Neues Lebenshilfe-Wohnheim in Lützenkirchen

Offizielle Eröffnung beim Sommerfest

Lützenkirchen - Nach jahrelangen Planungen, langwierigen Genehmigungsverfahren und
Abschluss aufwendiger Bauarbeiten hat die Lebenshilfe Leverkusen im
letzten Jahr ein neues Wohnheim bezogen. Jetzt, ein Jahr später,
wurde zugleich mit dem Sommerfest auch die offizielle Einweihung am
neuen Standort in Lützenkirchen, Weiherfeld 1, gefeiert. Für ein
buntes Bühnenprogramm sorgte unter anderem mit die Reha-Sportgruppe
„Traumtänzer“.

Wer wollte, konnte den Neubau besichtigen, in dem insgesamt 24
Wohnplätze für Menschen mit geistiger Behinderung ein neues Zuhause
gefunden haben. Allerdings ist dieses Heim „kein zusätzliches
Angebot, sondern wurde notwendig, um andere Einrichtungen den
aktuellen Anforderungen entsprechend umzubauen respektive den Wegfall
einer alten Einrichtung zu kompensieren“, betonte Bürgermeisterin
und Vereinsvorsitzende Eva Lux in ihrer Begrüßungsansprache.
Geschäftsführer Jürgen Ostermann sagte dazu: „Wir haben nur
umverteilt.“

Das heißt die Wohnqualität in der Stegerwaldstraße 4 in Manfort
muss an die Vorgaben des Wohn- und Teilhabegesetzes angepasst, vor
allem die Doppel- in Einzelzimmer umgewandelt werden. Sobald die
Bauarbeiten erledigt sind, ziehen die jetzigen Bewohner, die in der
Dhünnstraße 1c in familienähnlichen Gruppen zusammenleben, von
Wiesdorf nach Manfort, danach entfällt der Standort Dhünnstraße.

In Lützenkirchen, knapp 400 Meter südlich vom Ortskern entfernt,
sind innerhalb von zwei Jahren auf einer bis dahin unberührten 1.971
Quadratmeter großen Fläche zwei Gebäudeteile zum Preis von fast 2,4
Millionen Euro entstanden. Im Haupthaus mit zwei Etagen sind vier
Wohngruppen für 24 Erwachsene, davon 22 für Rollstuhlfahrer,
untergebracht.

Die Räume bieten eine wohnliche Atmosphäre und verfügen dennoch
über eine pflegerische Infrastruktur. Sie sind individuell an die
Bedürfnisse der Bewohner angepasst. Ostermann: „Wir wollten ein
freundliches und modernes Haus haben. Es ging vor allem um einen
Kompromiss dessen, was möglich ist und die finanziellen
Rahmenbedingungen hergaben.“ Im Erdgeschoss des zweiten Gebäudes
stehen Küche und ein etwa 100 Quadratmeter großer Mehrzweckraum vor
allem für die Tagesbeschäftigung von behinderten Senioren zur
Verfügung. Im Obergeschoss haben sich Uwe und Anke, ein Paar mit
Behinderung, in einer 70 Quadratmeter großen Wohngemeinschaft
niedergelassen.

„Wir wussten, dass es schwer werden würde in Leverkusen ein für
uns geeignetes Baugrundstück oder eine Immobilie zu finden“,
ergänzte Eva Lux. „Aber das es so schwierig werden würde, haben
wir dann nicht gedacht.“ Schließlich musste der Standort nicht nur
der Lebenshilfe Leverkusen zusagen, sondern es bedurfte außerdem der
Billigung des NRW-Bauministeriums.

Erst den letzten von insgesamt 13 Entwürfen hat der
Landschaftsverband Rheinland bewilligt. Auch das Vorhaben selbst
stellte die Bauherren vor Probleme. Die Erschließung des
Grundstückes gestaltete sich aufwendig und während der Bauphase
erlebte man den Fachkräftemangel im Handwerk. Ein erheblicher
Wasserschaden kam obendrein noch dazu. Um rund 300.000 Euro wurden die
für den Bau veranschlagten Kosten überschritten. Die Kosten pro
Platz betragen insgesamt rund 96.000 Euro.