"So sollte kein Kind aufwachsen"
Europaschule beteiligt sich am Anne-Frank-Tag

Paul, Edanur, Marike Wolberg und der Lehrer der Siebtklässler Oliver Leppin sehen sich die Bilder zu den verschiedenen Lebensstationen von Anne Frank an. | Foto: Broch
  • Paul, Edanur, Marike Wolberg und der Lehrer der Siebtklässler Oliver Leppin sehen sich die Bilder zu den verschiedenen Lebensstationen von Anne Frank an.
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Zollstock/ Raderthal - (sb). „Am meisten beeindruckt mich, wie mutig Anne war und wie
sie mit der Situation in ihrem Versteck umgegangen ist. So sollte kein
Kind aufwachsen müssen“, schilderte Paul, 12 Jahre. „Ich
bewundere sie für ihren Mut. Sie hat nicht aufgegeben“, sagte
Edanur, 13. Die beiden besuchen die siebte Klasse der Europaschule,
die in diesem Jahr zum ersten Mal am Anne-Frank-Tag teilnahm, den das
Berliner Anne-Frank-Zentrum seit 2017 als bundesweiten Aktionstag
gegen Antisemitismus und Rassismus veranstaltet und Schulen
Lernmaterialen dafür zur Verfügung stellt.

Die Europaschule zeigte zwei Ausstellungen im Foyer und führte
verschiedene Workshops durch. Marike Wolberg, Lehrerin für
Niederländisch, Chemie und Mathe, organsierte den Projekttag an der
Schule, unterstützt von Kollegen. „Gerade die letzten Wochen haben
gezeigt, dass die Themen Antisemitismus und Rassismus weiterhin
virulent sind. Das Ziel der Europaschule ist es daher nicht zuletzt,
im Rahmen des Anne-Frank-Tages für diese Themen erneut zu
sensibilisieren und sich aktiv für die Aufrechterhaltung einer
Erinnerungskultur stark zu machen“, erklärte Wolberg.

An der Einrichtung habe das Engagement gegen Ausgrenzung und
Diskriminierung Tradition, schilderte sie. Regelmäßig besuchen
Zeitzeugen des Holocausts die Schule, Ausschwitz-Überlebende Anita
Lasker-Walfisch ist Schulpatin. Die Schule unterstützt das Projekt
„Schule ohne Rassismus“, jeder Oberstufenkurs Niederländisch
besucht das Anne-Frank-Haus in Amsterdam.

Eine der beiden Plakat-Ausstellungen beschäftigt sich mit dem Leben
von Anne Frank, die andere mit der Entstehung der Menschenrechte. Die
Ausstellung hat Wolberg mit QR-Codes ergänzt, über die die Schüler
zu kleinen Lerneinheiten gelangen. „Anhand der historischen Fotos
sollen die Schüler die Wirkung von Bildern erkennen, wie man mit
Bildern die Wahrnehmung beeinflussen kann“, so Wolberg. „Was
wäre, wenn Anne heute leben würde?“ – war eine weitere Frage,
der Schüler der Klassen fünf bis neun nachgingen. „Dann hätte sie
kein Tagebuch, sondern ein Handy geschenkt bekommen und würde kleine
Videos über ihren Alltag drehen. Dazu entwickeln die Schüler
Ideen“, so Wolberg.

Die Schüler der elften Jahrgangsstufe nahmen an einer digitalen
Führung durch das Anne-Frank-Haus und an verschiedenen Workshops
teil. Einige besuchten jüdische Orte in Köln wie die Synagoge in der
Roonstraße, andere beschäftigten sich mit jüdischen Biografien im
Dritten Reich, andere arbeiteten zu den Themen Diskriminierung,
Vorurteile und Menschenrechte.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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