Erntedank in Lichtenberg
Borkenkäfer & Ungerbotzen

Die Bewohner der Straße „Auf dem Pol“ setzten sich mit dem Zitat von Martin Luther auseinander. Auf ihrem Wagen strahlte Mutter Erde in zwei Metern Durchmesser und das zierliche Apfelbäumchen auf dem Wagen ließ einen nachdenklich und zugleich zuversichtlich werden. | Foto: Karin Rechenberger
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  • Die Bewohner der Straße „Auf dem Pol“ setzten sich mit dem Zitat von Martin Luther auseinander. Auf ihrem Wagen strahlte Mutter Erde in zwei Metern Durchmesser und das zierliche Apfelbäumchen auf dem Wagen ließ einen nachdenklich und zugleich zuversichtlich werden.
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Lichtenberg - Der Wettergott meinte es am Sonntag gut mit den Lichtenbergern.
Schüttete es kurz vor dem Start des traditionellen Festumzuges noch
wie aus Eimern, hörte es pünktlich auf zu regnen und blieb auch
während des Umzuges trocken. Das Erntedankfest in Lichtenberg blickt
auf eine fast 90-jährige Geschichte zurück. Über die Entstehung des
Erntedankfestes berichtete das Moderatorenduo Karin Wehling und
Johannes Mauelshagen.

„Schon vor fast 200 Jahren entstand der Brauch, nach dem die Knechte
und Schnitter nach Beendigung des Kornschnittes dem Bauern mit der
letzten Erntefuhre die Erntekrone überbrachten“, erklärte
Mauelshagen. „Auch bei uns ist die Erntekrone das Symbol und der
Inbegriff des Erntedankfestes“. Aus diesem Grund machten die
„Freunde alter Traktoren“ mit der Erntekrone den Anfang des
Festzuges, der sich insgesamt aus 30 prächtig geschmückten Wagen und
Fußgruppen zusammensetzte.

Die Freunde haben seit einigen Jahren die Patenschaft über die
Erntekrone übernommen. Der Musikverein Lichtenberg spielte zum
Auftakt des bunten Zuges den „Gruß an Kiel“, einen Marinemarsch.
„Und würde morgen die Welt untergehen, würde ich heute noch ein
Apfelbäumchen pflanzen,“ mit diesem hoffnungsvollen Zitat von
Martin Luther setzten sich die Bewohner von der Straße Auf dem Pol
auseinander.

Auf ihrem Motivwagen strahlte Mutter Erde in zwei Metern Durchmesser,
und das zierliche Apfelbäumchen auf dem Wagen ließ einen
nachdenklich und zugleich zuversichtlich werden. „Owwerhoffs
Ungerbotzen im Klimawandel“ war das Motto der „Oberdörfer“. Sie
sind sich sicher, dass mit zunehmender Erwärmung das Material der
Ungerbotzen immer weniger und die Ungerbotzen immer heißer werden.
Sie präsentierten einige „heiße“ vom Winde verwehten Modelle auf
der Wäscheleine.

Die Freunde alter Traktoren erinnerten mit ihrem „Lechtermejer
Höhnerkamp“ an eine alte Lichtenberger Tradition, und Biobauer
Niklas Kappenstein ist sich sicher „Eine Schönheit bleibt das
Hochlandrind egal wie heiß die Sommer sind“. Er ging mit dem
zweijährigen Rind „Dalia von Frankental“, einem gewaltigen
schottischem Hochlandrind im Zug mit. Die Nachbarschaft aus der
Bergstraße und die Pfadfinder „Nebelkrähen“ hatten das Thema
Borkenkäferplage gewählt, und der Tennisverein präsentierte sich
mit dem Motto „Legenden hier, Talente dort - dass alles beim FTC vor
Ort“.

Die Truppe „Wilde 13“ gab in Form von Vogelhäuschen den Vögeln
ein Zuhause, und die „Säuköppe“ boten ein
„Schlacht-Fest-Essen“ und gaben Kostproben von Panhas und
Blutwurst. „Ohne Blumen auf der Wiese, geht´s den Bienen richtig
miese“ – die Nierderasbacher sowie die Böcklinger machten das
Insektensterben zum Thema.

Alle Teilnehmer des Erntedankzuges trugen mit originellen Ideen zum
gelungenen Umzug bei. Monatelang planten die zahlreichen Vereine und
Gruppen an kreativen Ideen, um traditionelle und aktuelle, lokale und
überregionale Themen bunt und ansprechend umzusetzen. Den
musikalischen Rahmen boten die Musikvereine Lichtenberg, Holpe und
Friesenhagen, sowie das Klangwerk Morsbach.

- Karin Rechenberger

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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