Feuerwehr übte Notfall
Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr mit 150 Einsatzkräften

Zur Brand- und Rauchbekämpfung machen sich die Feuerwehrmänner bereit.  | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Zur Brand- und Rauchbekämpfung machen sich die Feuerwehrmänner bereit.
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Alfter-Oedekoven - (fes). Dramatische Szenen, verzweifelte Schreie, Qualm, der aus
den Fluren und Gängen nach draußen drang, blutüberströmte
Gesichter, zwei schwerverletzte und fast bewusstlose „Schüler", die
auf dem Boden lagen, eine Sauerstoffflasche, die zu explodieren
drohte.

Nein, hier handelt es sich glücklicherweise nicht um ein reales
Szenario, die beschriebene Situation war gestellt für die
Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr Alfter, die diesmal in und um
die ehemalige Hauptschule in Oedekoven abgehalten wurde – möglichst
unter realen Bedingungen.

Der Aufwand war enorm: Rund 150 Teilnehmer waren vor Ort, davon 60
ehrenamtliche Einsatzkräfte aller vier Alfterer Löschgruppen, dazu
jeweils zehn Einsatzkräfte aus Duisdorf, Buschdorf, Flerzheim und
Lüftelberg, sowie Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg und der Leitende
Notarzt Lars Eichhorn und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst
Alexander Kerkow. Nicht zu vergessen zahlreiche Darsteller aus
Lengsdorf sowie dem Jugendrotkreuz Bonn, die die Verletzten mimten.

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Um ein möglichst realistisches Einsatzgeschehen abzubilden, wussten
die Einsatzkräfte vorab nicht, wo das Unglück passiert war. Dies
geschah erst mit der Alarmierung. In maximal acht Minuten nach
Absetzung des Notrufs sollten die ersten Einsatzkräfte am Brandort
sein, dies gelang. Wer Hektik erwartete, der mochte vielleicht
überrascht sein. Alles verlief eher ruhig, sehr koordiniert und gut
überlegt.

Gibt es Verletzte? Gibt es Vermisste?

Aus gutem Grund: Die Feuerwehrleute sind angehalten eher langsam und
ruhig zu agieren, wer schnell und hektisch unterwegs ist, kann
unüberlegt handeln oder gar stolpern, erklärte der stellvertretende
Wehrführer Marc Schumacher. Nur ein Fahrzeug hielt direkt vor dem
Gebäude, Schläuche wurden ausgerollt und zum Löscheinsatz bereit
gemacht. Die anderen Einsatzfahrzeuge blieben im Hintergrund, damit
man sich nicht gegenseitig im Weg stand und möglicherweise weitere
Rettungsfahrzeuge, etwa den Notarztwagen behinderte, erläuterte
Michael Hesse, Presssprecher der Alfterer Freiwilligenwehr.

Zunächst einmal verschaffte sich Einsatzleiter Thorsten Ohm, zugleich
Leiter der Alfterer Feuerwehr, einen Überblick über die Anzahl der
betroffenen Personen. Gibt es Verletzte? Gibt es Vermisste? Im
konkreten Fall befragten die Kameraden einen „Lehrer" und erfuhren
so wie viel Schüler sich in dem großen Gebäude aufhielten. Dann
erfolgte eine Priorisierung, welche Personen zuerst gerettet werden
mussten, erläuterte Schumacher: „Die Schüler, die laut schreiend
auf dem Dach stehen, sind nicht so gefährdet wie die, die sich in
Räumen mit starkem Rauch befinden."

Wichtig sind möglichst reale Bedingungen. So wurden neben
mannsgroßen Puppen bewusst auch echte Personen genommen, die es zu
bergen galt: „Die Kameraden gehen mit menschlichen Statisten viel
vorsichtiger um als mit Puppen."

Jährlich stattfindende Großübung

Bei dem Szenario in Oedekoven handelte es sich um einen sogenannten
„B-4M-Gebäudebrand". Unterteilt werden Brände in vier Kategorien,
erläuterte Hesse. Handelt es sich um einen „Brand 1 (B1)"
beispielsweise um einen Mülltonnenbrand, geht es beim B2 um den Brand
einer Ein- bis Zweizimmerwohnung, bei B3 handelt es sich um ein
Einfamilien- oder Mehrparteienhaus. Bei der höchsten Stufe, Brand 5,
sind Industrieanlagen oder Flughäfen betroffen. Der Buchstabe M weist
darauf hin, dass auch Menschen betroffen sind.

Die jährlich stattfindende Großübung, die in diesem Jahr
Brandinspektor Michael Prinz von der Löschgruppe Impekoven
organisiert hatte, diente nicht nur dazu, einmal unter möglichst
realistischen Bedingungen einen Einsatz zu üben, sondern auch die
Kameraden der benachbarten Wehren persönlich kennenzulernen. Kommt es
zum Ernstfall, weiß man, wer im Einsatz und für welche Bereiche
zuständig ist, erklärte Marc Schumann.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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