Kleinster Affe der Welt
Im Kölner Zoo kommen Zwergseidenaffen zur Welt

Die Zwergseidenaffen sind in ihrer Anlage manchmal schwer zu erkennen - die Geduld bei der Suche lohnt sich! | Foto: Werner Scheurer
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  • Die Zwergseidenaffen sind in ihrer Anlage manchmal schwer zu erkennen - die Geduld bei der Suche lohnt sich!
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Riehl - Das beliebte Urwaldhaus des Kölner Zoos hat neue Bewohner: Anfang
Januar kam hier zweifacher Nachwuchs bei den Zwergseidenaffen zur
Welt. Der Vater der beiden geschlechtlich noch unbestimmten Jungtiere
ist drei Jahre alt und kam im Februar 2017 aus dem Zoo Magdeburg nach
Köln. Die vierjährige Mutter stammt aus dem Zoo Jihlava, Tschechien,
und lebt ebenso seit zwei Jahren im Kölner Zoo.

Es ist der dritte Wurf der Eltern. Ihr im Dezember 2017 geborenes,
männliches Jungtier trägt die nun zur Welt gekommenen
Zwergseidenaffen ebenfalls regelmäßig als großer Bruder in seinem
Pelz herum. Waren die beiden Affen bei der Geburt nur daumengroß,
sind sie inzwischen gut gewachsen und immer besser zu sehen.

 

Die Anlage für die kleinste echte Affenart der Welt entstand 2013 im
Urwaldhaus des Kölner Zoos. Hier leben sie in direkter Nachbarschaft
zu den größten auf der Erde beheimateten Affen, den Gorillas. Auf
zehn Quadratmeter Grundfläche und vier Meter Höhe bietet die Anlage
den Winzlingen reichlich Platz an der frischen Luft. Sie ist mit
Naturboden versehen, mit Büschen bepflanzt und Ästen verschiedener
Stärke eingerichtet. 

 

An der Vorderseite haben Besucher die Möglichkeit, die
Zwergseidenaffen durch eine Glasscheibe zu beobachten, die mit
Bastmatten und Wurzelholz verkleidet ist. Es bedarf manchmal etwas
Geduld, um die gut getarnten und als Schutz vor Raubfeinden im
Freiland zeitweise still sitzenden Klein-Affen zu entdecken. Sobald
diese aber erkannt werden, sind viele Besucher entzückt.

Zwergseidenaffen stammen aus dem Amazonasgebiet Südamerikas. Sie sind
mit nur 110 bis 140 Gramm Gewicht und einer Körperlänge von 14
Zentimetern die kleinsten Primaten mit trockenem Nasenspiegel. Obwohl
es auf Madagaskar noch kleinere Primaten – zum Beispiel
verschiedenen Arten Mausmakis – gibt, zählen diese zu den Lemuren
und besitzen einen feuchten Nasenspiegel. 

 

Zwergseidenaffen bewohnen untere Waldschichten, wo eine große Dichte
von Stämmen und Ästen ihnen schnelle Fluchtmöglichkeiten vor ihren
vielen Raubfeinden bietet. Die Nahrung besteht zu 67 Prozent aus
Baumsäften, der Rest aus Früchten und Insekten, wobei letztere
geschickt und blitzschnell gegriffen werden. Um an die Baumsäfte zu
kommen, verfügen Zwergseidenaffen über spezielle Anpassungen:
krallenähnliche Nägel mit scharfen Spitzen, die auch auf glatter
Baumrinde guten Halt geben, sowie scharfe große Schneidezähne, mit
denen sie Löcher in die Rinde nagen. 

Sie leben in Familiengruppen von meist sechs Tieren, bestehend aus
einem Paar mit seinen Jungtieren der letzten Würfe. Meist werden zwei
Jungtiere pro Wurf geboren. Die Tragzeit beträgt viereinhalb Monate.
Zumeist trägt der Vater den Nachwuchs. 

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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