Pänz schwaade Kölsch

Das SKM-Familienzentrum wurde zur ersten „Kölschen Kita“

Poll - (sf) Kölsche Lieder singen, in die Kölner Stadtgeschichte eintauchen
und das Kölner Brauchtum kennenlernen, darauf dürfen sich die
Mädchen und Jungen des SKM-Familienzentrums Poll von nun an freuen,
denn in der Kita heißt es ab sofort: „Hee weed Kölsch jeschwaad un
jeläv“.

Die rund 80 Mädchen und Jungen der Einrichtung werden von ihren
Erzieherinnen in die kölsche Sprache eingeführt, denn das
SKM-Familienzentrum trägt ab sofort den offiziellen Titel „Kölsche
Kita“. Damit ist die Einrichtung Kölns erste Kita, in der in jeder
Gruppe eine Erzieherin kontinuierlich Kölsch mit den Kindern spricht,
während die zweite Gruppenbetreuerin bei hochdeutsch bleibt.

„Sprache schafft Heimat. Die Kinder unserer Einrichtung sind in
Köln zuhause. Egal wo sie geboren wurden oder welche Nationalität
sie haben, egal, ob sie aus Syrien oder Kalk kommen: Wir wollen dafür
sorgen, dass die Pänz die kölsche Sprache lernen“, sagt Frank
Manterfeld, Leiter des SKM-Familienzentrums Poll. „Unser Ziel ist
es, durch Sprache Integration und Heimat zu schaffen“, ergänzt Anke
Patt, Pressesprecherin des SKM Köln. Auf die Idee der kölschen Kita
kam die Einrichtung, als die Mutter eines Schülers gefragt hatte, ob
die Kinder in der Einrichtung auch die kölsche Sprache lernen. „Das
war die Initialzündung, die kölsche Sprache zum Thema zu machen“,
sagt Patt.

Wenig später hatte das Familienzentrum den Kontakt zur „Akademie
för uns kölsch Sproch“ hergestellt. Diese war sofort zu einer
Kooperation bereit und hat die sieben Erzieherinnen des
Familienzentrums sowie Kita-Leiter Manterfeld ein Semester lang in die
kölsche Sprache eingeführt. Im kommenden Jahr werden die Mitarbeiter
der Einrichtung ihr „Kölsch-Examen“ erfolgreich abschließen, so
dass sie professionell ausgebildet Kölsch als Fremdsprache
unterrichten dürfen. Neben der kölschen Sprache wird die Kita den
Mädchen und Jungen auch die Stadtgeschichte und Kultur Kölns sowie
das kölsche Brauchtum und kölsche Literatur vermitteln. „Wir
hoffen, dass über die Kinder auch die Eltern Lust an der kölschen
Sprache bekommen“, sagt Patt.