Botschafter der Inklusion
Gemeinde Alfter ehrte Unternehmer Paul Faßbender

Botschafter der Inklusion: Paul Faßbender (Mitte) erhielt den ersten Alfterer Inklusionspreis mit Urkunde. Mit ihm freuten sich (von links): Florian von Schweinitz, Marie-Luise Hartung, Margret Faßbender und Rolf Schumacher. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Botschafter der Inklusion: Paul Faßbender (Mitte) erhielt den ersten Alfterer Inklusionspreis mit Urkunde. Mit ihm freuten sich (von links): Florian von Schweinitz, Marie-Luise Hartung, Margret Faßbender und Rolf Schumacher.
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Alfter-Oedekoven - (fes) Sichtlich gerührt und mit bewegten Worten nahm der Alfterer
Unternehmer Paul Faßbender am Montagnachmittag aus den Händen von
Florian von Schweinitz im OBI-Markt in Oedekoven den erstmals
verliehenen Inklusionspreis der Gemeinde Alfter und der Initiative
Inklusiver Arbeitsmarkt Alfter entgegen. Zuvor hatten Bürgermeister
Rolf Schumacher und Marie-Luise Hartung, Sprecherin der Initiative,
ihre Laudatios gehalten.

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Der Preis soll künftig Arbeitgeber in der Gemeinde würdigen, die in
vorbildlicher Weise Menschen mit Behinderung in ihren Unternehmen
beschäftigen. Paul Faßbender, Gesellschafter und stellvertretender
Beiratsvorsitzender der Faßbender Tenten GmbH & Co. KG und der
Christian Faßbender GmbH sowie Vorsitzender der Faßbender Stiftung,
erhielt diesen Preis, weil er sich seit Jahrzehnten dafür einsetzt,
dass in seinen diversen OBI-Märkten in der Region und des Tenten
Baustoffhandels Menschen mit Handicap die Möglichkeit erhalten
Praktika und Ausbildungen zu absolvieren und später auch einen
regulären Arbeitsplatz erhalten können.

Insgesamt seien derzeit mindestens 20 Mitarbeiter mit Behinderung in
den einzelnen Standorten beschäftigt, so Faßbender. Ganz besonders
gerührt war der Unternehmer, dass ihm Florian von Schweinitz von der
Initiative diesen Preis überreichte. Schweinitz kam mit dem Down
Syndrom zur Welt, machte vor einigen Jahren eine kaufmännische
Ausbildung beim Edeka-Markt Mohr in Alfter, wo er nach erfolgreichem
Abschluss der Ausbildung fest übernommen wurde. Grundlage von
Faßbenders Handeln sei von jeher die Würde des Menschen und der
Respekt der Menschen untereinander gewesen: „Wir sind alle
Schwestern und Brüder und aufeinander angewiesen.“ In seiner
Wahrnehmung seien die Menschen hilfsbereiter geworden. Sein
Unternehmen beschäftige Menschen aus neun Nationen, wovon alle
Mitarbeiter profitierten. Dank sagte er seiner Frau Margret, die ihn
hierin stets unterstützt: „Für mich ist es eine große Ehre diesen
Preis zu erhalten und ich werde heute mit einem glücklichen Gefühl
einschlafen“, so Faßbender weiter.

Bewusst habe man die Form eines Puzzelstücks für den Preis gewählt,
das symbolisch für einen Teil steht, das ein Ganzes ergebe,
erläuterte Marie-Luise Hartung.

Hartung lobte Faßbender als Unternehmer mit Empathie und Engagement
und wünscht sich, dass es mehr Chefs gäbe, die sich so engagierten
wie er. Denn es gibt noch viel zu tun: „Trotz sinkender
Arbeitslosigkeit gibt es noch nicht genug Offenheit dafür Menschen
mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Herr Faßbender
ist ein Botschafter dafür, dass es gelingt, Menschen mit Behinderung
zu integrieren und er hat uns Mut gemacht und motiviert uns, dass sich
unsere Arbeit lohnt.“

Auch die Gemeinde Alfter setzt darauf, verstärkt Menschen mit
Handicap eine Chance zu geben und wenn möglich einen Arbeitsplatz
anzubieten, so Bürgermeister Schumacher. Um die Integration
Behinderter in den Arbeitsmarkt zu fördern hat die Gemeinde eine
Sprechstunde mit Marie-Luise Hartung eingerichtet, wo sich sowohl
Arbeitgeber, als auch Menschen mit Behinderung informieren können.
Der Preis sei auch durch seine Außenwirkung wichtig, so Schumacher
weiter: „Wir möchten damit dieses Thema zu einem öffentlichen
Thema machen.“

Schumacher und Hartung freuten sich zudem über das große Interesse
an der Preisverleihung. Neben einigen Ortsvorstehern waren auch
zahlreiche Ratspolitiker, die beiden Landtagsabgeordneten Jörn
Freynick (FDP) und Oliver Krauß (CDU), aber auch Vertreter der
Agentur für Arbeit zum Festakt erschienen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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