Wir benötigen eine Erneuerung der Kirche“, wird in dem
Papier gefordert.

Als Zeichen der Unschuld haben sie weiße Halstücher umgelegt und
weiße Bettücher gehalten. Ziel ist es Flagge zu zeigen gegen weitere
Missbrauchsfälle, Vertuschungsversuche seitens der Amtskirche, die
Abschaffung des Pflichtzölibats und mehr Übernahme von Verantwortung
durch Frauen in der Kirche.

Das Gotteshaus selbst haben die Frauen auch nicht betreten,
stattdessen aber draußen vor dem Kirchenportal einen Wortgottesdienst
gefeiert.

Die Aktion „Maria 2.0“ ist mit einem Offenen Brief an Papst
Franziskus gestartet. Dieser Brief kann als Online-Petition unter dem
Link:
https://weact.campact.de/petitions/offener-brief-an-papst-franziskus-aus-anlass-des-sondergipfels-uber-missbrauch-in-der-kirche
noch bis zum 18. Mai unterzeichnet werden.

Und bis dahin wird es auch keine Ausleihe in der Bücherei in Geyen
geben und der Blumenschmuck in der Kirche in Sinthern lediglich aus
einer symbolischen weißen Rose bestehen. Denn auch hier sind Frauen
als ehrenamtliche Dienstleisterinnen im Einsatz.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.