Durch Stadt und Park
Initiative bietet Senioren kostenlose Rikscha-Fahrten

Zwei Damen genießen ihre Tour mit der Rikscha. | Foto: Radeln ohne Alter
  • Zwei Damen genießen ihre Tour mit der Rikscha.
  • Foto: Radeln ohne Alter
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Köln - (sb). Mal wieder richtig Wind in den Haaren spüren, Luft um die
Nase wehen lassen und Vogelgezwitscher hören – herrlich! Genau das
will die Initiative „Radeln ohne Alter“ (RoA) auch älteren
Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ermöglichen und bietet
kostenlose Rikscha-Fahrten für Bewohner von
Senioreneinrichtungen.

„Die Fahrten dauern eine bis anderthalb Stunden. Bei unseren
Rikschas sitzen die Fahrer hinten, damit die Gäste freie Sicht haben
und eine Unterhaltung mit dem Fahrer möglich ist“, schildert
Reinhard Kemper, der bei RoA die Touren im Kölner Süden organisiert.
Die Idee stammt ursprünglich aus Dänemark, wird mittlerweile in rund
50 Ländern weltweit und auch in vielen deutschen Städten umgesetzt.
In Köln hat sich die Initiative Anfang 2020 gegründet. „Wir sind
im vergangenen Jahr durch alle Bezirke getourt und haben
Bezirksbürgermeistern, Heimleitern und Seniorenvertretern unser
Projekt präsentiert“, beschreibt Kemper. Die Resonanz sei groß
gewesen und die Idee sehr gut angekommen, berichtet er. Ziel ist, dass
die Senioren einen Ausflug machen, bei denen alle Sinne angesprochen
werden und sie am Stadtleben teilhaben. Gefahren werden die Rikschas
von ehrenamtlichen „Piloten“, ein wichtiger Aspekt ist der
Austausch zwischen Senioren und Fahrern. „Das ist eine Bereicherung
für beide Seiten“, so Kemper. Die Fahrer, bei RoA „Piloten“
genannt, sind während der Fahrt versichert und werden von der
Initiative für die Aufgabe geschult, denn eine Rikscha zu fahren, ist
anders als ein normales Rad zu fahren. Die motorisierten Rikschas
kosten um die 9.000 Euro, die, die Initiative bisher angeschafft hat,
wurden von der Stadt finanziert. Der Rat hatte 100.000 Euro für das
Projekt zur Verfügung gestellt. Derzeit gibt es die Senioren-Rikschas
an 15 Standorten in Köln, zwei davon im Kölner Süden. Eine steht im
Matthias-Pullem-Haus in Sürth, die andere im Arnold-Overzier-Haus in
der Südstadt. Aktuell sucht Kemper einen weiteren Standort im Kölner
Süden, am liebsten in Zollstock. „Das ist noch ein weißer Fleck in
unserem Netz. Von hier aus könnten Fahrten in Zollstock, Raderberg
und Rondorf unternommen werden“, erklärt er. Wichtig sei, betont
er, dass der Standort überdacht sei. Gerne würde RoA in Köln
weitere Rikschas anschaffen.

„Wir werden versuchen, bezirksorientierte Mittel dafür zu erhalten
und suchen immer Sponsoren“, sagte Kemper. Gerne würde RoA die
Fahrten nicht nur Heimbewohnern, sondern auch alten Menschen anbieten,
die noch zu Hause leben. „Gerade diese Senioren haben oft wenig
Sozialkontakte und kommen kaum vor die Tür“, meint Kemper. Auch
weitere ehrenamtliche „Piloten“ würden gesucht, teilt er mit.
Dabei müsse man nicht jede Woche Touren fahren, sondern ganz so, wie
es der eigene Zeitplan erlaube. „Toll wäre, wenn sich Leute melden,
die auch am Wochenende Zeit haben“, so Kemper. Die Touren, an den
zwei Fahrgäste teilnehmen können, können ins eigene Veedel gehen,
in einen nahegelegenen Park, zum Rhein, wenn, der in der Nähe ist,
oder auch zum Eis essen – ganz wie gewünscht.

Weitere Rikschas von RoA stehen aktuell in Chorweiler, Blumenberg,
Niehl, Ehrenfeld, Lindenthal, Junkersdorf, Deutz, Porz, Brück,
Dünnwald und Flittard. Interessenten für den Kölner Süden können
sich melden bei Reinhard Kemper unter
reinhard.kemper@radelnohnealter.de,
für die übrigen Stadtgebiete unter
koeln@radelnohnealter.de.
Mehr unter
www.radelnohnealter.de

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RAG - Redaktion

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