Verfolgt und deportiert
Müngersdorf in der NS-Zeit

Autor Kurt Schlechtriemen mit Hildegard Jahn-Schnelle, Vorsitzende des Bürgervereins, bei der Präsentation der Broschüre „Opfer des Nationalsozialismus“. | Foto: Wesselmann
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Müngersdorf - Den Wahl-Müngersdorfer Kurt Schlechtriemen beschäftigt sein
ganzes Leben die Geschichte des Nationalsozialismus. Genauer gesagt,
die Geschichte der jüdischen Opfer. Jetzt hat er mit Hilfe des
Bürgervereins Müngersdorf die Broschüre „Opfer des
Nationalsozialismus in Köln-Müngersdorf – Betroffene und
Zeitzeugen kommen zu Wort“ veröffentlicht.

Auf 96 Seiten behandelt Schlechtriemen, der auch Mitbegründer und
Autor des halbjährlich erscheinenden „BlickPunkt Müngersdorf“
ist, die Situation der Juden zur Zeit des NS-Regimes in Müngersdorf.
Er schildert das Leid Tausender Verfolgter in beiden Teilen des
Deportationslagers am Walter-Binder-Weg, dem Fort V und dem daneben
liegenden Barackenlager. An gleicher Stelle befindet sich heute die
Kleingärtneranlage Waldfriede.

Bei der Vorstellung der Broschüre lobte Hildegard Jahn-Schnelle,
Vorsitzende des Bürgervereins, die Arbeit Schlechtriemens: „Es ist
das besondere Verdienst von Kurt Schlechtriemen, dass wir mit der
jetzt vorliegenden Dokumentation dem Ziel ein großes Stück näher
gekommen sind, die dunkle Seite unseres Stadtteils, die Geschehnisse,
die sich in der NS-Zeit in den Jahren 1941 bis 1945 hier vor allem im
Deportationslager im Grüngürtel ereignet haben, aufzuarbeiten. Mit
außerordentlichem Engagement, mit bewundernswerter Ausdauer und
großer Beharrlichkeit hat er über Jahre hinweg Zeitzeugen, zum Teil
selbst Betroffene, persönlich befragt, Briefe und Dokumente
ausgewertet. Damit ist es ihm vorzüglich gelungen, Licht ins Dunkel
in der jüngsten Vergangenheit zu bringen.“

Auch Oberbürgermeisterin Reker und der Direktor des
NS-Dokumentationszentrums, Dr. Werner Jung, zeigten sich vom Projekt
sehr angetan und hoben die Wichtigkeit der Erinnerung und Aufarbeitung
in ihren Grußworten hervor.

Mit großer Empathie stellt Schlechtriemen in der Broschüre
exemplarisch die Schicksale von vier betroffenen Familien vor und gibt
den grauenhaften Geschehnissen damit Gesichter. Dazu hat er seit dem
Ende der 90er Jahre mit Zeitzeugen und Hinterbliebenen gesprochen und
somit Berichte und Geschichten zu Papier gebracht, die sonst mit
großer Wahrscheinlichkeit verloren gegangen wären.

Die Broschüre ist in den örtlichen Buchhandlungen in Müngersdorf
erhältlich sowie beim Bürgerverein unter
info@buergerverein-koeln-muengersdorf.de

- Susanne Wesselmann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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