Großbauvorhaben Mülheimer Brücke vorgestellt
Starke Einschränkungen

Sehr gut besucht war die Informationsveranstaltung, bei der die Stadt Köln über die geplante Generalsanierung der Mülheimer Brücke informierte. | Foto: Flick
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Mülheim - (sf). Sehr gut besucht war eine Informationsveranstaltung in der
Stadthalle Mülheim, bei der die Stadt Köln zusammen mit dem
beauftragten Bauunternehmen Implenia Construction die Pläne zur
Generalsanierung der Mülheimer Brücke vorstellte.

Nachdem bereits die ersten vorbereitenden Maßnahmen gestartet sind,
beginnt die umfangreiche Sanierung der Brücke voraussichtlich Ende
des Jahres. Die Sanierung war unvermeidlich geworden, nachdem bei
Untersuchungen erhebliche Schäden an der aus vier einzelnen Bauwerken
bestehenden Brücke festgestellt wurden. Der Abschnitt Deichbrücke
zeigt große Rostschäden auf und muss komplett neu gebaut werden.
Auch die Rampe am rechten Rheinufer wird abgerissen und neu aufgebaut.
Die anderen beiden Bauwerke, die Strombrücke und die Flutbrücke,
werden instandgesetzt, zudem werden die Hängeseile ausgetauscht. Auch
die Fahrbahnen, Gehwege und die Entwässerungseinrichtungen werden
erneuert.

Das Großbauprojekt erfolgt in fünf Bauphasen. Über einen Zeitraum
von drei bis vier Jahren muss mit erheblichen Verkehrseinschränkungen
gerechnet werden. Während der ersten, etwa 15 Monate dauernden,
Bauphase wird voraussichtlich ab Anfang 2019 der Autoverkehr komplett
auf die Nordseite der Brücke verlegt, auf der für jede Fahrtrichtung
eine Spur zur Verfügung steht, während die Südseite für die
Bauarbeiten gesperrt wird.

Während der zweiten Bauphase, die für Frühjahr/ Sommer 2020
vorgesehen ist, werden die  KVB-Gleise auf der Brücke in Angriff
genommen. Die Oberleitung muss demontiert werden, was dazu führt,
dass die Straßenbahnen voraussichtlich von den Oster- bis zu den
Sommerferien 2020 für rund vier Monate nicht über die Brücke fahren
können. Für den Autoverkehr steht in dieser Zeit pro Fahrtrichtung
nur eine Fahrspur zur Verfügung.

Nach dieser Bauphase wird der gesamte Autoverkehr über die Nordseite
geleitet, bis die Südseite der Brücke fertig ist. Anschließend wird
ein Jahr auf der Nordseite gearbeitet und der Verkehr in beide
Fahrtrichtungen jeweils einspurig über die Südseite geleitet.
Während der gesamten Bauzeit wird in einem Zwei-Schicht-Betrieb
gearbeitet, in manchen Phasen in einem Drei-Schicht-Betrieb.

Anwohner müssen sich darauf einstellen, dass viele Parkplätze rund
um die Mülheimer Brücke wegfallen, da der Platz für die
Baustelleneinrichtung benötigt wird. Auch nach Abschluss des
Bauprojekts werden weniger Parkplätze als zuvor zur Verfügung
stehen. Insgesamt verringert sich die Zahl der Parkplätze von 239 auf
202.

Viele Anwohner, die an der Informationsveranstaltung in der Stadthalle
teilnahmen, blicken der Zeit während der Baumaßnahmen sehr skeptisch
entgegen: „Wir wohnen unmittelbar neben der Brücke. Wird unsere
Wohnung überhaupt bewohnbar?“, fragte ein Anwohner und meinte: 
„Wir werden durch die Baumaßnahmen obdachlos. Haben Sie schon einen
Evakuierungsplan ausgearbeitet?“ Die Stadt Köln versicherte, man
werde der Frage nachgehen, wie groß die Beeinträchtigungen sind, und
Maßnahmen für betroffene Geschäftsinhaber und Mieter entwickeln.
Mieter können sich allerdings nicht direkt an die Stadt wenden,
sondern müssen dies über den Eigentümer ihrer Wohnung tun.

Ebenfalls kritisch betrachtet wurde der geplante Bus-Ersatzverkehr, da
die Busse aller Voraussicht nach im Stau auf der Mülheimer Brücke
stecken bleiben werden. Die KVB plant für den Bus-Ersatzverkehr
Wendemöglichkeiten einzurichten, so dass die Busse zügig wieder auf
die andere Rheinseite fahren können. Zudem plant die KVB, die Linie 4
von Mülheim Richtung Innenstadt zu den Hauptverkehrszeiten zu
verstärken, um die ausfallende Linie 18 zu ersetzen.

Vor und während des Großbauprojekts soll es weitere Informations-
und Diskussionsmöglichkeiten für alle interessierten Bürger geben.
„Wir haben weiterhin vor, eine große Öffentlichkeitsarbeit zu
betreiben“, versicherte Gerd Neweling vom Amt für Brücken, Tunnel
und Stadtbahnbau.

Sehr gut besucht war die Informationsveranstaltung, bei der die Stadt Köln über die geplante Generalsanierung der Mülheimer Brücke informierte. | Foto: Flick
Im Foyer der Stadthalle Mülheim stellte die Stadt Köln die Pläne zur Generalsanierung der Mülheimer Brücke aus. | Foto: Flick
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