Protestkundgebung
"Schluss mit der Symbolpolitik"

Die Demo, zu der die IG BCE eingeladen hatte, richtete sich gegen Politiker, die in Berlin über einen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle reden.  | Foto: Markus Clemens
  • Die Demo, zu der die IG BCE eingeladen hatte, richtete sich gegen Politiker, die in Berlin über einen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle reden. 
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Bergheim-Niederaußem - Sie kamen aus ganz Deutschland, „um Schluss mit der Symbolpolitik“
zu machen und sich für eine „fakten- und sachgerechte
Energiepolitik in Deutschland“ einzusetzen. 3500 Mitarbeiter aus
allen rheinischen Betrieben von RWE Power, aus dem Ruhrgebiet und
sogar vom Kraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz waren nach
Niederaußem gekommen, um sich für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze in
der Braun- und Steinkohleverstromung einzusetzen und zu protestieren.
„Es ist 5 vor 12 – Wir haben die Schnauze voll“ stand auf den
Transparenten der Kumpel zu lesen. Die Demo, zu der die
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) eingeladen
hatte, richtete sich gegen Politiker, die in Berlin über einen
schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle reden, gegen Umweltschützer
und gegen die Aktivisten im Hambacher Forst. „Es geht nicht nur um
Klimaschutz. Es geht auch um Arbeitsplätze und um bezahlbaren
Strom“, sagte Manfred Mertsch von der IG BCE. Los ging es mit einer
Versammlung in der Tennishalle. Von dort zog der Protestzug dann
Richtung Brikettfabrik Fortuna-Nord. Die Redner appellierten an
Kanzlerin Angela Merkel und fragten, ob sie wirklich
„hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland“ vernichten wolle,
nur um ideologisch motivierte Ziele zu erreichen. Kritisiert wurde
zudem, dass es in Berlin kaum jemanden interessieren würde, dass die
Kohleverstromung weltweit nur einen geringen Anteil am CO2-Ausstoß
habe. Sollten weitere Braunkohlen-Blöcke vom Netz genommen werden,
gefährde dies die Versorgungssicherheit in Deutschland. Schließlich
dürfe man ja nicht vom Atomstrom aus Tihange oder vom Gas aus
Russland abhängig werden.
Man lasse es nicht zu, dass die „Anti-Kohle-Lobby in Berlin unsere
Arbeitsplätze und damit den gesamten Industriestandort Deutschland in
Gefahr bringt“, warnte RWE-Power-Gesamtbetriebsratsvorsitzender
Harald Louis.
Man müsse in Berlin zur Kenntnis nehmen, „dass wir uns hier von
niemandem unsere Arbeitsplätze wegnehmen lassen“.
Auch RWE Power Vorstandsvorsitzender Mattias Hartung,
Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik sowie zahlreiche Bundes- und
Landtagsabgeordneten waren unter den Demonstranten.

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RAG - Redaktion

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