Standstreifen als 4. Fahrbahn
Verkehrslenkung auf A3 wird von Opladen aus gesteuert

Ministerialdirigent Gerhard Rühmkorf (von rechts), Verkehrsminister Hendrik Wüst und Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek nahmen das erste Teilstück der temporären Seitenstreifenfreigabe für die Autobahn A3 in Betrieb. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Ministerialdirigent Gerhard Rühmkorf (von rechts), Verkehrsminister Hendrik Wüst und Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek nahmen das erste Teilstück der temporären Seitenstreifenfreigabe für die Autobahn A3 in Betrieb.
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Opladen - Insgesamt 125.000 Fahrzeuge, davon knapp zehn Prozent Lkw: So viele
Fahrzeuge sind täglich auf der Autobahn A3 zwischen dem Autobahnkreuz
Hilden und der Anschlussstelle Mettmann unterwegs.

Dass dieser Teilabschnitt der Autobahn von überregionaler Bedeutung
für das europäische Fernstraßennetz ist, darin besteht kein
Zweifel. Ebenso wenig, dass diese Strecke im bevölkerungs- und
staureichsten Bundesland stark überlastet ist. Deshalb kommt es
Spitzenzeiten regelmäßig zu Staus. Aktuell ist gar mit einem
weiteren Anstieg des Personen- und Güterverkehrs zu rechnen.

Mit der temporären Seitenstreifenfreigabe und einer so genannten
Streckenbeeinflussungsanlage soll der Verkehr ab sofort auf sieben
Kilometern in diesem Abschnitt störungsfreier fließen und die
Verkehrssicherheit zusätzlich erhöhen.

Mit einem Druck auf den roten Knopf haben NRW-Verkehrsminister Hendrik
Wüst und Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin beim Landesbetrieb
für Straßenbau in NRW (sie kam wegen eines Staus auf der A3 einige
Minuten zu spät zum Termin), gemeinsam mit Ministerialdirigent
Gerhard Rühmkorf das erste Teilstück der Steuerungsanlage in Betrieb
genommen. Die Anlage gilt als eine der modernsten Anlagen in
Deutschland.

Das bedeutet: Ab sofort steht vornehmlich in den Morgen- und
Abendstunden ein Seitenstreifen und somit insgesamt vier Fahrstreifen
zur Verfügung. Und zwar jedes Mal dann, wenn sich der Operator in der
Verkehrszentrale an der Bonner Straße in Opladen zu dieser Maßnahme
entschließt.

Sofort wird die Aufnahmekapazität der Bundesstraße um 25 Prozent
erhöht. Zuvor muss der Mitarbeiter allerdings die Notwendigkeit auf
den 38 Videokameras überprüfen. Außerdem kann er aus der Opladener
Zentrale die Geschwindigkeit an die aktuelle Verkehrssituation über
digitale Tafeln fernsteuern.

Über diese so genannten Streckenbeeinflussungsanlagen werden
Verkehrsteilnehmer auch vor Staus, Unfällen oder witterungsbedingten
Gefahren gewarnt. Wichtig vor der Freigabe einer zusätzlichen
Fahrspur ist besonders, dass sich auf dem Teilstück keine Hindernisse
befinden. Zusätzliche Nothaltebuchten, die im Abstand von etwa einem
Kilometer eigens neben dem Seitenstreifen eingerichtet wurden, sollen
das gefahrlose Anhalten im Notfall ermöglichen. Sollte ein Fahrzeug
dennoch auf dem freigegebenen Seitenstreifen stehen bleiben, würde
dieser umgehend gesperrt.

Das Land baue die überlastete Infrastruktur gerade mit Rekordsummen
aus, sagte Verkehrsminister Wüst. Die jetzt in Betrieb genommene
sechs Millionen Euro teure Anlage – eine weitere existiert bereits
auf der A4 zwischen Refrath und Köln-Merheim – sei nur ein Teil
eines Programms zur Verkehrsbeeinflussung in NRW und somit nur eine
vielen Stellschrauben gegen den Stau, der sich damit natürlich nicht
komplett vermeiden lasse.

Doch die temporäre Seitenstreifenfreigabe zeige, „welche Chancen
uns die Digitalisierung bietet“, sagte Wüst und ergänzte:
„Moderne Verkehrsmanagementsysteme helfen, die Beeinträchtigungen
im Verkehr zu reduzieren.“

Der Ministerialdirigent des Bundesministeriums für Verkehr und
digitale Infrastruktur hatte zuvor schon mitgeteilt, dass die Strecke
zur temporären Seitenstreifenfreigabe in den kommenden Jahren auf 19
Kilometern bis zum Kreuz Breitscheid in Ratingen ausgebaut werden
solle. Die Investition beträgt 16 Millionen Euro.

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