Im Notfall nach Longerich
Notfallpraxis am Vizenzkrankenhaus fällt weg

Jürgen Zastrow stellte in der Bezirksvertretung die Pläne der Kassenärztlichen Vereingung über  den künftigen Notfalldienst im Kölner Nord-Westen vor. | Foto: Schriefer
  • Jürgen Zastrow stellte in der Bezirksvertretung die Pläne der Kassenärztlichen Vereingung über den künftigen Notfalldienst im Kölner Nord-Westen vor.
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Nippes - Wer in Zukunft im Kölner Norden einen ärztlichen Notfalldienst
aufsuchen möchte, wird sich nach Longerich begeben müssen. Denn die
Kassenärztliche Vereineigung NRW (KV) hat beschlossen, dass es im
Kölner Norden nur noch eine Notfallpraxis geben soll, und zwar am
Heilig-Geist-Krankenhaus in Longerich
.

Jürgen Zastrow, Vorsitzender der KV, stellte jetzt den
Bezirksvertretern in Nippes diese Entscheidung vor, die vor allem aus
wirtschaftlichen Erwägungen getroffen worden war. „Wir sind doch
gesetzlich zu wirtschaftlichem Handeln verpflichtet“, erklärte er.

Und weil eine Notfallpraxis erst ab 20.000 Fällen im Jahr
wirtschaftlich arbeiten könne, müssten die beiden Notfalldienste in
Chorweiler und am St. Vinzenz-Hospital zugunsten desjenigen am Heilig
Geist-Krankenhaus aufgegeben werden.“ Wichtig für die Entscheidung
der KV sei aber auch gewesen, dass die Falldaten aus den vergangenen
vier Jahren klar für das Heilig-Geist-Krankenhaus sprechen würden.
Die dortige Notfallpraxis habe bereits heute die meisten Patienten
angenommen, sagte er.

Die Bezirksverteter waren von der Entscheidung der KV allerdings alles
andere als begeistert. „Mit dem Sparstift wird eine sinnvolle
Lösung kaputt gemacht“, schimpfte Horst Baumann,
Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Nippes.

Auch Daniel Hanna (CDU), erster stellvertetender
Bezirksbürgermeister, sprach sich im Namen seiner Fraktion klar für
den Erhalt der Notfallpraxis am St. Vinzenz-Hospital aus. Fakt sei
allerdings, dass die Bezirksvertretung auf die Entscheidung der KV
keinen Einfluss hat, stellte Bezirksbürgermeister Bernd Schößler
klar. „Das ist kein Beschlussthema der BV“, sagte er.

Jürgen Zastrow räumte ein, dass die Entscheidung noch nicht
endgültig getroffen worden sei, machte aber den Bezirksvertetern kaum
Mut, dass sich daran noch etwas ändern könnte. Auch die sachliche
Einlassung von André Meiser, Geschäftsführer des Krankenhauses in
Nippes, der vortrug, dass sich das St. Vinzenz-Hospital derzeit im
Umbruch befindet und demnächst ein weitaus größeres
Leistungsspektrum als das Heilig-Geist-Krankenhaus ausfweisen wird,
hat keinen Einfluss auf die Entscheidung der KV. Zastrow versprach
lediglich, dass unter Umständen in drei Jahren neu über die
Notfallpraxis im Kölner Norden entschieden werden könnte.

Bernd Schößler fasste die Einwände der Bezirksvertrer schließlich
mit dem Satz „Die BV Nippes ist nicht einverstanden mit der
Entscheidung der KV“ zusammen.

- Schriefer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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