Karnevalsbilanz
Nach der Session ist vor der Session

Ein letztes Mal jing dat Trömmelche: Die Tollitäten nahmen am Rheinufer mit Bürgermeister Henseler (re) Abschied von einer tollen Session. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Ein letztes Mal jing dat Trömmelche: Die Tollitäten nahmen am Rheinufer mit Bürgermeister Henseler (re) Abschied von einer tollen Session.
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Bornheim-Hersel - Die Tage waren toll, das Wetter spielte fast immer mit und Tausende
Jecken erlebten verteilt über die 14 Bornheimer Ortschaften zehn
wunderbare Züge. Doch et is wie et nunmal is: An Aschermittwoch ist
alles vorbei. Traditionell zogen daher auch diesmal wieder die
Bornheimer Tollitäten, Prinz Günter II. (Engels) und Prinzessin
Sabine I. (Meyer) aus Merten, Prinzessin Doris I. (Mahlberg) aus
Roisdorf, Waldorfs Kinderprinzessin Julia I. (Preiß) sowie das
Widdiger Kinderprinzenpaar Lukas I. (Velten) und Eva I. (Rüthing) mit
den Vertretern der örtlichen Karnevalsvereine ganz in Trauerflor
gekleidet mit Bürgermeister Wolfgang Henseler zum Herseler Rheinufer
um dort ihre Portmonees auszuwaschen, damit diese bis zum 11. November
wieder gut gefüllt sind, so der Brauch.

Bürgermeister Henseler hatte wie immer symbolisch für die klamme
Stadtkasse eine Geldkassette dabei, einziger Inhalt: ein wenig
Konfetti.

Dann ging es weiter zum ebenfalls traditionellen Gulaschsuppen-Essen
in den Herseler „Prinzenhof“, wo der Stadtchef Bilanz über die
tollen Tage zog. Zunächst bedankte er sich bei den Vereinen und den
närrischen Majestäten: „Sie haben es toll gemacht und sehr viel
Spaß und Freude bereitet“, lobte Henseler, auch, wenn die Zahl an
Tollitäten in der abgelaufenen Session überschaubar war. Das scheint
sich aber 2018/19 zu enden, nach derzeitigem Stand stehen sieben
Tollitäten in den Startlöchern. Da könnte es beim Tollitätentreff
in der Rheinhalle ganz schön eng werden.

Bei allem Spaß gab es natürlich auch wieder einige Vorfälle im
Straßenkarneval, die weniger erfreulich waren. Vor Ort bei den
Weiberfastnachtszügen in Roisdorf und Kardorf waren auch Polizisten
aus Recklinghausen und Wuppertal, insgesamt waren 50 Ordnungshüter im
Einsatz. Obwohl es so viele waren, gab es insgesamt weniger Vorfälle,
in denen die Einsatzkräfte Alkohol ausschütten mussten, den
Minderjährige mitgebracht hatten. Bei vier Zügen waren auch
insgesamt 34 Kräfte vom Jugendamt und der Jugendpflege, sowohl haupt-
als auch ehrenamtlich präsent. Das Glasverbot, das für die Züge in
Kardorf, Roisdorf und Waldorf ausgesprochen wurde, habe sich bewehrt.
Harald Stadler aus Roisdorf, der für die SPD im Stadtrat sitzt,
sprach von einer „erheblichen Verbesserung“ im Vergleich vom
Vorjahr und hatte auch direkt zwei Fotos mitgebracht, mit der er seine
Einschätzung unterstrich.

So gab es nicht nur weniger Scherben, sondern auch weniger
Schnittverletzungen, fügte Henseler hinzu. Die Notfälle, die die
Rettungsdienste versorgten, betrafen jedoch nicht nur Jugendliche. Die
Jüngste war zwar gerade einmal 14 Jahre alt, der älteste allerdings
75, schilderte Henseler.

Über 1.000 Brötchen und 90 Würstchen sowie Pizzaecken wurden
verteilt, im Gegenzug nahmen die Helfer 13 Liter Alkohol entgegen und
vernichteten ihn. Henseler appelliert an die Vorbildfunktion der
Erwachsenen: „Insgesamt können wir nur etwas verändern, wenn
Elternhäuser und Schulen dafür sorgen, dass es nicht ausufert.“
Und dann möchte Henseler noch festgehalten wissen: „Wir sollten den
fünf Prozent, die sich daneben benehmen und die Stimmung kaputt
machen, nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken.“

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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