Müllproblem und Rattenplage
Zur Situation am Kölnberg

Der Kölnberg hat seit Jahren ein Müllproblem (hier ein Foto aus 2019). Derzeit eskaliert dieses aber und führte zu einer richtigen Rattenplage. | Foto: Broch
  • Der Kölnberg hat seit Jahren ein Müllproblem (hier ein Foto aus 2019). Derzeit eskaliert dieses aber und führte zu einer richtigen Rattenplage.
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Meschenich - (sb). Auf Initiative der FDP-Fraktion führten die Lokalpolitiker
in ihrer vergangenen Sitzung eine Aktuelle Stunde zum eskalierenden
Müllproblem und der Rattenplage am Kölnberg durch. Sie wollten von
der Verwaltung eine Darstellung der Situation und eine Erläuterung,
wie sie den „untragbaren Zuständen auch im Hinblick auf eine
bestehende Gesundheitsgefahr unverzüglich zu begegnen gedenkt“.
Neben dem Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, Johannes Nießen,
nahmen weitere Mitarbeiter der Verwaltung und der
Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) an der Sitzung teil.

„Manche Bewohner werfen ihren Abfall vom Balkon. Die Stadt verweist
auf die Wohnungseigentümer. Aber wir können nicht einfach wegsehen.
Wir und die Stadt sind gefordert“, betonte Karl Wolters (FDP).
„Die Gesundheitsgefahr durch Krankheitsübertragungen ist vorhanden,
aber überschaubar. Wir nehmen die Lage aber sehr ernst“, sagte
Nießen. Grund für die Rattenplage sei der Müll. Den müsse man
zuerst bekämpfen, erklärte er. Eine schnelle Lösung sei
möglicherweise, die Müllschächte in den Hochhäusern zu
reaktivieren und „Sauber-Tage“ der AWB mit den Bewohnern
durchzuführen. Die Müllschlucker in den Hochhäusern sind seit
Jahren außer Betrieb, denn seit 2003 sind Müllschächte in NRW
verboten, unter anderem aus Brandschutzgründen. „Wir haben eine
Ausnahmegenehmigung für die Reaktivierung beantragt“, so Nießen.
Derzeit müssen die Bewohner, wollen sie ihren Müll ordentlich in den
Containern im Außengelände entsorgen, bis zu 27 Etagen
hinunterfahren.

Eva Kaiser vom Ordnungsamt schilderte, ihre Kollegen seien täglich
präsent am Kölnberg und man habe guten Kontakt zur
SHV-Hausverwaltung. „Die macht schon viel. Jeden Morgen lassen sie
den Müll auf dem Gelände von einer externen Firma einsammeln.
Mehrmals in der Woche kommt ein Schädlingsbekämpfer“, informierte
sie. Der AWB-Vertreter erläuterte, dass die AWB nicht für die
Reinigung privater Gelände zuständig sei. Axel Stendebach, Leiter
der städtischen Schädlingsbekämpfung, bezweifelte, dass die
Maßnahmen des von der SHV eingesetzten Schädlingsbekämpfers Erfolg
brächten. „Wenn sie mit Köderstationen arbeiten, bringt das
nichts. Da gehen die Ratten nicht ran, weil sie durch den Müll viel
Futter haben. Man muss die Rattenbauten und die Kanalisation
kontrollieren“, sagte er.

Mehrfach betonten die Stadt-Vertreter, dass sie für öffentliche
Bereiche zuständig seien, für private jedoch die jeweiligen
Eigentümer. Die acht Hochhäuser mit über 1.200 Wohnungen gehören
verschiedenen Eigentümern, darunter zwei Großinvestoren. Das Problem
seit Jahren: Diese kümmern sich nicht. „Wie können die Eigentümer
verpflichtet werden, gegen die Plage vorzugehen?“, warf Jörg
Klusemann (SPD) ein. Auf Nachfrage teilte ein Stadtsprecher mit, dass
das Gesundheitsamt aktuell mit dem Rechtsamt der Stadt prüfe,
inwieweit die Stadt hier aktiv werden kann. Nießen informierte, dass
es noch in der laufenden Woche einen Termin am Kölnberg geben werde
mit Vertretern der Verwaltung, der Hausverwaltung und Sozialarbeitern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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