Strategie für Köln
Oberbürgermeisterin Reker diskutierte beim „Stadtgespräch“

Großer Andrang in der Abenteuerhalle: Rund 200 Bürger nahmen an der zweiten Runde der Dialogreihe „Stadtgespräche“ teil. | Foto: König
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Kalk - (kg). Zahlreiche Menschen waren der Einladung zu der zweiten Runde
der Dialogreihe „Stadtgespräche“ in die Abenteuerhalle Kalk
gefolgt.
„Wir erarbeiten eine Strategie für die ganze Stadt“, sagte
Oberbürgermeisterin Henriette Reker zur Begrüßung und fügte in
Richtung der 200 Teilnehmer hinzu: „Sie sind die Experten vor
Ort.“

Reker sprach von „brennenden Themen“ wie dem Kalkberg oder der
„schwierigen“ Verkehrssituation am Stadtautobahntunnel in Kalk, wo
sich im Zuge der Bauarbeiten  regelmäßig lange Staus bilden. In der
gesamten Stadt gehe es zudem um die Beschaffung von bezahlbarem
Wohnraum. „Und leider mangelt es an Schulen.“ Dazu berichtete
Sylvia Schrage, Vorsitzende des Bürgervereins Neubrück, dass in
Merheim durch Container eine „komplett neue Schule“ an die
Katholische Grundschule „angedockt“ werde und der Unterricht an
der Neubrücker Realschule in Kellern und Containern stattfinde. Reker
gab zu, dass dies  ein „Armutszeugnis“ sei und sich ändern
müsse. Danach kam die Oberbürgermeisterin auf Bauprojekte zu
sprechen, nach denen die Stadt in Zukunft Schulen im Modulbau mit
Unternehmen errichten wolle.
Die Mitarbeiter der Verwaltung hatten in der Abenteuerhalle Tische und
Stände aufgebaut, eine rund sechs mal sechs Meter große Karte von
Köln war auf dem Boden ausgelegt. Kalker Bürger füllten Fragekarten
aus. Eine von ihnen, Gabriele Schulze, meinte, dass ihr Sauberkeit und
Ordnung wichtig seien, weil alles verkomme. Auch sei das Angebot auf
der Kalker Hauptstraße sehr begrenzt.
Für Hans-Peter Frahm vom Merheimer Bürgerverein hat eine zweite
Grundschule in Merheim Priorität Auch der Bau der Container an der
Katholischen Grundschule Fußfallstraße dauere zu lange. Ebenfalls
solle die L 286n, das Brückenbauwerk des Autobahnstumpfes zwischen
dem ehemaligen Kreuz Merheim und der Hans-Schulten-Straße,
zurückgebaut werden.
BWL-Student Jan Pehoviak würde in Köln gern eine „Offene Bühne“
sehen. Dazu inspiriert sei er auf einer Südamerikareise worden. Der
24-Jährige skizzierte einen Treffpunkt für Kreative und politisch
Engagierten, an dem Menschen Theater aufführen, jonglieren oder zum
Beispiel Teambildungsspiele umsetzen könnten. Sein Kumpel Sorusch
Vahidi plädiert für den Erhalt des Autonomen Zentrums (AZ). Für den
27-Jährigen sei das AZ sehr wichtig, „weil es ein
nichtkommerzieller Raum ist“. Etwa 40 aktive Gruppen und mehrere
Hundert Menschen würden im Zusammenhang mit dem AZ stehen.
Jenny Matzerath, eine Familienmutter aus den Merheimer Gärten,
überreichte Reker mit Familien und Freunden das Begehren für einen
Skaterpark, der im Bereich jenes Brückenbauwerks der L 286n Platz
finden könne. Matzerath hatte im vergangenen Herbst gemeinsam mit
Kindern mehr als 900 Unterschriften gesammelt und sich an das
Jugenddezernat gewendet. Nun will sie den Landtagsabgeordneten Jochen
Ott zu einem Gespräch einladen.
Die vielen vorgetragenen Meinungen und Wünsche arbeiten nun
Mitarbeiter der Verwaltung aus. Ein Hintergrund der
„Stadtgespräche“ ist, dass Köln bis 2040 mindestens um die
Größe eines Stadtbezirks wie Kalk, in dem 121.000 Menschen leben,
wachsen soll.
Marco Pagano nahm an dem „Stadtgespräch“ indes nicht teil. Der
Kalker Bezirksbürgermeister hatte mitgeteilt, dass er über eine seit
September 2017 fehlende Antwort Rekers zur Entwicklung der Hallen Kalk
„ziemlich verärgert“ sei. Ebenfalls antworte die
Kulturdezernentin nicht auf seine Briefe. Pagano erklärte, dass er
den Respekt vor den ehrenamtlich tätigen Bezirksvertretern vermisse.

Großer Andrang in der Abenteuerhalle: Rund 200 Bürger nahmen an der zweiten Runde der Dialogreihe „Stadtgespräche“ teil. | Foto: König
Zeigte ein offenes Ohr für die Anliegen und Meinungen der Bürger: Oberbürgermeisterin Henriette Reker. | Foto: König
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