Schüler aus drei Ländern
Viele Gemeinsamkeiten entdeckt

Schüler aus Ungarn, Deutschland und Spanien haben an dem Projekt mitgewirkt. Im Haus für Kunst und Geschichte präsentieren sie die Ergebnisse. | Foto: Führer
  • Schüler aus Ungarn, Deutschland und Spanien haben an dem Projekt mitgewirkt. Im Haus für Kunst und Geschichte präsentieren sie die Ergebnisse.
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Kerpen - (mf) Ursprünglich sollte es nur ein kleines Projekt werden. Aber die
Schüler des Europagymnasiums Kerpen, der kanarischen IES Tamogante
und des ungarischen Vay Ádám Gimnazium ließen sich nicht bremsen.
„Alles wurde viel größer als gedacht, weil die Schüler so
motiviert waren und sie das Thema so sehr betroffen hat”, sagt
Lehrerin Estrella Löwe-Lopéz. Im Haus für Kunst und Geschichte
haben die Schüler die Ergebnisse des gemeinsamen
Erasmus-Plus-Projekts „Wir in Europa – Zukunft gestalten”
präsentiert.

Thema war die Situation von Migranten und Minderheiten sowie deren
Integration in die europäische Gesellschaft. Ein Schwerpunkt lag auf
der Situation der Roma, die in Ungarn eine große Minderheit stellen.
Viele der Fotos, die die Schüler gemacht hatten, zeigten deshalb Roma
im Alltag oder in traditioneller Kleidung. Doch nicht nur Fotos haben
die Schüler gemacht – sie hatten außerdem die Projekthymne
„Basta ya“ mit Lehrer Oliver Strucken-Bathke geschrieben und ein
internationales Buffet für die Ausstellungseröffnung zubereitet.

Während des Projekts knüpften die Schüler aus Deutschland, Ungarn
und Spanien enge Kontakte zueinander – auch wenn die Kommunikation
manchmal schwierig war. Oft mussten sie sich mit Händen und Füßen
verständigen, wenn der Google Übersetzer versagte. „Mir gefiel an
dem Projekt, dass ich Freunde aus anderen Kulturen gefunden habe“,
sagt Vivian Klosowski. Den Kontakt wolle sie auch halten. Die
Schülerin mit polnischen Wurzeln war verwundert darüber, wie
ähnlich sich das Heimatland ihrer Eltern und Ungarn sind. „Ungarn
hat mich sehr an Polen erinnert. Die Leute sind ähnlich und die
Städte sehen genauso aus“, sagt Vivian. Welche weiteren
Ähnlichkeiten es zwischen den Ländern gibt, das zeigte ein
Vier-Jahreszeiten-Ordner. Anhand mehrerer Feiertage erläuterten die
Schüler Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Ostereier zum Beispiel
werden auch in Ungarn bemalt, Karneval mit Festzügen und bunten
Kostümen gibt es auch auf Gran Canaria. Dort stehen aber nicht
Jungfrau, Bauer und Prinz im Mittelpunkt, sondern exzentrische
Drag-Queens.

Im Haus für Kunst und Geschichte wurden aber auch Bilder von
Flüchtlingen aus dem Nahen Osten gezeigt. Viele Schüler hatten
während des Projekts zum ersten Mal Kontakt mit Flüchtlingen, so
auch Anna-Lena Berger. Mit Flüchtlingen zu reden und nicht nur über
sie, das habe ihr gefallen, sagt die Abiturientin. „Wir haben uns
über Filme und Hobbys unterhalten und festgestellt, dass wir das
Gleiche mögen.“

Überrascht waren auch die Schüler des Vay Ádám Gimnazium. „In
Ungarn sind Flüchtlinge ein schwieriges Thema. Flüchtlinge und
dunkelhäutige Menschen haben die Schüler erst in Deutschland
kennengelernt“, erläutert Löwe-Lopéz. Sie seien erstaunt gewesen,
dass sie gar nicht so verschieden seien.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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