Zehn Tage Theater
Drei erste Preise beim Theaterfestival vergeben

Ein wenig wehmütig verabschiedeten sich die Schauspieler von der Elsdorfer Festhalle. In zehn Tagen spielten die neun Gruppen elf Theaterstücke. | Foto: Führer
  • Ein wenig wehmütig verabschiedeten sich die Schauspieler von der Elsdorfer Festhalle. In zehn Tagen spielten die neun Gruppen elf Theaterstücke.
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Elsdorf - (mf) Zehn Tage lang gingen Theaterfreunde auf die Reise durch
dystopische Zukunftswelten und das zauberhafte Oz, erlebten antike
Helden in Aktion und hatten manchmal „trotz 13 Leichen im Keller“
einen guten Abend. Kein Wunder, dass es bei der Vielfalt an
Theaterstücken den vier Jurymitgliedern Anne Scherrliess, Maren
Pfeiffer, Esin Eraydin und Michael Hermansen nicht leicht fiel, das
beste Stück aus den elf Vorgeführten auszuwählen.

Auf der Abschlussveranstaltung des 8. Theaterfestivals Rhein-Erft hat
sich die Jury also entschlossen, drei erste Plätze zu vergeben.

Einer der mit 330,33 Euro dotierten Theaterpreise ging an die Komödie
„Starrwars” der Gruppe „Theater Avish“. Das Stück handelt von
einer friedlichen Welt, in der sich die Menschen langweilen und sich
deshalb nach ihrer kriegerischen Vergangenheit sehnen. Das Besondere
daran: Geschrieben hat das 60-minütige Stück Regisseur Behroz
Ghanbar Hosseini selbst.

Einen weiteren ersten Platz erhielt die Gruppe „Theater
FunDaMental“. In die „Die Befristeten” zeigten sie eine
Gesellschaft, in der es keinen Tod gibt und die Menschen je nach
Lebensdauer benannt sind. Die Jury lobte das „harmonische
Zusammenspiel” des „hochinteressanten Theaterstücks” - sehr zur
Freude der Schauspieler, die beim Lesen von Elias Canettis Werk selbst
sehr ergriffen waren. „Canettis Werk ist kein typisches
Theaterstück, es ist sehr textlastig. Wir hätten nicht damit
gerechnet, damit zu gewinnen“, sagten die Schauspieler Malte Braun
und Anika Beer. Auch beim Stück „Hysterikon” des Theaterensembles
„dell‘arte“ priesen die vier Kritiker ähnliches. Es sei
„wunderbar inszeniert” und „Kostüme und Bühne perfekt
aufeinander abgestimmt”. Hinzu kam, dass die Komödie über die Welt
als Supermarkt, Konsumverhalten und Wahlmöglichkeiten nicht aktueller
sein könnte. „Wir suchen immer Stücke aus, die etwas mit uns zu
tun haben”, erklärte Regisseur Dennis Witton.

Die Jury vergab außerdem einen Sonderpreis, weil sie das Stück
„Die Legende von Robin Hood” besonders bewegte. Sie schwärmte von
„hochkonzentrieren Schauspielern“ und „gelebter Inklusion im
Theater“. Aufgeführt wurde „Robin Hood“ von der Theater-AG der
Frechener Paul-Kraemer-Schule unter der Leitung von Mechthild Hilmes
und Diana Kriwet-Silkenbeumer. Mit einem lachenden und einem weinenden
Auge verabschiede sich Elsdorf vom Theaterfestival, sagte
Kulturreferentin Kati Ulrich auf der Abschlussveranstaltung. Ganz ohne
Theater müssen die Elsdorfer in nächster Zeit aber nicht auskommen
– und das nicht nur, weil Ulrich die Gewinnergruppen dazu einlud,
ihre Stücke ein weiteres Mal in Elsdorf aufzuführen. Das
Theaterfestival gefiel einigen Elsdorfern so gut, dass sie selbst eine
Schauspielgruppe gründen wollen. Juror Hermansen sucht derzeit nach
Schauspielern, Technikern, Requisiteuren und anderen Akteuren rund ums
Theater. Interessenten können sich bei ihm unter der Nummer (0170)
3214007 melden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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